| |
Gemälde und Grafiken
von Rudolf Lodes
(1909-2006)
Eine kleine Auswahl davon ist
im Lodes-Museum der Stadt Auerbach, seit
2018 im Schenklhaus (Oberer Marktplatz 17), gegründet 2012 in der
Alten Münze im Schlosshof, zu sehen.
Unsere
kleine Stadt
|
"Die
kleine Stadt liegt
im Norden der Oberpfalz,
am Rand der Fränkischen Alb
und ist im Osten angelehnt
an einen kahlen Höhenrücken,
wo zwischen großen
Felsbrocken
die Schlehe reift und der Wacholder
seine grünen Finger in
die Luft reckt.
Wandert man den Jura entlang,
vom Schwäbischen hinauf
nach Norden,
hin zum Fichtelgebirge, dann trifft man
bei dem langgezogenen
Höhenrücken
auf eine ebenfalls in die Länge
gebaute Stadt, neben der
sich
nach Westen hin eine flache weite
Senke ausdehnt, die bis zu einem
dichten tiefen Wald reicht. |
Zwei
lange Häuserzeilen säumen einen hohen grauen Kirchturm, der als Wahrzeichen
der Stadt auch die Phantasie des Wanderers beflügelt, der über den Bergrücken
kommt und erlebt, wie über den rostbraunen Dächern der Rauch von Küchenfeuern
in den purpurnen Glanz der Abenddämmerung aufsteigt.
Ein Bächlein begleitet die Häuserreihen und hilft einer Mühle beim Mahlen.
Und weil früher einmal in dieser Gegend der Auerochse, der gewaltige Ur gelebt
hat, der auch in den nahegelegenen Höhlen heimisch war, ist unsrer kleinen
Stadt aus dieser vorgeschichtlichen Zeit auch sein Name erwachsen. Würde die
Stadt im Schwäbischen liegen, dann würde sie Urlebach heißen; denn ein Ur ist
dort ein Urle. Weiter nördlich ist das anders. Dort, wo das Altbairische an das
Brandenburgische grenzt, wo zwischen Franken und der Steinpfalz wie an einer
Wasserscheide auch das Blut sich in trennende Kanäle begeben hat, wo das Herbe
und Verschlossene sich reibt an dem aufgeschlossen Heiteren des Franken, dort
hatten sich vor hunderten von Jahren die Vorfahren unsrer Kleinstadtbewohner
niedergelassen und den Boden der Senke zu einer grünen Au gemacht. Und da leben
sie seitdem, am Bach in der Au, am Bach der Ure. In ihrem Stadtsiegel steht der
Auerochs." (4, Seite 3)
Selbstbildnis
mit Verwandten (Silvester 1967)
Ein paar Ölgemälde von Rudolf
Lodes
Ein paar Holzschnitte von Rudolf
Lodes
Ein paar Linolschnitte von Rudolf
Lodes
Ein paar Lithographien von Rudolf
Lodes
Ein paar Radierungen von Rudolf
Lodes
|
|
Gaia von Stepski-Doliwa, die sich in ihrer
Diplomarbeit (2) ganz intensiv mit Rudolf Lodes und seinem umfangreichen Werk
befasst hat, meint: „Eine kunstgeschichtliche Einordnung des Werkes Lodes’
ist schwierig. Dies ist einerseits dadurch bedingt, dass die Zeit in der sein
Werk entstanden ist, kunsthistorisch noch nicht richtig aufbereitet wurde. Eine
kritische Betrachtung der ab Ende der 60er Jahre geschaffenen Arbeiten ist wegen
des Fehlens der nötigen zeitlichen Distanz nur schwer möglich. Aus demselben
Grund ist kaum Sekundärliteratur vorhanden. Andererseits ist der Stil der
Arbeiten selbst nicht klar einzuordnen. Bereits die Nennung seiner Vorbilder,
die sowohl in Bezug auf den Stil als auch hinsichtlich der dargestellten Motive
teilweise recht unterschiedliche Merkmale aufweisen, lässt erahnen, welche
Schwierigkeiten damit verbunden sind. Und in der Tat liegt die Problematik einer
Einordnung darin, dass Lodes die Einflüsse, die Künstler, wie zum Beispiel die
Mitglieder der „Brücke“, Feininger und Grieshaber, auf ihn ausgeübt haben,
im Laufe seiner graphischen Tätigkeit nicht zu einem bestimmten, eigenen und
innovativen Stil verarbeitet hat. Vielmehr weisen seine Graphiken stets entweder
Ähnlichkeiten mit Werken anderer Künstler auf, oder sie stellen individuelle
Entwicklungen und Erfindungen dar, die jedoch in anderen Blättern nicht
nochmals aufgegriffen wurden. Wegen des Fehlens eines charakteristischen Stils
kann Lodes’ Werk deshalb nicht eindeutig einer Schule oder Kunstrichtung
zugeordnet werden. Eine Einordnung der Graphiken Lodes’ ist demzufolge nur
unter der Prämisse der Unvollständigkeit und Verallgemeinerung möglich.“
(2, Band 1, Seite 46)
Weihnachtskarten von Rudolf Lodes
Durch einen glücklichen Umstand haben uns die
Schwestern Carolin Klingshirn und Dr. Sylvia Essner, Verwandte der 1. Ehefrau Erika des
Rudolf Lodes, eine Reihe von Lodes'schen Weihnachts- und Neujahrsgrußkarten überlassen.
Diese hatte der Künstler Lodes (1909-2006), selbst gestaltet, gefertigt
und geschrieben, an deren Familie geschickt.
Zwei dieser Karten hier, auf der Rückseite
jeweils mit persönlichen Zeilen von "Onkel Rudl", wie er
unterschrieb:
Wer mehr
Bilder und Grafiken
von Dr. Rudolf Lodes
sehen will:
im Lodes-Museum
gegründet 2012
in der Alten Münze (Foto) in Auerbach,
seit 2018 im Schenklhaus
gegenüber dem Rathaus,
befinden sich viele Originale.
Mit Marion Ringl
(über Tel. 09643 2017)
oder Georg Büttner (09643 2191)
kann ein Termin
für eine sachkundige Führung
vereinbart werden.
|
|
verwendete
und weiterführende Quellen
1 |
Lodes, Rudolf, Neunmal zehn Jahre - im
Spannungsfeld zwischen Medizin und Kunst, München 1999 |
2 |
von
Stepski-Doliwa, Gaia, Rudolf Lodes - Das graphische Werk, Ein Lebensbild im
Spannungsfeld zwischen Medizin und Kunst; Diplomarbeit Univ. Passau, 2004
(Band 1 und 2)
|
3 |
Lodes, Rudolf, Verheimlichtes vom Krieg,
München (ohne Jahr) |
4 |
Lodes, Rudolf, Kleinstadtgeschichten aus der
Oberpfalz, München (ohne Jahr; "Dem Gedenken eines großen Sohnes
der Stadt Auerbach i. d. Oberpfalz, dem ehemaligen Seminarlehrer in Amberg
Joseph Köstler gewidmet") |
5 |
Lodes, Rudolf, Huuza güi, dees is schüi, Laßleben
Kallmünz, 1989 |
6 |
Schleicher, Christa, In der Anatomie Ideen
geholt, Sulzbach-Rosenberger-Zeitung, 4. Dezember 2004 |
7 |
Graf, Alfred, Zeitzeuge und Werber für
Auerbach, Sulzbach-Rosenberger-Zeitung, 26. August 2004 |
8 |
Graf, Alfred, Bilder von Sepsis und Neugier, in
Sulzbach-Rosenberger-Zeitung, 27. August 2004 |
9 |
Schleicher, Christa, Vieles bleibt weiter verborgen,
in Sulzbach-Rosenberger-Zeitung, 2. Dezember 2004 |
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 10.
Dezember 2023
Wenn Sie Kontakt mit mir aufnehmen möchten,
können
Sie mich hier
oder
telefonisch unter 09643 683 erreichen.
|
|
|