Eisenerz
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Eisenerz

Eisenerze sind Gemenge (Gemische) aus chemischen Verbindungen des Elements Eisen* mit nicht eisenhaltigen Gesteinen. Die chemischen Verbindungen des Eisens sind dabei im Wesentlichen Eisenoxide, das heißt chemische Verbindungen des Eisens mit dem Element Sauerstoff (O; OZ 8), oder Eisencarbonate, also Verbindungen mit Kohlenstoff (C; OZ 6). Bekannt ist u.a. auch Pyrit, d.h. Eisenerz, bei dem sich Eisen mit Schwefel (S; OZ 16; sulfidisches Eisen) verbunden hat.
*Fe; Ordnungszahl (OZ) 26 im PSE
(siehe z.B. auch hier)

Die in der Kreidezeit, einem Abschnitt des Erdmittelalters, entstandenen Eisenerze der Oberpfalz, und damit auch die des Raumes Auerbach, waren die wirtschaftlich wichtigsten Erzvorkommen in ganz Bayern. Mit der Schließung der Grube Leonie in Auerbach im Jahre 1987 ging eine fast tausendjährige Bergbaugeschichte zu Ende. (siehe auch 1)

Tektonik und Lage der präobercenomanen Eisenerzlagerstätten in Nordostbayern (4, Seite 17)

Die Entstehung unseres Eisenerzes
Wie schon gesagt sind die bei uns anzutreffenden Eisenerze im Erdmittelalter (Mesozoikum), genauer in der Kreidezeit (lat. Cretaceum; man spricht deshalb auch von kretazischen Eisenerzen) entstanden. Dieser Zeitabschnitt der Erdgeschichte, kurz Kreide genannt, begann vor rund 145 Millionen Jahren nach dem Ende des Jura und endete vor etwa 65 Millionen Jahren mit dem Beginn des Tertiärs, dem ältesten Abschnitt der Erdneuzeit (Känozoikum).

Die Erdzeitalter
Unsere Erde entstand vor ca. 4,5 Milliarden Jahren. Bei der Unterteilung dieser Spanne bis heute in Erdzeitalter hat man sich auf fünf Zeiträume geeinigt. Die längsten Erdzeitalter sind die Erdurzeit (Azoikum) von Anfang bis vor 3,6 Milliarden Jahren, und die Erdfrühzeit (Prakambrium) von vor 2,5 Milliarden bis vor ca. 540 Millionen Jahren. Aus diesen beiden  Erdzeitaltern, die über 90% unserer gesamten Erdgeschichte ausmachen, ist nur sehr  wenig bekannt. Diese lange Zeitspanne von rund vier Milliarden Jahren ist kaum erforscht. (nach)
Die folgenden drei Erdzeitalter (Erdaltertum, Erdmittelalter und Erdneuzeit) sind dem gegenüber recht gut erforscht. (siehe z.B. auch hier, hier oder hier)
Die geologische Zeitskala spricht von Hadaikum (von ca. 4,5 Mrd bis 4 Mrd. Jahren),  Archaikum (bis vor ca. 2,5 Mrd Jahren) und Proterozoikum (bis vor ca. 540 Mio. Jahren). Darauf folgen Erdaltertum (Paläozoikum, bis vor ca. 250 Mio Jahren), Erdmittelalter (Mesozoikum, bis vor ca. 65 Mio Jahren) und Erdneuzeit (Känozoikum von vor ca. 65 Mio Jahren bis heute).

Im Jura (vor ca. 200 bis vor ca. 145 Mio Jahren), dem mittleren Abschnitt des Erdmittelalters, war unsere Heimat vereinfacht gesagt von Wasser bedeckt; man spricht auch vom Jurameer. Am Ende dieser Epoche, also vor ca. 145 Mio Jahren, zog sich das Meer zurück. Eisenhaltige Schlämme - Eisen (Fe) ist zu ca. 2 % am Aufbau der Erdkruste beteiligt - lagerten sich in Spalten, Rissen und Trögen ab. (siehe auch 2)

Ein ehemaliger Bergingenieur und Steiger beschreibt den Vorgang, mit einem leichten Schmunzeln, so: "Die Böhmische Masse (Erdoberfläche) wurde gehoben, dabei wurde das darin enthaltene Eisenerz in den im Auerbach – Sulzbach – Amberger Bereich vorhandenen Rinnen und Mulden abgelagert und anschließend mit Sand und Ton in einer Mächtigkeit von ca. 100 Metern überdeckt.
Als der liebe Gott sein Wunderwerk betrachtete, stellte er fest, dass er einen Fehler begangen hatte – die Bergleute würden das Erz da unten nie finden. Daraufhin gab er dem Gebirge von unten einen Schub, wobei ein Teil der Eisenerzlagerstätte an die Tagesoberfläche gelangte. In diesen oberen Eisenerzlagern begann im Mittelalter der Eisenerzabbau. Die pfiffigen Geologen fanden bald heraus, dass es sich bei den bekannten Eisenerzlagerstätten nur um den überschobenen Teil eines Eisenerzkörpers handeln konnte." (3, ohne Seitenangaben)

Im Laufe der Jahrmillionen wurden diese nunmehr teilweise mit den eisenhaltigen Schlämmen gefüllten Spalten usw. von Gesteinen überlagert, durch Verwerfungsvorgänge auseinandergerissen und die einzelnen Teile gegeneinander in der Tiefe verschoben, manchmal sogar überschoben. So liegt heute ein Teil der Eisenerze fast an der Erdoberfläche: man spricht vom Oberen Lager. Die größere Menge der Erze liegt in der Tiefe, dem Unteren Lager oder Haupterzlager. (Lagerstätten)
Im Raume Auerbach finden wir zwei Kreideerz-Lagerstätten, nämlich im Südosten der Stadt die Lagerstätte Nitzlbuch, und im Nordosten Leonie.

Auf dieser Planzeichnung (aus 4, Seite 546) stellt Dr. Pfeufer die Situation der Lagerstätten im Raume Auerbach dar. Dazu ist u.a. anzumerken, dass mit B 470 die alte Trasse dieser Bundestraße gemeint ist. Heute ist sie ein Fuß- und Radweg von Auerbach in den ca. 2 km nordwestlich des Rathauses liegenden Ortsteil Degelsdorf durch das Naturschutzgebiet Grubenfelder Leonie. (BayernAtlas) Die neue Trasse wurde als Umgehungsstraße über den Pinzigberg 1976 in Betrieb genommen.

Über mir leihweise zur Verfügung gestellte
Fotos und Informationen
über das Eisenerz
würde ich mich sehr freuen, denn ...

... an diesem Artikel arbeite ich gerade.

Bitte etwas Geduld.

verwendete Quellen

1 Baier, Alfons, Ein geologischer Streifzug durch das ostbayerische Ruhrgebiet des Mittelalters, www
2 Baier, Alfons, Die Genese der Erzkörper, www
3 Nägele, Martin, Zu den Eisenerzlagerstätten Auerbachs, in Mineralien der Eisenerzlagerstätten Grube Nitzlbuch und Grube Leonie (IV) Auerbach i.d.OPf., Auerbach 2014, Lagerort Museum 34 Auerbach
4 Pfeufer, Johannes, Gewinnungstechnologien beim Abbau der Kreide-Eisenerzlagerstätte Leonie in Auerbach (Oberpfalz), in Erzmetall 33, Weinheim 1980 
5 Pfeufer, Johannes, Der Oberpfälzer Eisenerzbergbau nach dem Zweiten Weltkrieg, Bochum 2000

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 16. August 2014

Wir Bergleute hauen fein ...
Text: erzgebirgisches Bergliederbüchlein (um 1700)
wahrscheinlich Freiberg in Sachsen

Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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