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Der Auerbacher Stadtknecht
In Auerbach gab es seit der Stadterhebung 1314 einen Stadtknecht. Dieser war
1374 bis 1643 zugleich auch Scherge beim hiesigen Landgericht.
Ausgenommen von der peinlichen Befragung waren danach Kinder unter 14 Jahren, Schwangere, körperlich Schwerbehinderte, Greise und Geisteskranke. Allerdings lag es im Ermessen des "Befragers", ob jemand zur einer dieser Gruppen zählte oder nicht. Bei schwangeren Frauen, die man für Hexen hielt, zweifelte man z.B. ihre Schwangerschaft einfach an oder hielt diese für ein weiteres ihrer bösen Zauberwerke, welches unbedingt eine gerechte Strafe verdient. Zu den Aufgaben des Stadtknechts zählten
insbesondere das Strecken, Anlegen der Daumenschraube, Schließen in die Geige,
an den Pranger stellen oder an die Schandsäule zu binden. Der Stadtknecht hieß
deshalb auch Malefizknecht und war eine sehr gefürchtete Person. Im Rang
gleich war er mit dem Schinder oder Abdecker (auch Wasenmeister
genannt), der für die Beseitigung toter Tiere zuständig war.
Als 1418 das neue, heutige Rathaus gebaut wurde, verlegte man die beiden Wohnungen ins Haus Nummer 49 und die Gefängnisse in 48. Auf dieser Fotomontage (aus 2, Seite 153) ist der frühere Prediger- oder Bürgerturm eingebaut. Im Erdgeschoß war nun bis 1608 das Gefängnis. 1796 verkaufte die Stadt diesen ehemals doch recht stattlichen Mauerturm, den 1877 der "Sauschuster" Lehner, Eigentümer auch von Nr. 49, teilweise abtragen ließ. Erst 1999 wurde er ganz abgerissen. Zur Verbindung der Pfarrstraße mit der oberen Vorstadt ließ die Stadt 1950 das Haus Nr. 49 (zusammen mit 24 und 50) abbrechen. Daran arbeite ich gerade. Bitte etwas Geduld. verwendete Quellen
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 2. November 2010
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