Degelsdorf
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Zur politischen Gemeinde Degelsdorf gehörten bis 1972 u.a. Reichenbach (vorne), Degelsdorf (Mitte) und Zogenreuth.
Dazu kamen noch einige Mühlen.

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Die Ortschaft Degelsdorf

Degelsdorf liegt ca. 2 km nordöstlich von Auerbach. Nach dem Stand vom 31.12.1990 lebten in 81 Anwesen 312 Menschen, zum 1.6.2005 waren es noch 272 Einwohner, zum 1.1.2010 nur mehr 265. (Foto aus dem Jahr 1957)

Der Name Degelsdorf ist schwer zu erklären. Vom Tegel oder der Tonerde stammt der Name nicht; dagegen spricht nicht nur die geologische Formation der Gegend, sondern auch die dialektische Aussprache des Wortes 'Deigelsdorf'. Ich leite den Na­men her von Deuchel oder Roheisen und glaube, daß Degelsdorf ursprünglich ein Eisenwerk war, das aber nur kurzen Bestand hatte.“ So versucht Joseph Köstler, der große Auerbacher Chronist, den Ortsnamen zu erklären. (Band XIX, Seite 144)
Fritz Schnelbögl dagegen meint, dass Degelsdorf eine Verbindung eben von „dorf“ mit einem slawischen oder deutschen Personennamen ist, vielleicht nach dem Begründer der Ortschaft benannt.

Zur bis zum 30. April 1978
selbständigen politischen Gemeinde Degelsdorf
gehörten u. a. die Ortschaften
Reichenbach und Zogenreuth,
sowie die Neu- und die Speckmühle.
Letzter Bürgermeister von Degelsdorf
war der Schleifmüller Max Wiesent (+1985),
der dieses Amt über Jahrzehnte ausübte.
An ihn erinnert die Max-Wiesent-Straße.
(Foto Archiv Gebhardt)

Entstehung des Ortes
Als Auerbach 1144 Markt und selbständige Pfarrei wurde, existierte Degelsdorf wohl noch nicht. Zu dieser Zeit waren die heutigen Fluren von Degelsdorf, Reichenbach und die der Müh­len am Speckbach noch gänzlich vom Wald des „Veldener Forstes“ (etwa ab der Mitte des 14. Jahrhunderts „Veldensteiner Forst“ genannt) bedeckt. Die Forsthube Reisach, einer der insgesamt 18 Forstbezirke dieses großen zusammenhängenden Waldgebietes, umfasste neben Auerbach auch Degelsdorf.
(„Hube“ oder „Hufe“ ist ein altes deutsches Maß für landwirtschaftlichen Grund in einer Größe, die von einer Familie bearbeitet werden und diese sich von dem Ertrag ernähren konnte.)
Der Forsthof Reisach selber stand der Überlieferung nach zwischen Pfannmühle und Burgstallmühle ungefähr dort, wo sich früher der Mühlbach vom Altbach trennte. Der jeweilige Inhaber dieses Hofes hatte die Forsthube zu betreuen und zu be­aufsichtigen.
Die Entstehungszeit von Degelsdorf dürfte zwischen 1144 und 1300 liegen; ein genauer Zeitpunkt ließ sich bisher nicht feststellen.

Die Stromer und Degelsdorf
Das Auerbacher Patriziergeschlecht der Stromer war wohl schon von Anfang an mit der Ortschaft eng verbunden.

Dr. Heinrich Stromer,
der Gründer des weltbekannten Lokals
„Auerbach's Keller“ in Leipzig,
stammt
aus diesem Geschlecht.

Die Auerbacher Stromer erwarben vom Bamberger Bischof das Recht, Teile des Waldes der Forsthube Reisach zu roden und Ort­schaften und Mühlen an­zulegen. Deshalb gehörten zunächst alle Höfe von Degelsdorf den Stromer, die sie nach und nach veräußerten. So kaufte z.B. das Kloster Michelfeld 1378 eine halben Hof zu Degelsdorf von Eberhard Stromer.
Auch kirchliche Stiftungen wurden so Besitzer in Degelsdorf. Als Beispiele seien genannt die Frühmessstiftung bei der Auerbacher Pfarrkirche, die 1425 drei Güter besaß, und die Pesslermesse, der in dieser Zeit ein Hof gehörte.
Die Stromer verkauften auch an das Spital in Auerbach, dem nach dem Salbuch von 1560 in Degelsdorf drei Anwesen gehörten.
Jeder Hof hatte an seinen Besitzer bestimmte Abgaben zu entrichten. Als Beispiel sei der „Wastl“ (heute Haus­nummer 1, Deiml) angeführt, der folgende Naturalien an das Spital abzuliefern hatte: an Michaeli 8 Viertl Korn (1 baierisches Viertl war 18,5 Liter), an Martini 8 Viertl Hafer, an Pfingsten 4 Käse und 30 Pfennig Geld, an Fastnacht und im Herbst je eine Henne, an Ostern 2 Schock (=120 Stück) Eier und an Weih­nachten 4 Käse. Dazu mussten auch noch 4 Frontage mit Pflug und Mäher geleistet werden.

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Unsere Vorfahren, gerade im ländlichen Raum, waren mit vielen Abgaben belastet, z.B. Zehnt und Gült (auch Gilt genannt).
Während sich der Zehnt in seiner Höhe nach den jährlichen Erträgnissen an Feldfrüchten und solchen aus der Viehhaltung richtete, war die Gült eine Grundlast. Sie bestand in Gelderbzins und allerlei Naturalien und musste in der im Lehnbrief festgelegten Höhe auch geleistet werden, selbst wenn der Bauer ein schlechtes Jahr hatte. Jeder Bauernhof, der mit dieser Abgabe belastet war, führte den Namen "Gülthof" (auch „Gilthof“).

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Die Reformationszeit
Auch der Pfarrer von Velden hatte noch 1560 einen „Gilthof“ in Degelsdorf, den damals ein Hans Pürner bewirtschaftete. (heute beim „Birner“, Hausnummer 6, Diertl; Foto ca. 50 Jahre alt).

Immerhin 40 Viertl Getreide musste der Birner jährlich an den Pfarrhof  nach Velden abliefern, wobei ein  bairisches Viertl  18,5 Liter war.
(Unsere ganze Gegend gehörte bis 1144 zur Pfarrei Velden.)

Degelsdorf war in diesen Jahren, wie auch Auerbach und nahezu die gesamte Oberpfalz, evangelisch bzw. lutherisch.

Als Kurfürst Maximilian von Bayern 1628 für die dem Kaiser im 30jährigen Krieg geleisteten Dienste die Obere Pfalz bekam, mussten die Bewohner bis zum 1. November desselben Jahres wieder katholisch werden. Manche Untertanen weigerten sich und mussten das Land verlassen.

Zu den „hartnäckigsten Lutheranern“ (Köstler, Band XIX, S. 149) gehörten der Speckmüller Ge­org Edl, der Pfannmüller Michl Grüner und der Degelsdorfer Bauer Hans Pürner.
Pürner berief sich darauf, dass seine Grundherrschaft, die Stadt Nürnberg, zu der Velden inzwischen gehörte, ihm den Übertritt zum katho­lischen Glauben streng verboten habe. Der Auerbacher Landrichter schickte ihm deshalb anfangs Januar 1629 kurzerhand vier Soldaten „zur Bekeh­rung“ ins Quartier. Ihnen musste Pürner täglich je 6 Pfund Fleisch und Brot und 12 Maß Bier zur Verköstigung reichen.
Obwohl die Erlaubnis zum Religionswechsel von Velden und Nürnberg versagt wurde, beugte sich Pürner, weil er die große Belastung nicht länger ertragen konnte, und wurde mit seiner Familie am 29. Januar 1629 katholisch. Wie die anderen Degelsdorfer Anwesen brannte auch dieser Hof im „Dreißigjährigen Krieg“ ab. Velden und Nürnberg weiger­ten sich, die Gebäude wieder aufzubauen. Das Klo­ster Michelfeld erwarb schließlich die Brandstätte und stellte den Hof 1684 wieder her.

Johann Michael Doser
Am 20. April 1678 kam in Degelsdorf dessen berühmtester Sohn zur Welt, der Bildhauer und Altarbauer Johann Michael Doser.
„Sein Vater, Hans Adam Doser, wohl aus dem bayerisch schwäbischen Voral­penland stammend, war Reiter in der kurbaierischen Kompanie des Haupt­manns Gräf, die zur Zeit des Hollän­dischen Krieges, 1672-1679, hier im Quartier lag.“ (Rohner/Hamperl, Die Schnitzwerke Johann Michael Dosers, Seite 4)
Die Familie zog bald darauf nach Schnaittach, wo Hans Adam Doser eine Schreinerwerkstatt betrieb.
Nach Jahren der Ausbildung und der Wanderschaft zog Johann Michael 1710/11 nach Auerbach. Im Haus „Untere Vorstadt“ 1 unterhielt er seine Werkstatt, aus der im Laufe seiner Schaffensjahre zahlreiche Kunstwerke hervorgingen. Am bekanntesten sind wohl seine „Akanthusaltäre“, wie sie z.B. auch in der Auerbacher Pfarrkirche St. Johannes der Täufer anzutreffen sind.

Den Werken des umfassenden Schaffens des Barockkünstlers Johann Michael Doser begegnen  wir in unserer Heimat auf Schritt und Tritt, hier z.B. die Florian-Statue an einem Langhauspfeiler der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Auerbach.
Dr. Hamperl und Pater Rohner haben Leben und Werk in zwei Büchern ausführlich und reichbebildert beschrieben. Beide Bücher sind im Verlag Schnell & Steiner erschienen und heißen „Böhmisch-Oberpfälzische Akanthusaltäre“ und „Die Schnitzwerke Johann Michael Dosers“.

In Degelsdorf, dem Geburtsort des Künstlers, ist bisher leider noch keines seiner Werke aufgetaucht, und so erinnert hier nur der Name einer Straße an den berühmtesten Sohn des Orts.

„Geboren am 20. April 1678 in Degelsdorf, gestorben am 13. November 1756 in Auerbach", so lauten die schlichten Lebensdaten des Johann Michael Doser.

Alte Waldrechte
Die Bauern von Degelsdorf durften schon in sehr früher Zeit ihr Brennholz aus dem kurfürstlichen Forst holen, mussten dafür aber je nach Größe des Hofes jährlich den „Forstgulden“ bezahlen.
Anno 1579 lebten folgende „Forstrechtler“ im Ort (die Höhe der Abgabe in Klammern; fl bedeutet Gulden): Hans Pürner (1/2 fl), Hans Stümpfl (1/2 fl), Hans Rüppl (1/2 fl), Conz Wiesent (1/2 fl), Fritz Stümpfl (1/2 fl), Hans Rüppl sen. (1 fl), Mathes Fronhöfer (1 fl) und Hans Rüppl der Mittlere (1 fl). Der Hirt Hans Engelthaler und der Schäfer Hans Ehemann hatten kein Holzrecht.
Das gleiche Holzrecht wie die Degelsdorfer hatten übrigens auch die „Bürgerbauern“ in Schleichershof, Reichenbach, Dornbach, Pinzig und Bernreuth.
1683 wurde den „Rechtlern“ der Holz­bezug gekündigt, weil sie seit mindestens 40 Jahren ihren „Holzgulden“ nicht mehr bezahlt hatten und auch nicht weiter zu zahlen gewillt waren. 1726 schließlich wurde das Holzrecht für erloschen erklärt, und die Bauern bekamen ihr Holz nur mehr gegen Bezahlung des üblichen Preises. Allerdings war jener in dieser Zeit nicht hoch, denn noch um 1790 kosteten ein Klafter Holz (1 bayer. Klafter waren 3,13 Kubikmeter) nur etwa 36, ein Fuder Streu gar nur 12 Kreuzer.
Zur selben Zeit etwa musste man für ein Pfund Schweinefleisch immerhin 5,5 und für eine Maß Bier 2 Kreuzer hinlegen. Ein Tagwerker erhielt pro Tag 7 Kr und freie Kost oder 14 Kr ohne Essen, ein guter Mauerer oder Zimmerer verlangte für einen Tag 21 Kr Lohn, ein Bauer mit zwei Rössern erhielt sogar einen Gulden und zu­sätzlich 12 Kreuzer für Essen und Trinken.

Degelsdorfer Hausnamen
In alter Zeit hatte jedes Anwesen seinen Hausnamen, Familiennamen oder gar Hausnummern kamen erst viel später in Gebrauch.
Auch in Degelsdorf trugen die Höfe seit alters Hausnamen, die sich allerdings im Laufe der Jahrhunderte verschiedentlich änderten. Leider stimmen auch nicht mehr alle heutigen Hausnummern mit den früheren überein.

Hausnummer 1 heißt heute noch „beim Wastl“. Seit dieses Anwesen 1681 Sebastian (mundartlich Wastl) Deiml erwarb, ist es im Besitz dieser Familie.
Dieses alte Foto zeigt den Bauern Xaver Deiml mit Frau (Mitte) und einige andere Personen. 

Der alte Hof Nummer 2 hieß früher nach seinem Besitzer von 1616 „beim Stümpfl“. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses Anwesen mehrmals "vergantet" (d.i. versteigert) und wechselte deshalb häufig den Besitzer. So gehörte es u. a. gegen Ende des vorigen Jahrhunderts verschiedenen jüdischen Händlern aus dem Raume Nürnberg.
Nummer 3 hieß früher Lehnerhof oder Lehnergütl und war etwa 1670 bis 1850 mit dem Rüpplhof Nr. 7 verbunden. Da dieses Anwesen von einem Tagwerker bewohnt wurde, erhielt es den Hausnamen „beim Dowerker“.

Degelsdorfer Jungmänner beim Singen und Musizieren
(Foto Archiv Gebhardt, etwa 1940)

Die Anwesen Nr. 4, der „Wöhrlhof“, und Nr. 5, das „Schleiferhöfl“, bildeten  noch bis nach dem Dreißigjährigen Krieg 1681 einen einzigen Hof, der zum Spital in Auerbach gehörte. In jenem Jahr baute die Spitalverwaltung das 1634 eingeäscherte Anwesen neu auf und teilte es. Der Besitzer von Nummer 4 hieß Ulrich Würl, was diesen Hausnamen erklärt. Die andere Hälfte gehörte einem Hans Schuster, so dass der alte Hausname von Nr. 5, „Schleiferhöfl“, ande­ren Ursprungs sein muss. 1893 erwarb Johann Fuchs dieses Anwesen und vererbte es an seinen Sohn Sebastian, den „Fuchsn Wastl“.
„Beim Fuhrhansn“ hieß das Anwesen 6 früher. Es gehörte ursprünglich zur Schlosskapelle in Hartenstein und seit etwa 1507 zur Pfarrei Velden, wohin auch jährlich 40 Viertl Getreide abgeliefert werden mussten. Bei der Gegenreformation kam es zu dem schon geschilderten Konflikt des Hans Pürner. Dieser Name taucht erstmals 1560 in der Besitzerliste auf und erklärt sicher den noch heute gebräuchlichen Hausnamen „beim Birner“.

Über den „Rüpplhof“ (Nr. 7) heißt es, dass es zwar nicht das größte Anwesen des Dorfes war, wohl aber das angesehenste. Seine Besitzer bekleideten meistens das Amt des „Ortsführers“, des „Dorfhauptmanns“ oder des Bürgermeisters; auch der letzte stellv. Bürgermeister Franz Schindler stammt von hier.
Dieses Anwesen war als eines der ganz wenigen „freies Eigentum“ und damit praktisch zehentfrei. Seinen Hausnamen hat es wohl von seinem 1616 bekannten Besitzer Georg Rüppl.

Zum Rüpplhof gehört dieses alte Marterl, das nach einem Unglück errichtet worden sein soll.

Beim Rüppl stand bis vor wenigen Jahren das "Milchbänkl", auf dem sich diese Degelsdorfer Jungmänner fotografieren ließen. 

„Beim Hirmer“ (Nr. 8) kommt wahrscheinlich von einem Besitzer namens Hermann. Der Hof musste ans Kloster Michelfeld seine jährlichen Abgaben entrichten. Der erste namentlich feststellbare Besitzer war 1796 Anton Trenz. Sicher ist der Hof aber viel älter.

Hausnummer 9 "beim Hansl" ( früher „beim Ströll“ oder auch „beim viedern Stümpfl“ genannt) war ebenfalls ein sog. Bamberger Mannslehen und deshalb auch dem Kloster Michelfeld abgabepflichtig.

Bei jedem Besitzerwechsel, also auch bei der Hofübergabe an den Sohn z.B., musste an die Grundherrschaft 10 Prozent des Wertes als Handlohn abgeführt werden.

Sicher einer der ersten  "Bulldoggs" im Dorf, den hier junge Degelsdorfer stolz präsentieren.

„Das Mühlarztgütl“ (Nr. 10) existiert in dieser Form heute nicht mehr. Es war früher ein „unbezimmerter Hof“, also nicht bewohnbar, und gehörte dem Schleifmüller. Erst 1837 errichtete Michael Grüner ein kleines Haus auf diesem Anwesen. 1874 erwarb es Magdalena Kugler und vereinigte es mit ihrem väterlichen Anwesen Nr. 9.
„Der Knieerhof“ (Nr. 11) musste noch 1770 seine Gilt an die Pfarrei Velden geben, wurde 1812 aber freies Eigentum mit 65 Tagwerk Grund. Nach Georg Knieer, 1680 bis 1721 Besitzer, erhielt das Anwesen seinen Hausnamen. 1790 erwarb es der Schleifmüller Leonhard Grüner und vererbte es an seinen Sohn Jakob.

Nummer 12 war das alte Hirthaus. Es war ein kleines Häusl und wurde nicht nur vom jeweiligen Dorfhirten mit seiner Familie bewohnt, sondern diente der Gemeinde zugleich auch als Armenhaus.
Der jetzige Eigentümer des Anwesen, Richard Ziegler, baute mit seiner Familie das Hirthaus an und auf, so dass dieses stattliche Gebäude entstand.

alte Ansicht des Hauses Nummer 16

Zu den relativ wenigen Anwesen des alten Ortskerns  Degelsdorf, die praktisch alle entlang der fast parallel zum Speckbach verlaufenden Hauptstraße liegen, kamen in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe von Neubauten vor allem am nordwestlich davon liegenden Hang, z.B. am Spitlberg und zum Pinzigberg hin.

Zuletzt wurden auch an der Hauptstraße, der Johann-Michael-Doser-Straße, auf der Bachseite mehrere schmucke Eigenheime errichtet.
Aus dem einst nahezu rein landwirtschaftlich geprägten Dorf Degelsdorf ist mittlerweile eine Ortschaft geworden, in der nur noch ganz wenige Bauernanwesen bewirtschaftet werden.

Feiern - das Foto in der Gaststätte Pleier ist schon ein paar Jahrzehnte älter - tun die Degelsdorfer auch heute noch gern.
Im 1984 in der Nähe der ehemaligen Pfannmühle erbauten Schützenheim und auf dem Platz davor sind z.B. das Johannisfeuer und die Kirwa wieder zu einem richtigen Dorffest geworden.

Straßennamen für Degelsdorf
Durch die zahlreichen Neubauten waren im Laufe der Jahrzehnte viele neue, ungeordnet über das Ortsgebiet verstreute Hausnummern gekommen; für Fremde oder auch den Notarzt war ein Zurechtfinden schwierig  geworden.
Zum 1. Juli 1993 wurden in der Bundesrepublik Deutschland neue, fünfstellige Postleitzahlen eingeführt. Adressendruck, Stempel usw. mussten dadurch neu angefertigt werden und so entschloss man sich, auch in Degelsdorf Straßennamen einzuführen. Die dafür zuständige Stadt Auerbach überließ die Namensauswahl ganz den Degelsdorfern. So zog der damalige Stadtrat Hans Lederer aus dem Degelsdorfer Ortsteil Zogenreuth praktisch von Straße zu Straße und von Haus zu Haus und erkundete die Wünsche der Anwohner. Heraus kamen u. a. Straßennamen, die z.B. an alte Flurbezeichnungen, ehemalige Mühlanwesen oder verdiente Personen erinnern:

Mühlen am Speckbach
Am noch jungen Speckbach vor und hinter Degelsdorf lagen seit alter Zeit mehrere Mühlen: die Rohrmühle, die Schleifmühle, die Pfannmühle, die Burgstallmühle, die Neumühle und die Speckmühle. Diese uralten Anwesen gehörten bis 1978 ebenso zur politischen Gemeinde Degelsdorf wie Zogenreuth, Reichenbach und der Schleichershof.
Über den Mühlenweg kann man u. a. die Mühlen am Speckbach erwandern.

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Melodie: Sah ein Knab´ ein Röslein steh´n

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 5. August 2021

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