Christuskirche
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Die evangelisch-lutherische
Christuskirche
in Auerbach 

Das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Gemeinde von Auerbach wurde am Sonntag Kantate (16. Mai) 1954 feierlich als "Christuskirche" geweiht. Nach relativ kurzer Bauzeit - die Grundsteinlegung war am 12. Juli 1953 - war es mit viel Eigenleistung der Gemeindeglieder fertiggestellt worden. Aus Anlass der Kirchenweihe erschien in einer örtlichen Tageszeitung (Der neue Tag, 15.5.1954) der nachfolgende, unverändert wiedergegebene Artikel.

Eine neue Kirche
ziert das Auerbacher Stadtbild

Auerbach Opf. (hj) Mit der neuen evangelischen Kirche, die am morgigen Sonntag eingeweiht wird, hat Auerbach zugleich ein Gebäude erhalten, das sich ausgezeichnet ins Stadtbild einfügt, und besonders der Bahnhofstraße zur Zierde gereicht. Im spitzgiebelig hohen Ziegeldach und im Bruchsteinsockel sind landschaftsgebundene Stilelemente zum Ausdruck gekommen. Der reichliche Bauplatz und der Abstand des Frontgiebels zur Straße geben dem Bau eine vorteilhafte Gesamtwirkung.

Da das Gebäude, den Erfordernissen einer kleinen Gemeinde entsprechend, nicht nur Kirche sein, sondern zugleich Amts- und Wohnräume sowie einen Jugendsaal enthalten sollte, ergab sich für den Architekten, Regierungsbaumeister Eberhard Braun, Neuendettelsau, eine komplizierte Aufgabe, die geschickt gelöst wurde. Der von der Straße abgelegene Teil des Baues enthält Amts- und Wohnräume für den Pfarrer. Der Jugendraum hingegen liegt an der Frontseite der Kirche, unterhalb der Empore, und kann mittels völlig zusammenlegbarer Türen zu einem Teil des Kirchenraumes gemacht werden.

Das an sich betont schlichte Innere der Kirche wird vor allem durch zwei Bauelemente architektonisch reizvoll: die tonnengewölbte Holzdecke und den durch Säulen vom Schiff getrennten Seitengang längs der Westmauer, durch den der Eintretende, von der ebenfalls sehr gelungenen Eingangs-Vorhalle her, zum Gestühl gelangt. Auf der Altar-Plattform stehen Kanzel und Taufstein; beide sind transportabel, so daß die Plattform auch für religiöse Theateraufführungen verwendet werden kann.

Der Altar selbst, eine schwere Marmorplatte auf zwei gemauerten Trägern, steht in einer oben im Rundbogen abschließenden Wandvertiefung. Über dem Altar hängt ein großes hölzernes Kreuz.

Ein besonderer Schmuck sind die großen Fenster aus bleigefaßtem Altglas, eine kunstgewerbliche Arbeit des Eschenbacher Glasermeisters Höller.

Die Bauausführung besorgte das Auerbacher Bauunternehmen Jasper, das auch die Zimmerarbeiten ausführte, so u. a. die vorgenannte kunstvolle Holzdecke. Der ausgezeichnete Gesamteindruck des Bauwerks ist in erster Linie der durch und durch soliden Ausführung des Baues zu verdanken.

Weiter trugen zum Gelingen des Kirchenbaues bei die Auerbacher Spenglerfirma Heringklee, die neben der Firma Metz, Auerbach, die Installationsarbeiten durchführte, und Schreinermeister Bundscherer, Auerbach, der alle Holzarbeiten einschließlich des Kirchengestühls ausführte. Die elektrische Lichtanlage wurde von Elektromeister Weikert installiert, Ing. Schneider aus Bernreuth besorgte den Einbau der AEG Fuß- und Fensterheizung, die Malerarbeiten im Wohnteil des Gebäudes waren dem Auerbacher Malermeister Wittmann übertragen worden; für die Ausmalung der Kirche hatte man den Nürnberger Kirchenmaler Schönweiß verpflichtet.

Schöpfer der an der Außenseite des Giebels angebrachten sogen. „Lutherrose“ und des Taufsteins ist der bekannte Kunstgewerbler Prof. Holl, ein Fachmann in der Erzeugung künstlerischer Keramikarbeiten.

Vieles, was zur Innenausstattung der Kirche und zu ihrem Schmuck gehört, wurde von den benachbarten evangelischen Gemeinden gespendet, so zum Beispiel die Kanzel und der Altarteppich von Creußen, der Taufstein von Lindenhardt, die „Lutherrose“ von Schnabelwaid, die Altarleuchter von Eschenfelden und der Altar selbst von der Schweizer Gemeinde Rorbas. Viele Gemeinden, aber auch die Stadt Auerbach, trugen mit Holzspenden zum Bau teil; auch von privater Seite gingen Spenden ein, die teils durch ihren Umfang, teils durch das Opfer, das sie darstellten, bemerkenswert waren.

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