Netzaberg
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Netzaberg

Wenn man heute das Wort Netzaberg in eine Suchmaschine eingibt, dann wird man auf zahlreiche Artikel hingewiesen, die sich mit Netzaberg Housing Area befassen. Gemeint ist eine bis ca. 2008 quasi aus dem Boden gestampfte Siedlung am Rande des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Über 800 Wohneinheiten und diverse Versogungseinrichtungen entstanden hier in wenigen Jahren für amerikanische Soldaten und ihre Familien. Netzaberg Housing Area liegt gut 2 km südöstlich der Stadt Eschenbach, zu der es auch gehört, und gut 4 km nordwestlich der Stadt Grafenwöhr. (Luftbild)
Es gab aber früher das kleine Dörfchen Netzaberg, das bei der Erweiterung des Truppenübungsplatzes ab 1936 aufgelöst wurde. Sein Name wurde nun in Netzaberg Housing Area wiederbelebt. "Netzaberg - from a village to a town - vom Dorf zur Stadt" (nach 1, Seite 81)
In diesem Artikel hier geht es in erster Linie um die alte Ortschaft Netzaberg, die hier auf dieser fast 200 Jahre alten Landkarte grün markiert ist.

Darauf ist auch zu sehen, dass die Ortschaft nur aus wenigen Anwesen bestand, nämlich damals aus genau vier Stück. Am aufallendsten war zweifelsohne der erst 1909, also ein Jahr nach der Errichtung des Truppenübungsplatzes, entstandene "Gasthof zur schönen Aussicht". Erbauer und erster Betreiber des beliebten Wirtshauses war der 1876 in Netzaberg geborene Franz Fichtl. Zuletzt hatte Netzaberg damit fünf Häuser.

Der Gasthof zur schönen Aussicht trug seinen Namen völlig zu Recht, denn "von hier aus konnte man fast den gesamten alten Platz übersehen und die Scharfschießen der königlich Bayerischen Fußartillerie mitverfolgen. Die Schießübungen lösten seinerzeit bei der Bevölkerung rund um den Platz großes Interesse aus und wurden sogar als Werbemittel zum Anlocken von Besuchern benutzt". (2, Seite 250) Rechts im Bild (aus 3) Franz Fichtl, der Erbauer des Gasthauses in Netzaberg.

Helmut Fichtl (3), dessen Vorfahren aus Netzaberg stammen, ließ dieses Bild vor einigen Jahren von Frieder Schneider nach einer alten Ansichtskarte malen. Es zeigt sehr anschaulich von einer anderen Seite her auch das Umfeld vom Gasthof zur schönen Aussicht in Netzaberg. Das Wirtshaus wurde um 1948 angebrochen.

Netzaberg, eine uralte Ansiedlung
Wann genau Netzaberg erstmals besiedelt wurde ist nicht bekannt. Wegen seiner exponierten Höhenlage von knapp 500 m (+497,7 m NN) dürfte dies aber schon sehr früh gewesen sein. "
Bei Grabungen im Jahr 2006 stießen das Amt (Anm.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) und die beauftragten  Archäologen auf spektakuläre Funde. In Gruben wurden die Knochen eines beigesetzten Huftieres geborgen, die der keltischen Zeit zwischen 500 und 300 vor Christus zuzuordnen sind. Keramiken und Tonscherben deuten auf eine slawische Siedlung zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert hin." (1, Seite 81)
Nach allgemeiner Erkenntnis wird Netzaberg erstmals im 14. Jahrhundert schriftlich genannt. Im Salbuch Kaiser Karls IV. (reg. 1355-78) heißt es u.a.: "It. zum Netzsperg 3 huben, 9 lb uber jare." (4, Seite 67) Weiter hinten steht bei den Abgaben "In dem ampt zu Tvrndorf ... Netzsperg 9 lb, 27 kes, 6 huner". (4, Seite 87)

Über mir leihweise zur Verfügung gestellte
Fotos und Informationen über die
alte Ortschaft Netzaberg
würde ich mich sehr freuen, denn ...

... daran arbeite ich gerade.

Bitte etwas Geduld.

verwendete Quellen

1 Morgenstern, Gerald, Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Grafenwöhr 2010
2 Griesbach, Eckehart, Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Behringersdorf 1985
3 Archiv Helmut Fichtl, Steinbach am Glan
4 Schnelbögl, Fritz (Herausgeber), Das Böhmische Salbüchlein Kaiser Karls IV. über die nördliche Oberpfalz 1366/68, München 1973 
The Beatles, 1968
While my guitar gently weeps ...

Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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letzte Bearbeitung dieses Artikels am 2. Dezember 2014

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