1918-1933
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Nach dem Versailler Vertrag (VV) mussten die deutschen Truppen radikal reduziert werden bis hin zum 100.000-Mann-Heer; allerdings gab es unterschiedliche Fristen dafür in den Artikeln 160 und 163 VV.
Ein großer Teil der Truppen der Reichswehr kam nun auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr; auf den beiden anderen bayerischen Übungsplätzen (Lagerlechfeld und Hammelburg) fand praktisch überhaupt kein Übungsbetrieb statt. Aber auch in Grafenwöhr war eigentlich nur in den Sommermonaten etwas los.  Im Winter fanden überwiegend einzelne Kurse statt, wie z.B. Richtmesslehrgänge, Sprengübungen usw.; es war also relativ still in diesen Monaten im Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Da in diesen Jahren nach dem 1. Weltkrieg bei weitem nicht alle der zahlreichen Gebäude genutzt wurden, wurden auch wohnungslose Zivilisten einquartiert; 1921 hatten so z.B. 74 Familien und eine Schule im Lager eine vorübergehende Bleibe.

Kommandanten des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr waren (1, Seite 125):

1919-22 Oberst (ab 1921 Generalmajor) Ritter von Bram
1922-26 Oberstleutnant Fritz Krumel
1926-28 Oberstleutnant Heinrich Curtze
1928-1929 Oberst Hans Gaul
1929-30 Oberst Heinrich Hofmann
1930-34 Major (seit 1933 Oberst) Max Renz

Der Übungsbetrieb in größerem Umfang wurde eigentlich erst wieder ab 1925 aufgenommen. Aus Mittelknappheit fanden die Truppenverlegungen in diesen Jahren häufig als Fußmärsche statt; der Anmarsch Münchner Einheiten dauerte beispielsweise 11 Tage.

1926 wurde auf dem 
Schwarzen Berg (+ 563 NN)
zur Artilleriebeobachtung
und zur Feststellung von Waldbränden
der 21 m hohe Bleidornturm,
benannt nach
General  Bleidorn,
dem damaligen Inspekteur der Artillerie,
errichtet.

Erst rund 50 Jahre später wurde er durch eine Stahlkonstruktion ersetzt bzw. ergänzt.

1926
besuchte der damalige
Reichspräsident
Paul von  Hindenburg
den Truppenübungsplatz
Grafenwöhr.

Im Sommer 1927 verbrachten Bremer Schulkinder erstmals ihre Ferien hier.

Im Juli 1929 nahmen an einer Großübung im Truppenübungsplatz Grafenwöhr als Beobachter auch Offiziere aus China, Litauen, Schweiz, Ungarn und Russland teil.


Plakat von 1919

„Das 100 000-Mann-Heer war eine kleine Armee. Sie hat aus vielen Gründen, vor allem aber aus finanziellen, keine allzu umfangreichen und aufwendigen Übungen durchgeführt. In der Reichswehr wurde aber eine hervorragende Kleinausbildung betrieben. Disziplin, militärische Ordnung und Stil waren feste, allgemein anerkannte, praktizierte Begriffe; der Geist der Truppe war vorbildlich.“ (2, Seite 74)

Quellen

1 Burckhardt, Paul, Die Truppenübungsplätze Grafenwöhr, Hohenfels, Wildflecken, Weiden 1989
2 Mädl, Helmut, Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr, 1980

Es war einmal ein treuer Husar ...

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 25. Juni 2009

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