1867
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Neue Pläne Auerbachs 1867 ...

Schon wenige Jahre später erschien für Auerbach ein neuer Hoffnungsstern am Eisenbahnhimmel. Ab 1866 befasste sich nämlich der Landtag ernsthaft mit einem Bahnbau von Nürnberg nach Bayreuth.
Am 1. August 1867, als die Entscheidung schon zugunsten der Pegnitztal - Strecke über Hersbruck und Pegnitz gefallen war, wenngleich die endgültige Linienführung von der bayerischen Staatsregierung erst am 29. April 1869 beschlossen wurde, wandte sich der Magistrat der Stadt an den König mit der Bitte, doch anzuordnen, dass die Projektionsarbeiten zum Bau einer Eisenbahn von Hersbruck durch das Pegnitztal nach Bayreuth auch auf die Route von Ranna aus durch den Staats- und Kommunalwald nach Auerbach ausgedehnt werden. Bei der Führung von Ranna über Auerbach nach Pegnitz würde nämlich die fast 2.000 Seelen zählende Stadt Auerbach mit den sehr stark bevölkerten Gemeinden seiner allernächsten Umgebung berührt werden, während sonst nur das wenige Wohnhäuser zählende Fischstein in das Verkehrsnetz aufgenommen würde. Zur weiteren Bekräftigung des Antrages führte Auerbach alle möglichen Erwerbszweige an, die den Eisenbahnverkehr in Anspruch nehmen würden: den Handel mit Getreide und Vieh, massenhafte Lieferungen von „Bindergeschirr“ (= Büttnergeschirr) nach Nürnberg, den Hopfenhandel, die reichhaltigen Erzlager in und bei Auerbach, besonders die Eisenzeche Kerstorf und Goffard, dann die Göppelische Grube. Argumentiert wurde auch, dass die Elisenzeche im Jahr angeblich 30.000 Seidel Eisenerz gefördert habe. Für die Linie über Auerbach sprachen nach Meinung der Antragssteller auch die von Auerbach ausgehenden Holztransporte, der Handel mit Farberde, dann mit Steingutwaren, die vielen Schneid- und Sägmühlen mit bedeutendem Bretterhandel und die sehr schwunghafte Fischzucht (jährlich würden ca. 200 Zentner Fische nach Bayreuth und Hof geliefert).
Auf dieses Gesuch hin berichtete die Generaldirektion der königlich - bayerischen Verkehrsanstalten an den König am 6. Dezember 1867: Die Heranführung der Eisenbahn von Hersbruck nach Bayreuth an die Stadt Auerbach würde eine wesentliche Verlängerung und damit Verteuerung dieser Strecke zur Folge haben.

Ein weiterer Eisenbahntraum Auerbachs schien geplatzt.

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