St Josef
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Die Vorgängerbauten
des Hauses St. Josef
in der unteren Vorstadt

An der Stelle des heutigen Anwesens und Hauses St. Josef in der unteren Vorstadt standen seit uralten Zeiten Stadel, Mühle und einige kleinere Gebäude des Bürgerspitals. (1, Seite 465 ff)

Auf diesem Plan von 1839
trägt die Spitlmühle
am Abfluss des Stadtweihers
die Nummer 147.
Zwischen ihr und dem Spital
(Nr. 148) lagen dazugehörige
Stallungen und ein Garten.
(Abb. aus 2, Seite 504)
Das heutige Haus St. Josef
steht auf diesem Grund.

1816 wurde mit einem umfangreichen Umbau des Bürgerspitals begonnen. Dabei wurden u. a. auch die Stallungen und das Tagwerkerhäusl abgebrochen. Den Platz, wo diese und die Mühle standen, kaufte am 22. Juli 1818 der Krämer und Baumwollweber Johann Hofmann von Haus Nr. 108 (heute ein Teil der Sparkasse, die 1957 auf den Grundstücken der ehemaligen Häuser 106, 107 und 108 gebaut wurde). 1825 baute Hofmann auf dem Mühlplatz ein Haus. „Auf dem Stadelplatz aber errichtete er (Anm.: 1829/30) eine Baumwollstoff-Fabrik und versetzte auch das 1825 gebaute Haus mittels Walzen hierher. Man staunte diese Versetzung jahrzehntelang als ein technisches Wunderwerk an. Die Textil-Fabrik prosperierte aber nicht und Hofmann kam von Tag zu Tag tiefer in Schulden.“ (1) Er kam schließlich 1838 auf die Gant. Neue Eigentümer wurden Nikolaus Burkhard und sein Sohn Friedrich, die sich aber auch nur 15 Jahre halten konnten. 1853 erwarb der königliche Revierförster  Friedrich Thoma das Anwesen, veräußerte es aber schon 10 Jahre später an die Stadt Auerbach, die es wiederum an den Kreis Eschenbach abgab, der hier 1864 sein Bezirks-Krankenhaus errichtete. (Die heutigen Landkreise hießen von 1862 bis 1939 Bezirke, an deren Spitze der Bezirkshauptmann stand.)

Von 1891 bis 1946 waren Mallersdorfer Franziskusschwestern im Auerbacher Krankenhaus tätig, ab 1895 auch im benachbarten Bürgerspital. Erst als 1946 die aus dem Egerland vertriebenen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau diese beiden Häuser übernahmen, zogen sich die Mallersdorferinnen zurück.

1928 wurde das Krankenhaus erweitert (Foto aus 2, Seite 504)

Im Jahre 1960 zog das Krankenhaus in das vom (damaligen) Landkreis Eschenbach neu errichtete Gebäude etwas außerhalb der Stadt um. Seit der Landkreisgebietsreform von 1972 ist der Landkreis Amberg-Sulzbach Träger der St.-Johannes-Klinik Auerbach.

Das nunmehr frei gewordene
bisherige Krankenhaus
in der unteren Vorstadt
erwarb noch 1960
die „Bayerische Provinz
der Kongregation
der Armen Schulschwestern
von Unserer Lieben Frau“
,
Mutterhaus Auerbach.

Nach einigen Umbaumaßnahmen eröffneten die Schulschwestern  1963 das "Kinderheim St. Josef" und eine Haushaltungsschule für ca. 30 Mädchen. Im Kinderheim, im Volksmund auch "Waisenhaus" genannt, waren in drei Gruppen 30-40 Kinder vom Säugling bis zum Schulentlassenen untergebracht und liebevoll betreut.
Da dringend mehr Platz gebraucht wurde, entschloss sich die Kongregation 1970/71 zum Abriss und völligen Neubau.

Der Vorgänger des heutigen zur unteren Vorstadt hin zeigenden Hauptgebäudes konnte 1973/74 bezogen werden. 1976 wurde die alte Spielehalle ebenfalls abgerissen und durch den rechts zu sehenden Neubau ersetzt.
Wegen Schülermangels schloss man 1992 die Haushaltungsschule und richtete an deren Stelle in den folgenden Jahren einen Kinderhort, der heute dreigruppig läuft. 1998 wurde auch die Kinderheimgruppe aufgegeben. Dafür begann man 1999 mit der Nachmittagsbetreuung der Realschule.

Da das
zur unteren Vorstadt
hin gelegene Gebäude
nicht mehr sanierbar
war, wurde es
im Sommer 2005
abgebrochen
und durch einen
modernen Neubau
ersetzt. Dieser wurde
im Januar 2007
feierlich eingeweiht
und bezogen.

Im gleichen Zug wurde auch der bestehende Komplex insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung saniert. So steht heute das Haus St. Josef, wie der offizielle Name seit 1997 lautet, als modernes und vielseitig nutzbares Gebäude auf historischem Boden zur Verfügung. Untergebracht sind hier u.a. ein Kinderhort für Grund- und Haupt- bzw. Mittelschüler und eine Nachmittagsbetreuung für Realschüler.

verwendete Quellen

1 Köstler, Joseph, Chronik der Stadt Auerbach, 27 handgeschriebene Bände, hier Band XVII, Lagerort Rathaus Auerbach
2 Kugler, Hans-Jürgen, Auerbach in der Oberpfalz - Die Geschichte seiner Häuser und Familien, Band I (Bezugsadresse)
3 Schnelbögl, Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, Stadt Auerbach 1976
4 Chronik des Mutterhauses Auerbach der Bayer. Provinz der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 23. Februar 2009

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-93)
Marsch der  Holzsoldaten aus dem Kinderalbum (opus 39 Nr. 5)

Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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