Mutterhauskirche
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Die Mutterhauskirche
"Mariä Himmelfahrt"


(rechts vom Turm ist das Mutterhaus, links davon die Kirche)

Am Samstag, den 13. Mai 2006, jährte sich zum 50. Mal die Weihe dieses Gotteshauses der Schulschwestern in Auerbach. Dieser Jubeltag wurde mit folgendem Programm festlich begangen:

10.00 Uhr Festgottesdienst mit Weihe der neuen Orgel
durch Erzbischof Dr. Ludwig Schick aus Bamberg
Orgel: Regionalkantor Georg Schäffner
Chor: Vokalensemble "Cantico"
anschließend Begegnung im Foyer des Mutterhauses
15.30 Uhr Vorstellung der neuen Orgel
durch Orgelbauer Siegfried Schmid
16.30 Uhr Feierliche Dankvesper
anschließend Orgelkonzert
Orgel: Regionalkantor Georg Schäffner
Trompete: Benjamin Sebald

Provinzoberin Schwester Lucilla Hauser
begrüßte den Bamberger Erzbischof Ludwig
nicht wie gewohnt "flott",
sondern, durch einen Unfall etwas gehandicapt,
mit Krücken.

Der Bamberger Oberhirte
beim feierlichen Einzug
in die gut gefüllte  Mutterhauskirche.
Neben zahlreichen Gläubigen
waren u.a. auch die Fahnenabordnungen
mehrere kirchlicher und weltlicher Vereine
der Einladung der Schulschwestern
zum Mitfeiern gefolgt.

Über 20 Geistliche
feierten mit Erzbischof Ludwig
in Konzelebration den Festgottesdienst;
unter ihnen auch der Generalvikar
der tschechischen Diözese Königgrätz,
dem Sitz der Kongregation
der böhmischen  Schulschwestern.  

Zur Erinnerung an die Kirchenweihe
vor einem halben Jahrhundert waren auch
die 12 Apostelkreuze festlich geschmückt
und die dazugehörigen Kerzen angezündet.
Apostelkreuze oder Apostelleuchter
heißen die zwölf an den Kirchenwänden
angebrachten Kreuze und Leuchter,
die daran erinnern, dass Jesus Christus
seine Kirche auf die zwölf Apostel aufgebaut hat.
Bei der Kirchenweihe wurden diese Stellen
vom Bischof mit Chrisam gesalbt.

Einer der Höhepunkte des Festgottesdienstes war die kirchliche Segnung der neuen Orgel durch den Bamberger Erzbischof.

Doch schauen wir ein halbes Jahrhundert zurück in die Geschichte der Mutterhauskirche ...

Wenige Wochen nach dem Richtfest des Mutterhauses am 17. Juli 1952 erfolgte am 20. Oktober des gleichen Jahres die feierliche Grundsteinlegung für die Mutterhauskirche, deren Planer wiederum der aus Grün bei Marienbad stammende Architekt Anton Schneider war.
Am 23. Oktober 1952 berichtete die Zeitung „Der Neue Tag“ unter der Überschrift „Feierliche Grundsteinlegung für das Gotteshaus": "Am Montag fand in einer schlichten eindrucksvollen Feier die Grundsteinlegung für dieses Gotteshaus statt, das der Mutter Gottes geweiht werden soll. Dazu hatten sich am späten Nachmittag H. H. Kaplan Wölki (1952/53 Kaplan in Auerbach, + 1978), die Ehrw. Frau Provinzialoberin des Ordens, ein Teil der Oberinnen und Schwestern, Architekt Schneider, Baumeister Engelhardt sowie einige am Bau beschäftigten Personen an der Stelle eingefunden, wo am westlichen (Eck) des Kirchenfundaments der Grundstein zur Einmauerung vorbereitet war. H. H. Kaplan Wölki (Anm.: + 1978 in Bamberg) leitete mit Gebet und Anrufung aller Heiligen die Feier ein. Sodann wurde die Gründungsurkunde in einer Metallkapsel in ein steinernes Behältnis versenkt, über welches der Grundstein gemauert wurde. H. H. Kaplan Wölki verband seine drei symbolischen Hammerschläge auf den Grundstein mit dem Wunsch, das zu erbauende Gotteshaus möge zu einer Stätte des Segens für die Schwestern und für alle Menschen werden. Zugleich wünschte er einen guten Beginn und Abschluß des Baues. Nach dem Geistlichen brachten auch die Ehrw. Vertreterinnen des Ordens sowie Architekt Schneider und Baumeister Engelhardt ihre Hammerschläge an, wonach die Feier mit einem gemeinsamen Choral ihren Abschluß fand. Die Ausmaße der Kirche, die an die Westseite des Mutterhauses angefügt und mit ihrer Längsseite parallel zur Straße nach Michelfeld stehen wird, lassen sich jetzt schon aus dem Fundament erkennen. Diese Kirche wird etwa genauso lang wie die Auerbacher Pfarrkirche sein, allerdings etwas weniger breit und hoch.“

Die Übergabe und Segnung des Mutterhauses und die Weihe der Hauskapelle im ersten Stock des Hauses erfolgte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung durch Erzbischof Kolb am 7. Oktober 1953.

So sah das Mutterhaus von außen
bei der feierlichen Einweihung 1953 aus.
(Foto: "Onkel Heinz", Archiv der  Schulschwestern)
Hinter den Rundbogenfenstern
an der Westseite war zunächst die Hauskapelle;
heute befindet sich dort
der Orgelchor der Mutterhauskirche.

Marienstatue für das Mutterhaus
Auf Anregung von Stadtpfarrer Ritter wurde im Marianischen Jahr 1954 (das nächste und bisher letzte war 1987/88) durch Spenden eine Muttergottesstatue für das Mutterhaus der Schulschwestern angeschafft.
Die Statue war zunächst einige Tage in der Pfarrkirche aufgestellt.

Am Dreifaltigkeitssonntag
(13. Juni 1954)
wurde das lebensgroße Standbild
auf einem prächtig geschmückten und
von vier Pferden gezogenen Wagen
in feierlichem Zug zum Mutterhaus geleitet.

Dort wurde die Marienstatue
zunächst auf den Eingangsstufen
aufgestellt, ehe sie an ihren Platz
in der Turmlaterne gebracht wurde.
Die Statue ist ein Werk
des Bamberger Bildhauers
Hermann Leitherer (1919-1991).
Von ihm stammen auch
die steinerne Mariensäule
vor dem Caritasheim (St. Hedwig)
und die Christusstatue in der Pfarrkirche
St. Johannes der Täufer
(beim Ausgang zum Ölberg).
 

1984 wurde der Turmaufsatz abgebaut und durch ein vier Meter hohes vergoldetes Kreuz ersetzt; die Madonna erhielt ihren heutigen Platz einige Meter tiefer in einer besser geschützten Turmnische. (Kreuz und Marienstatue werden zu besonderen Anlässen abgestrahlt.)

Am 18. April 1955 konnte mit dem Bau der Mutterhauskirche begonnen werden, nachdem die ersten Baumaterialien bereits seit Ende Januar angefahren worden waren und das zuständige Straßenbauamt Weiden eine Verlegung der heutigen Krankenhausstraße zugesagt hatte. Wie beim Mutterhaus führte auch bei der Kirche die (damalige) Auerbacher Baufirma Johann Engelhardt (Oberer Torplatz) die Maurerarbeiten aus. Die Stadt Auerbach beteiligte sich mit einer ansehnlichen Holzspende aus dem Bürgerwald. Am 1. August 1955 konnte Richtfest gefeiert werden.

Weihe der Kirche am 12. und 13. Mai 1956
„Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land! Diesen Hymnus konnte man schon bei der Vorfeier anstimmen, die den 12. Mai (Samstag) nachmittags um 5 Uhr mit der Ankunft Sr. Exzellenz (Dr. Josef Schneider, 1955-76 Erzbischof von Bamberg, + 1998) im Mutterhause begann. Auf dem Weg dahin waren zahlreiche Bäumchen und 2 Triumphbögen aufgestellt, ein ganz gewaltiger quer über den Weg, der vom Marienhof zum Mutterhaus führt, ein kleinerer am Anfang des Wiesensteiges. Das Mutterhaus prangte im Festschmuck. Trotz des Regens fand sich die Schuljugend und viel Volk zur Begrüßung Sr. Exzellenz ein. Schwestern, Novizinnen, Kandidatinnen und Zöglinge waren in der Eingangshalle versammelt. Zuerst wurde vom Klosterchor das Lied von Haller Auf, meine Seele, freue dich! Jauchze laut und preise deinen Gott, der den Tag gemacht so groß und wonnereich ... gesungen.“ (aus der Chronik des Mutterhauses)
In seinen anschließenden Begrüßungsworten erinnert Stadtpfarrer Johann Ritter u. a. an die Entwicklung der Auerbacher Provinz seit der Vertreibung der Schwestern aus Marienbad.
„Nachher überreichte Sr. Exzellenz unserem Hochwürdigsten Herrn Dechant Mauritius Brunner die beiden Reliquien-Schränkchen; dieser mit den Kirchengewändern bekleidet, nahm sie mit Ehrfurcht in Empfang und legte sie auf ein reich mit Perlen und mit handgefertigter Goldspitze verziertes rotes Kissen. Nun setzte sich der Zug zum Reliquienzelt in Bewegung. Allen voran schritt Sr. Exzellenz mit großer Assistenz, dann die Provinzleitung und die Vertreterinnen der Filialen mit brennenden Kerzen. Die lichtdurchflutete Halle vor der früheren Hauskapelle war als Reliquienzelt eingerichtet. Der Balkon war durch ein großes, rotes Tuch verhüllt, gleich einem Baldachin und mit goldenen Rosen und breiten Tressen versehen. Zwei Palmenzweige in der Mitte der Draperie angebracht, verfehlten ihre Wirkung nicht. Unwillkürlich wurde man an die Katakomben der Urkirche erinnert und an die vielen Märtyrer, die dort von den ersten Christen zur ewigen Ruhe gebettet wurden. Durch die einbrechende Dämmerung fand dieser Gedanke ganz noch seine Bestätigung und Vertiefung. Auch an reichem Blumenschmuck fehlte es nicht; eine Blüte ergänzte die andere. Nun begann die hl. Handlung mit dem Beten der 7 Bußpsalmen. Sie wurde bis zur Altartaufe fortgesetzt. Nach 1/2 7 Uhr wurden dann die hohen Gäste zum Abendessen geladen.
Gegen 20 Uhr fand die offizielle Begrüßung des Hochwürdigsten Herrn Erzbischofs durch den Herrn Bürgermeister und die katholischen Vereine statt. Dabei strahlte vom Turm das hellbeleuchtete Standbild der Muttergottes weithin über die Versammelten. Kloster und Kirche waren festlich illuminiert: Erdgeschoß grün, Parterre blau, I. Stock rot, II. Stock gelb, III. Stock weiß. ... Zur Verehrung der Reliquien wurden die Nacht hindurch Betstunden gehalten. Schwestern, Kandidatinnen und Zöglinge wechselten ab. ...
Sonntag früh wurde Se. Exzellenz mit dem Lied Lobet den Herrn, den mächtigen König der Ehren ... begrüßt. In Anwesenheit vieler Geistlicher und vieler Gläubiger wurde die Kirchenkonsekrierung fortgesetzt, die mit der feierlichen Reliquienprozession begann.

Die Weihe des Hauptaltares
mit der Himmelfahrt Mariens
fand durch unseren Oberhirten statt
und die des Herz-Jesu-Altares
durch Abt Petrus Möhler, O. Praem., Stift Tepl, ...
Auf beiden Altären,
vom Bischof und Abt geweiht und gesalbt,
 wurde nun das hl. Meßopfer dargebracht,
bei dem der Gesang der Gläubigen
von der Berg-Knappen-Kapelle begleitet wurde.

In seiner Festpredigt
bezeichnete es der Oberhirte
als eine besondere Fügung Gottes,
daß hier eine Marienkirche
entstanden ist.
Wie Gott einstens
als Stätte des Opferaltares
den Abendmahlssaal bestimmt hat,
so hat er auch diesen Ort
zur Aufstellung
eines neuen Opferaltares auserwählt.
(Foto: "Onkel Heinz", Archiv der  Schulschwestern)

Um dieses zu erreichen, ließ er es geschehen, daß Menschen, die sich ganz seinem Dienste geweiht haben, ihrer Heimat beraubt wurden. Weiter schilderte er die Altäre als Stätte des Opfers Christi, des Gebetes für die Menschen und der Unterscheidung der Geister sowie als Quelle der Gnade.“ (aus der Chronik des Mutterhauses)

Die Mutterhauskirche ist mit dem Orgelchor, dem als Kreuzgang mit darüber liegender Schwesternempore ausgebildeten Seitenschiff und dem Presbyterium immerhin 37 m lang und 14 m breit. Durch die großen Fenster auf beiden Seiten ist der schlichte von einer Kassettendecke aus Beton überspannte Innenraum hell und freundlich. Der Hochaltar und der im Zuge des II. Vatikanischen Konzils aufgestellte Tischaltar liegen um einige Stufen höher als das Schiff, wodurch die Gläubigen freien Blick zum Altar haben.
Zur Vorbereitung auf die 50. Wiederkehr der Kirchenweihe erhielt das Gotteshaus Anfang 2006 u. a. innen einen neuen Anstrich und es wurde eine neue Orgel eingebaut. 


Dieses eindrucksvolle Kruzifix steht
an der Außenseite des Chorraumes
der Auerbacher Mutterhauskirche.

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 20. Februar 2011

Ave Maria, Franz Schubert (1797-1828)

Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
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