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Tiefe Keller
unter der Auerbacher Innenstadt
Sehr viele Häuser in der Innenstadt von
Auerbach haben Keller, die zwei, drei oder mehr Stockwerke in die Tiefe gehen.
Sie wurden schon vor Jahrhunderten aus dem anstehenden Sandstein - dem Auerbacher
Kellersandstein - herausgehauen
und sind zum Teil noch sehr gut erhalten.
So wie hier der zum Museum
34 gehörende Keller des Auerbacher Bürgerhauses stehen in
manchen mächtige Steinsäulen, die die oberen Stockwerke tragen. Links im Bild
ist der Abgang in ein weiteres Kellerstockwerk zu sehen.
Die jeweils benachbarten Keller sind miteinander verbunden. Die entsprechende
Öffnung wurde in Friedenszeiten zugemauert, in Kriegen aber offen gelassen,
damit die Menschen bei Gefahr hindurch konnten. An mehreren Stellen des
Kellersystems gab es Verbindungen in die unterirdischen Fluchtstollen,
die außerhalb der ummauerten Stadt ins Freie führten.
Keller unter dem Rathaus
"Unter dem altehrwürdigen Auerbacher
Rathaus, zu dessen Erbauung Pfalzgraf Johann von Neumarkt 1418 seine
landesherrliche Zustimmung gab, befindet sich der Koller, das historische
gefengnuß der Stadt." (3) In etwa 20 Metern Tiefe sind mehrere
tageslichtlose Räume in den Sandstein gehauen, die als Gefängnis dienten. Aus
einer dieser Arrestzellen ging es sogar noch rund 15 Meter weiter hinunter. Dort
befand sich bis zum Umbau des Rathauses 1928 ein größerer Raum, in dem z.B.
bei den großen Stadtbränden im 19. Jahrhundert u.a. die wertvollen alten
Urkunden aufbewahrt worden waren.
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Das ist der Abgang
der aus dem Sandstein
herausgehauenen Keller
unter dem Auerbacher Rathaus.
Leider sind zur Zeit nur mehr zwei
der früher zahlreichen Räume,
verteilt auf mehrere Stockwerke,
zugängig. Der Rest wurde wohl
beim Umbau des Rathauses 1928
zugeschüttet. |
Deutlich erkennbar in den Kellerwänden sind
die verschiedenen Schichten des Auerbacher Kellersandsteins, auf dem
praktische die gesamte Innenstadt steht.
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen
des Auerbacher Rathauses ab 2017 werden auch die uralten Keller von Experten
erkundet. (NN)
Schwandorf hat nach eigenen Angaben Bayerns
größtes Felsenkeller-Labyrinth.
Ein Teil davon ist zugänglich.
Nürnberg bietet ebenfalls Führungen mit dem Thema Historische
Felsengänge an. In diesem Zusammenhang sei auch auf die
mittelalterlichen Lochgefängnisse
unter dem Nürnberger Rathaus hingewiesen, die ebenfalls besichtigt werden
können.
In Nürnberg und in Schwandorf kann man sich einen Eindruck darüber
verschaffen, wie es früher auch unter der Innenstadt von Auerbach ausgesehen
hat.
An diesem Artikel arbeite ich
noch.
Für Informationen zum Thema
bin ich sehr dankbar!
verwendete und weiterführende Quellen
1 |
Anders, Hubert, Interessante
Bodenaufschlüsse im Altstadtgebiet von Auerbach, in Der
Neue Tag vom 28. Oktober 1966 |
2 |
Anders, Hubert, Umfangreiche Bodenfunde zur
Geschichte der Stadt Auerbach, in Der
Neue Tag vom 7. November 1968 |
3 |
Anders, Hubert, Der Koller, in Der
Neue Tag vom 14. Februar 1969 |
4 |
Infotafel Auerbacher Kellergänge,
Standort: Keller des Bürgerhauses der Stadt Auerbach bzw. vom Museum
34, 2012 |
5 |
Grüner, Brigitte, Faszination der
staubigen Rathaus-Unterwelt, in Nordbayerische Nachrichten, Ausgabe Pegnitz,
14.4.2017 |
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Im tiefen Keller
sitz ich hier ...
Melodie Ludwig Fischer, Text Karl Müchler |
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 23. April
2018
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