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Die ehemalige Burgstallmühle Praktisch nur mehr dem Namen nach bekannt ist uns die Burgstallmühle, sicher eines der ersten Anwesen unserer ganzen Gegend.
Wahrscheinlich
schon im 9. Jahrhundert war an der jetzt wegen des ehemaligen Eisenerzbergbaus gesperrten Straße
nach Degelsdorf (seit 1998 besteht auf der
früheren Trasse ein Fuß- und Radweg) stadtauswärts hinter der Gärtnerei Roßbacher
von den Franken, ein festes
Steinhaus errichtet worden, eine „Burg“ wie man damals sagte. Diese diente
einem Reiter oder Ritter als Wohnsitz, aber auch zum Schutz. Es handelte sich
hier sicher nicht um eine Bergburg mit Türmen und Zinnen, sondern um eine
Wasserfestung. Sie stand im Tal, war mit Weihern und Wassergräben umgeben und
so für einen möglichen Angreifer nahezu uneinnehmbar.
Dass es sich einst tatsächlich um eine Burg gehandelt hat, scheint vor einem guten Jahrhundert endgültig bewiesen worden zu sein. Als nämlich Joseph Schlicht, der damalige Besitzer der Burgstallmühle, 1895 sein Anwesen modernisierte, mussten einige Grundmauern durchgebrochen werden. Dabei stieß man auf den uralten Grundbau. In dem starken Mauerwerk machten die Arbeiter einen grausigen Fund: ein stehendes Knochengerüst. Nur im 9. und 10. Jahrhundert war es gebräuchlich, dass man beim Bau einer Burg einen starken Mann lebendig in eine der tragenden Außenwände einmauerte, um die Festung so unüberwindlich zu machen. Als Opfer für diesen Aberglauben musste meistens ein Kriegsgefangener oder ein Verbrecher sein Leben lassen. Burg
der Schleicher
Aus einem dieser entbehrungsreichen Kreuzzüge, die sich meist über viele Jahre oder gar einige Jahrzehnte erstreckten, kehrte wohl auch der Ritter Schleicher nicht mehr heim; die einst stattliche Schleicherburg verfiel in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts allmählich. Die Ruine erhielt nun ihren Namen „Burgstall“, d.h. Stelle, wo einmal die Burg gestanden hatte. Burgstallmühle Doch bereits fünf Jahre später verkaufte er das gesamte Anwesen mit ca. 94 Tagwerk Grundbesitz an die Maxhütte, die in unmittelbarer Nähe am Schleichershof Grubenfelder besaß und auch hier Bergbau betreiben wollte. Joseph Schlicht, der letzte Burgstallmüller, errichtete für sich und seine Familie nach der Ablösung durch die Maxhütte im Jahre 1900 in den folgenden Jahren das stattliche Anwesen Bahnhofstraße 1 in der Stadt Auerbach und zog dorthin.
1907 schließlich brannte die Burgstallmühle völlig nieder und wurde nicht mehr bewirtschaftet; zumindest ein Nebengebäude bestand noch ein paar Jahrzehnte, wie das folgende Foto (um 1925) zeigt. letzte Bearbeitung dieses Artikels am 28. Mai 2006
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