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Das Geschehen auf dem
Truppenübungsplatz Mit dem Gesetz zur Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht vom 16. März 1935 wurde die Reichswehr in Wehrmacht umbenannt.
*Der Heldengedenktag hatte 1934 den schon seit 1922 bestehenden Volkstrauertag abgelöst, und war jeweils Mitte März. Seit 1948 gibt es in Deutschland den Volkstrauertag wieder, der nun seit 1952 am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres (bzw. am Vorabend dazu) begangen wird. Neuaufstellung von
Einheiten Kommandant des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr war seit 1. April 1934 Oberstleutnant Hans Heberlein aus Nürnberg, der diese Position bis 1. Mai 1943 inne hatte, dessen letzter Dienstgrad ab 1941 Generalleutnant war, und der 1962 in seiner Heimatstadt starb. Parallel zu den Baumaßnahmen wurden in Grafenwöhr einige Einheiten neu aufgestellt und hatten hier in den Truppenlagern eine Art "Zwischenstandort", bis ihre endgültigen Kasernen bezugsfertig waren. So war z.B. die II. Abteilung des Artillerie-Regiments 115 unter Major Walther ab 24. November 1938 hier. Die jungen Männer - hier ein 21jähriger - wurden nun gemustert und bekamen ihren Musterungs-Ausweis ausgestellt. „Von der Mitte des Jahres 1935 an nahm der Übungsbetrieb enorm zu auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr, wo sich die Truppen nunmehr während der Sommerperiode im 3-Wochen-Rhythmus abwechselten. 1937 war der Platz mit 73.000 Mann und 8.000 Pferden, 1939 sogar mit 103.000 Mann und 14.000 Pferden belegt.“ (1, Seite 72) Durch § 11 des Wehrgesetzes vom 21. Mai 1935
wurde auch die frühere Landwehr wieder neu geschaffen. Planungen sahen vor, bis
1938 insgesamt 21 Landwehrdivisionen aufzustellen. Sie sollten sich aus
Teilnehmern des 1. Weltkrieges (bis Jahrgang 1900) und hauptsächlich aus
den aufgelösten Grenzschutzeinheiten im Osten des Reiches, welche ihre Funktion
aufgrund der zunehmenden Stärke der Wehrmacht verloren hatten, zusammensetzen. Ab 18. September 1939 wurde auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr die 98. Infanterie-Division unter Generalleutnant Erich Schröck zusammengestellt und mit tschechischer Ausrüstung ausgestattet. Untergebracht waren diese Soldaten im Westlager Bernreuth und Südlager Vilseck. Der
„Grafenwöhrer Westwall“
Hitler befahl im Zusammenhang damit 1938, auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr einen verkleinerten Westwall zu errichten, wobei jeder Bunkertyp einmal maßstabsgerecht vorhanden sein sollte.
Am 24. Juni 1938 war Hitler in Grafenwöhr, um die Arbeiten am „Westwall“ zu inspizieren und Panzerübungen zu beobachten. Aus dem 100.000-Mann-Heer der Weimarer Zeit war jetzt, 1939, eine Armee mit über 3 Millionen Soldaten (Heer 2,6 Millionen, Luftwaffe 400.000 und Marine 50.000) geworden. 1944 standen gar rund 9 Millionen Menschen unter Waffen.
Für August 1939 (21.-25) waren am „Grafenwöhrer Westwall“ große Übungen geplant, die vom Generalstabschef des deutschen Heeres (Generaloberst Franz Halder, reg. 1938-42) geleitet werden sollten, und an denen der Führer persönlich teilnehmen wollte. Doch die geplanten „Westwallübungen“ wurden kurzfristig abgesagt und fielen schließlich dem Ausbruch des 2. Weltkriegs am 1. September 1939 zum Opfer. Diese Tafel bei einem der gesprengten
Bunkerreste erinnert an den Sonderabteilung "Die zur Bewährung in dieser Abteilung
eingewiesenen Soldaten mußten ein strenges Pensum an äußerem und innerem
Dienst über sich ergehen lassen. Erst nach der Bewährung, nach einer strengen
und eingehenden Beurteilung wurden sie wieder in ihren Stammtruppenteil
zurückversetzt." (2, I Seite 197f) verwendete und weiterführende Quellen
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 15. November 2010
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