Die Auerbacher Schwestern
Realschule feiert 2024 Jubiläum
Am 2. Juli 1954 erfolgte die staatliche Genehmigung zur
Eröffnung einer Mädchenmittelschule mit Schülerinnenheim der Armen
Schulschwestern von U. L. Fr. in Auerbach/OPf..
Pünktlich im September 1954 begann dann der Unterricht dieser zunächst
dreistufigen Bildungseinrichtung mit 44 Schülerinnen. Darunter waren einige
Mädchen, die im Internat wohnten. Erste Leiterin wurde Schwester Pauline
Zipperer (1913-2005), die in den folgenden drei Jahrzehnten „ihre Schule“
prägte. Obwohl die Schule zunächst privat war, mussten die Lehrkräfte durch den
Staat genehmigt werden. Auch die Lehrpläne und die Abschlussprüfungen waren
natürlich staatlich. (Realschule)
Im Jahr 2023 konnten gleich 2 Jubiläen
gefeiert werden:
vor 75 Jahren wurde
(15.6.1948) die Provinzleitung vom Kloster Banz nach Auerbach verlegt und
mehrere Schwestern zogen ins Caritasheim ein
vor 70 Jahren konnte am 7. Oktober 1953 das
Mutterhaus eingeweiht werden.
Am 5. März 2022 fand im Mutterhaus Auerbach die
Provinzwahl statt.
Die neue Provinzoberin, die am 15. August 2022 ihr Amt antreten wird,
ist S.M. Theresia Hauthaler. (2. von links)
Ihr stehen drei Rätinnen zur Seite:
die aktuelle Provinzoberin S.M. Lucilla (2. von rechts),
S.M. Thekla (ganz rechts) und S.M. Martha (ganz links).
https://schulschwestern-auerbach.de/aktuelles/
Im Fernsehkanal
ktv
Sonntagsvesper ab Januar 2022
Pontifikalmesse mit Erzbischof Ludwig Schick am 8. Januar 2022 um 17.00 Uhr
75 Jahre Schulschwestern in
Auerbach
Am 26. Februar 1946 kamen die ersten der kurz
vorher aus ihrer böhmischen Heimat
vertriebenen Schulschwestern in Auerbach an.
Seit 1949
bayerische Provinz
(Mutterhaus Auerbach)
der böhmischen Kongregation
der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau
Mit Urkunde vom 2. Februar
1949, ausgestellt vom damaligen Bamberger Erzbischof Joseph Otto
Kolb,
wurde die Ordensprovinz in Bayern bestätigt. Dies geschah auch auf Vermittlung
des Generalabts der
Prämonstratenser,
Pater Hubert Noots, im Vatikan in Rom.
Die bayerische Provinz
der Schulschwestern (Mutterhaus in Auerbach) ist ein Teil der böhmischen
Kongregation mit heutigem Sitz in Königgrätz.
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Generaloberin war
1998-2010
Schwester Miriam Baumruková.
Sie schied nach 12 Jahren
aus diesem Amt aus. |
Beim Generalkapitel der
Kongregation (2. bis 12. August
2010)
in Königgrätz wurde
Schwester Anezka Bednárová
zur Nachfolgerin gewählt. |
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Generalleitung seit Herbst 2019: (von links)
Sr. M. Thekla Hofer (Bayerische Provinz)
Sr. M. Maximiliana Pavileková (Generalvikarin)
Sr. M. Anezka Bednárová (Generaloberin)
Sr. M. Karin Steinerová (Tschechische Provinz)
Sr. M. Metoda Piatnicková (Slowakische Provinz) |
Weihe des Auerbacher
Mutterhauses
am 7. Oktober 1953
Am 7.
Oktober 2003 jährte sich zum 50. Male die feierliche Einweihung des Mutterhauses
der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau (bayerische Provinz) in Auerbach. Zu diesem Jubiläum
war, wie vor fünf Jahrzehnten, der Bamberger Bischof anwesend: damals war es
Erzbischof Joseph Otto Kolb, diesmal
sein Nachfolger Erzbischof Dr.
Ludwig Schick.
Er zelebrierte am Freitag, den 3. Oktober 2003 um 9.30 Uhr in der
Mutterhauskirche einen feierlichen Gottesdienst, zu dem die gesamte
Bevölkerung herzlich eingeladen und auch sehr zahlreich anwesend war.
Ein Blick zurück ohne Zorn ...
Die
Vertreibung der deutschen Schwestern aus Marienbad
Praktisch ab Mitte September 1945 mussten die deutschen Mitglieder der 1930
errichteten Marienbader Provinz der Kongregation der „Schulschwestern von
Unserer Lieben Frau in Böhmen“ ihre Klöster und damit ihre Heimat verlassen.
Rund 190 Ordensschwestern kamen so zunächst an verschiedene Orte in Bayern.
Auf Vermittlung des Bamberger Caritasdirektors Dr. Philipp Kröner übernahmen
die Schwestern am 7. November 1945 Schloss Banz, das nicht wie bis dahin als
Lazarett, sondern nun als Altersheim genutzt werden sollte. Auch die damalige
Provinzoberin Schwester Adolphine Proißl wohnte zunächst dort.
Schwester Adolphine erinnerte sich an die Oberin von Michelfeld, Schwester Neria
Winkelmaier, die sie in Marienbad kennen gelernt hatte. Bei einem Besuch in
Michelfeld Ende Januar 1946 erfuhr Schwester Adolphine, dass sich die
Mallersdorfer Schwestern
gerne aus dem Auerbacher Bürgerspital zurückziehen möchten.
Die langjährige Oberin des Klosters Michelfeld,
Schwester Neria Winkelmaier OSF (1887-1972),
stammte aus Auerbach
und bot
den heimatvertriebenen Schulschwestern
einen Flügel der damaligen
"Taubstummenanstalt"
als vorübergehende Bleibe an.
Rund 80
Schwestern der Kongregation
lebten 1946 bis zum Umzug
ins neue Mutterhaus
in Auerbach dort und
genossen dankbar beinahe acht Jahre lang
die
Gastfreundschaft der Dillinger
Franziskanerinnen. |
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Schulschwestern
ab 1946 in Auerbach
Der damalige Auerbacher Stadtpfarrer (1938-1986) Johann
Ritter wurde
hinzugezogen und er versuchte, die heimatvertriebenen Schwestern an Auerbach zu
binden. Deshalb organisierte er eine gemeinsame Besprechung in Mallersdorf: die
Franziskanerinnen wollten das Bürgerspital verlassen, wenn ihre Aufgabe von den
Schulschwestern übernommen würde. Schon am
26. Febr. 1946 kam Sr. M. (d. h. Schwester Maria; alle Schwestern tragen als 2.
Namen den der Gottesmutter) Arnolda Panz mit einer Mitschwester nach Auerbach,
wo beide zunächst im Pfarrhof logierten.
Zum 1. März 1946 verließen die
Mallersdorfer wie abgemacht das Spital in der Unteren Vorstadt und die beiden
Schwestern zogen zusammen mit der aus Banz gekommenen Provinzoberin dort ein.
Die Auerbacher Niederlassung war gegründet.
Im Laufe des Jahres 1946 kamen u. a. die Schwestern Leopoldine
Hiebl, Seraphia Wittmann (1962-83 Provinzoberin), Benonia Hiebl, Hildeberta
Proißl,
Stephana Herian, Pauline Zipperer (langjährige Rektorin der Realschule) und
Juliana Köhlnhofer als Lehrerinnen nach Auerbach, ein Jahr später folgten
Leona Stuiber, Alexia Stauber und Martina Bohmann.
Provinzoberin
Schwester Adolphine Proißl
(+ 1986)
in der damaligen Ordenskleidung
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Zwischenstation
im Caritasheim
Bereits
am 15. Juni 1948 war die Provinzleitung der Schulschwestern vom Kloster Banz weg
nach Auerbach verlegt worden.
Am Feste der hl. Katharina (25. November) wurde das Caritasheim
(heute Alten-
und Pflegeheim St. Hedwig) von Stadtpfarrer
Ritter nach einem Dankgottesdienst für das
gelungene Werk eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Der weitblickende Geistliche überließ
zugleich den aus ihrer böhmischen Heimat vertriebenen Schulschwestern das gesamte zweite Stockwerk dieses
Hauses. Am
1. Dezember 1948 übersiedelte deshalb Provinzoberin Schwester Adolphine mit 16
Schwestern und drei Kandidatinnen vom Bürgerspital in das benachbarte
Caritasheim.
Mit
Urkunde
vom 2. Februar (Maria
Lichtmess)
1949 bestätigte der damalige Bamberger Erzbischof Joseph Otto Kolb
die Einrichtung einer bayerischen Provinz der böhmischen Kongregation der
Schulschwestern von Unserer Lieben Frau. Sitz des Mutterhauses war und ist immer
noch Auerbach.
Durch
die Errichtung des landwirtschaftlichen Betriebs Marienhof im Juli 1949
hatten die Schulschwestern das erste eigene Gebäude in ihrer neuen Heimat
Auerbach geschaffen.
Am 15. August 1949, Fest
Maria
Himmelfahrt, fand die erste Einkleidung der
Provinz in Bayern statt: fünf junge Frauen wurden in der Pfarrkirche feierlich
in die Kongregation aufgenommen.
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Nach der Einkleidungsfeier
in der Auerbacher Pfarrkirche
St. Johannes der Täufer
stellten sich die Schwestern
M.
Mathilde, M. Cäcilia,
M. Klara, M. Ernestine und
M. Gregoria dem Fotografen.
Mit im Bild hinten von links
Geistl. Rat Karl Sommer,
Domkapitular Heinrich Rauh,
Stadtpfarrer Johann Ritter
und ein weiterer Geistlicher.
(Foto Archiv Mutterhaus) |
Bau
eines Provinzmutterhauses
Der sehnlichste Wunsch der Schwestern war die Errichtung eines eigenen
Mutterhauses, und ein solches war u. a. auch zur Unterbringung der älteren
Schwestern dringend notwendig geworden.
Nach Problemen beim Erwerb des Baugrundes und von Seiten der zuständigen Behörden
erfolgte schließlich am 18. August 1951 die Genehmigung des Bauplanes für das
Provinzmutterhaus. Beauftragter Architekt war der aus Grün bei Marienbad
stammende Anton Schneider, der bereits das Provinzhaus der Schwestern vom hl.
Kreuz in Eger erbaut hatte.
Am 7. Mai 1951 wurde „nun in Gottes Namen das Werk begonnen. Um 6.00 Uhr früh
hielt Hochw. H. Stadtpfarrer Joh. Ritter in der Spitalkirche Hochamt, bei dem
zwei Maurer ministrierten (einer von ihnen, Hans Kieras, trat später als Bruder
in die Steyler Missionsgesellschaft ein und wirkte viele Jahre in der Mission
als tüchtiger Baumeister).“ So heißt es in der Chronik des Hauses. Das
Auerbacher Bauunternehmen Johann Engelhardt hatte den Auftrag erhalten und führte
die Bauarbeiten aus.
Dieses alte Foto zeigt das Mutterhaus während der Rohbauphase
Nach
einigen Verzögerungen konnte am 17. Juli 1952 Richtfest gefeiert werden.
„Möge dieses Bauwerk mit
seinen fast einer Million Backsteinen (Ziegeln), seinen 250 qm Holz und seinen
200 t Zement nicht ein Klotz über Auerbach bleiben, sondern recht bald durch
eine schöne Fassade ein Schmuckstück der Stadt sein! Möge recht bald in
seinem Innern den schaffensfreudigen und immer hilfsbereiten Schwestern des
Ordens de Notre Dame eine neue Heimat entstanden sein!“, sagte Bauführer
Herbert Becker bei seinem Richtspruch.
Wenige Monate danach konnte am 20.
Oktober 1952, dem Kirchweihmontag, auch gleich der Grundstein für die damals
schon geplante heutige Mutterhauskirche gelegt werden.
Die
Weihe des Mutterhauses
Es bestand ursprünglich die Absicht, die Einweihung des Mutterhauses mit
der Feier des 100-jährigen Jubiläums der Kongregation in Böhmen am 15. August
(Maria Himmelfahrt) 1953 zusammenfallen zu lassen. (Am 15. August 1853 war in
Hirschau in Böhmen die erste Einkleidung von 6 Kandidatinnen und die erste
Profess von 2 in München eingekleideten Schwestern gewesen.) Doch man musste
den Termin verschieben; schließlich war der 7. Oktober 1953 (Rosenkranzfest) der
von den heimatvertriebenen Ordensfrauen lang ersehnte Weihetag ihres eigenen
neuen Mutterhaues.
In der Hauschronik steht: „Zur Begrüßung des Oberhirten (Joseph Otto Kolb)
hatten sich um 8.30 Uhr zahlreiche Gläubige aus Auerbach und Umgebung
eingefunden, ferner die katholischen Vereine mit ihren Fahnen, die Auerbacher
Lehrerschaft mit ihren Schulklassen und Vertreter der am Bau beteiligten Firmen.
Der Eingang war festlich mit den Fahnen der Kirche, mit den Landesfarben und mit
Girlanden geschmückt. Gegen 9.00 Uhr traf Seine Exzellenz Hochwürdigster Herr
Erzbischof Dr. Josef Kolb, begleitet vom H. H. Domkapitular Heinrich Rauh und
seinem Sekretär ein. Der hohe Gast wurde durch ein Lied des Schwesternchores
willkommen geheißen.“ Eine junge Ordensfrau trug diesen Prolog (hier in Auszügen)
vor:
"Tag
des Glückes, Tag der Freude
für Pfarrei und Schwesternschar,
die durch Krieg und Greueltaten
heimatlos geworden war.
Sorgenvoll
mit großer Mühe
haben sie das Haus gebaut.
Täglich sein Geschick dem Höchsten
im Gebete anvertraut.
Nunmehr
ist der Bau vollendet,
harrt dem Augenblick entgegen,
daß er durch geweihte Hände
nun erhält den kirchlich´ Segen."
Auch
Stadtpfarrer Johann Ritter,
ohne dessen Zutun
die Schulschwestern
und ihr
Provinzmutterhaus
sicher nicht nach Auerbach
gekommen wären,
begrüßte den Erzbischof
im Namen der Pfarrgemeinde
herzlich und wünschte
dem neuen Haus
und seinen künftigen Bewohnern
allzeit Gottes Segen. |
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„Nachdem die hohe Geistlichkeit und die anderen Festteilnehmer sich in das
Innere des Hauses begeben hatten, nahm Seine Exzellenz Erzbischof Kolb die
Konsekration der Hauskapelle (im 1.
Stock) vor. Nach der feierlichen Zeremonie ergriff Seine Exzellenz das
Wort. Er betonte, mit welcher Freude er gekommen sei, um das Mutterhaus der
Provinz der Armen Schulschwestern zu segnen und das Herzstück des Hauses, die
Kapelle, zu weihen. Er gratulierte den Schwestern, an der Spitze die
Provinzoberin, daß das Haus in solcher Schönheit in der neuen Heimat entstehen
konnte. Er erbat Gottes Hilfe und Segen für das Wirken der Schwestern in
Schule, Haushalt und Krankenpflege.
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Der Bamberger Oberhirte
dankte allen, die mithalfen,
dieses neue Mutterhaus zu bauen,
besonders dem Orden selbst,
der durch Fleiß
und Sparsamkeit
so schnell mit dem Neubau
beginnen konnte.“
(aus
der Hauschronik)
|
verwendete und weiterführende Quellen
1 |
Chronik des Mutterhauses Auerbach
der Bayer. Provinz der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau;
Webseite |
2 |
Archiv des Mutterhauses Auerbach
der Bayer. Provinz der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau; Lagerort
Mutterhaus Auerbach |
letzte
Bearbeitung dieses Artikels am 20. März 2024
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Johann Sebastian Bach
(1685-1750)
BWV 772,
Nr. 1 aus Zweistimmige Inventionen
für Klavier (Cembalo, Clavichord) |
Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
Hier können Sie mich erreichen!
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