Reichenbach
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Reichenbach

Das kleine Dörfchen Reichenbach (zum 1.1.2005 genau 35 Bewohner; zum 1.6.2018 waren es 30) gehört seit dem 1. Mai 1978 zusammen mit den anderen Orten Degelsdorf und Zogenreuth der bis dahin selbständigen politischen Gemeinde Degelsdorf zur Stadt Auerbach. (Foto 2005) Bis 1946 hatte das Dorf zur Gemeinde Steinamwasser gehört; aus diesem Grund trägt die Gemarkung heute noch diesen Namen.
Das heutige Reichenbach, im Dialekt Reichabooch, liegt a. 2 km nördlich des Rathauses von Auerbach.
Im Zuge der Aufschließung des Eisenerzbergwerks Leonie wurde etwa ab 1975 ein großer Teil der Anwesen von Reichenbach abgelöst und umgesiedelt. Heute gehören diese Grundstücke überwiegend zum Naturschutzgebiet Grubenfelder Leonie.

Wie die meisten Anwesen
der Ortschaft Reichenbach
dem Erdboden gleich gemacht wurden,
so musste auch die Straße,
die von der ehemaligen B 470
(etwa die Trasse des heutigen Rad-
und Fußweges zwischen
Auerbach und Degelsdorf) abzweigte,
dem Bergbau weichen.
Das Foto (2005) zeigt den Rest der Abzweigung
von der alten Bundesstraße 470,
zu sehen bei der Unterführung
für die Auerochsen im NSG..

Reichenbach hat, auch wenn das Dorf nur relativ wenige Anwesen umfasste, doch eine wechselvolle und sicher auch interessante Geschichte hinter sich.

Der Ortsnamen
Ein kleines Rätsel ist der Ortsname, der in Bayern und in den angrenzenden Gebieten öfter anzutreffen ist. Die vielleicht bekanntesten Namensvettern sind das 1118 gegründete ehemalige Benediktinerkloster in Reichenbach am Regen (heute eine Einrichtung der Barmherzigen Brüder), die Kreisstadt Reichenbach im Vogtland, mit über 25000 Einwohnern der größte um 1200 an der Unteren Göltzsch entstandene namensgleiche Ort, Reichenbach in der Oberlausitz (bei Görlitz), schon seit etwa 1200 Stadt, die sogar von zwei Flussläufen (Schwarzer Schöps und Görlitzer Neiße) berührt wird, sowie Reichenbach im Schweizer Hochgebirge an der Kander: diese Reichenbach liegen an einem Fließgewässer, an einem bestimmt auch fischreichen Bach. Einen Bachlauf aber sucht man in unserem alten Reichenbach vergeblich, denn der Speckbach wurde ja erst 1977 wegen des Bergbaues von seinem ursprünglichen Bett weg in einem ca. 966 m langen unterirdischen Stollen (Durchmesser etwa 2,80 m) durch das Dorf umgeleitet. Seit einigen Jahren ist dieser künstliche Bachlauf nur mehr der Überlauf des Speckbachs, der nahezu wieder auf seiner alten Trasse durch das Naturschutzgebiet Leonie und die Stadt Auerbach fließt. Die Erklärung "Reichenbach = kräftiger, lauter Bach" von Schnelbögl, dem ehemaligen Direktor des Staatsarchivs Nürnberg, klingt auch nicht sehr logisch, denn höchstens eine Quelle könnte an der Namensgebung beteiligt gewesen sein.
Reichenbach im Ortenaukreis führt seinen Namen auf den Gründer zurück: der Mönche Richow aus dem nahen Benediktinerkloster Gengenbach soll die Ortschaft gestiftet haben; aus Richenbach wurde dann das heutige Reichenbach. Vielleicht ist es bei "unserem Reichenbach" ähnlich!
Joseph Köstler hat in Band XIX seiner handgeschriebenen Chronik die historische Entwicklung des Dorfes auf mehreren Seiten dargestellt; seine Ausführungen flossen u. a. in diesen Artikel mit ein. (1, Seite 423 ff)

Entstehung im 12./13. Jahrhundert
Da Reichenbach weder 1119 in der Gründungsurkunde von Kloster Michelfeld (Anm. s.u.), noch 1144 bei der Markt- und Pfarreierhebung Auerbachs genannt ist, wurde es wahrscheinlich ähnlich wie Degelsdorf etwa zwischen 1150 und 1250 gegründet, und zwar ziemlich sicher von einem Mitglied der Patrizierfamilie Stromer. Dieses bedeutende Geschlecht gründete im Mittelalter in unserer Gegend Dörfer und besaß Bergwerke und Eisenhämmer, Mühlen, landwirtschaftliche Güter und zahlreiche andere Anwesen. Auch im damaligen Nürnberg spielten die Stromer eine große Rolle, und einzelne von ihnen, z.B. Johannes Stromer (1432-1527), sollen nach Köstler gleichzeitig in Nürnberg Ratsmitglieder und in Auerbach Bürgermeister gewesen sein.
Aus den Anfangsjahren von Reichenbach existiert noch eine alte Sage.
Anm.: Der ehemalige Direktor des Staatsarchivs Nürnberg Fritz Schnelbögl vermutet, dass mit Sigehartisruit in besagter Urkunde entweder Saaß oder eben Reichenbach gemeint sein könnte. (2, Seite 34)

Urkundlich wird Reichenbach
erstmals 1300 erwähnt;
der neue Pfarrer Hermann von Hartenstein
(1300-1335 in Auerbach) erklärt damals
dem Kloster Michelfeld gegenüber,
dass die Pfarrei Auerbach
nach seinem Tode keinen Anspruch
auf Pfarrechte und den Zehnt
in Reichenbach und den Mühlen
und Hämmern habe, die am Speckbach
bereits bestünden oder erst noch
entstehen würden.
Dieses Foto (Okt. 2005) zeigt
das ehemalige Dorfzentrum,
wo links und rechts die Bauernhöfe standen;
heute hat  die Natur wieder voll
von den einst bebauten Flächen
Besitz ergriffen.

Das Abgabewesen
Das Dorf Reichenbach hatte schon bald nach seiner Entstehungszeit fünf bzw. sechs Höfe und ein Haus für den Hirten. Sämtliche Höfe waren zehntpflichtig an das Kloster Michelfeld und Gilthöfe; Nr. 1 und 6 gaben auch ihre Gilt zum Kloster, 3, 4 und 5 zum Bürgerspital und 2 und 5 zur Frauenmesse bei der Pfarrkirche Auerbach.
Beim Zehnt wurde unterschieden zwischen dem Getreidezehnt oder großen Zehnt (1/10 von allem Getreide), dem Grünzehnt oder kleinen Zehnt (1/10 von Gras, Heu usw.) und Blutzehnt (jedes zehnte Haustier). Dabei wurde nur der Getreidezehnt in natura vom Feld weg eingehoben oder wie man früher sagte eingefext, Grün- und Blutzehnt konnten ersatzweise auch mit Geld bezahlt werden.
Man muss dabei bedenken, dass die Bauern ihre Höfe bis 1803 bzw. 1848 nur in Erbpacht hatten; das Erbrecht ging auf die Kinder über, konnte aber auch an fremde Personen verkauft werden. Der Eigentümer, Giltherr (Gült) genannt, musste bei jedem Besitzwechsel, z. B. dem Tod des Hörigen seine Zustimmung geben und bekam dafür das Besthaupt, d.h., das beste Stück Vieh aus dem Stall; später wurde daraus eine bestimmte Geldsumme, die 5 bis 10 Prozent des Gutwertes ausmachte, und Handlohn genannt wurde.
Die Gilt war also eine Art Pacht oder Mietzins.

Die Abgaben, Gilt und Zehnt
wurden durch Karl den Großen
und seine Nachfolger
nach orientalischem Vorbild
in der ersten Hälfte des 9. Jhdts.
eingeführt, und erst 1848
durch einen Bodenzins abgelöst.
(Originalbild von Albrecht Dürer,
190x89 cm, im Germanischen
Nationalmuseum Nürnberg)

Die Höfe und ihre Besitzer
Die Namen der ältesten Reichenbacher Bauern sind leider nicht bekannt bzw. zum Teil nicht unmittelbar einem bestimmten Hof zuzuordnen. In einer Türkensteuerliste von 1542 sind aufgezählt Fritz Trenß der Ältere, Hans Trenß, Fritz Trenß der Jüngere, Jörg Steger und des Ulrich Helds Witwe. Im Jahre 1597 hießen sie Hans Trenß, Jörg Held, Heinz Mayer, Hans Pernecker (Sternecker?), Fritz Trenz und Wastlbauer; Hirt war Mathes Schleicher. 1604 werden genannt Georg Trenß, Georg Held, Hans Trenz, Hans Friedl und Hans Trenz der ältere. Unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) hießen die Anwesensbesitzer Georg Trenß, Paulus Trenß, Hans Stümpfl, Leonhard Kroher, Hans Ziegler und Peter Stümpfl.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) wurde Reichenbach schwer getroffen: 1634 rafften Pest und Typhus einen Teil der Bewohner hinweg, und 1641 brannten die Schweden nahezu alles nieder. So blieben die meisten Felder einige Jahrzehnte öd liegen, ehe die Menschen ihre Häuser, Ställe und Städel wieder errich­ten konnten und neues Leben ins Dorf einkehrte.
Auf dieser alten Karte (BayernAtlas) sind die Anwesen eingezeichnet.
Hof Nummer 1
, beim Ströhl, war nur dem Kloster Michelfeld abgabepflichtig. Er gehörte 1721 dem Kaudlmüller Johann Greger, 1762 dem Hans Trenz, der bereits Ströhl genannt wurde. Seit diesem Jahr hießen seine Besitzer ununterbrochen Trenz. Ebenfalls schon seit vielen Generationen war auf diesem Haus die Dorfglocke, die Georg Trenz 1952 im Austausch mit Georg Kohl in die Pinzigbergkapelle hängte; die Trenz versahen dort auch lange Jahre den Mesnerdienst. 1977 wurde Stefan Trenz mit seiner Familie von der Maxhütte abgelöst und errichtete in Nitzlbuch einen stattli­chen Aussiedlerhof. Die letzte Reichenbacher Glocke, die ursprünglich aus Zeltenreuth im heutigen Truppenübungsplatz stammt und die Georg Kohl bei der Ablösung 1938 mitgenommen hatte, läutet seit 1989 in der Kapelle „zum Guten Hirten“ in der Auerbacher Siechensiedlung.
Anwesen Nummer 2, beim Kannes, gehörte 1374 zum Stiftungsgut der Frauenmesse und musste dorthin 1560 u.a. jährlich 6 Viertel Korn (in Bayern entsprach ein Viertel 18,5 Liter), 2 Viertel Hafer, 4 Käse und 30 Eier reichen. Der Benefiziat der Frauen­messe hatte alle Donnerstage in der Pfarrkirche ein Prozessionsamt mit dem Aller­heiligsten zu halten, eine Tradition, die bis auf den heutigen Tag gepflegt wird.

1721 saß auf diesem Hof (Foto Oktober 2005) Paulus Trenz, genannt der Schwarz, dessen Witwe 1725 Hansjörg Ziegler heiratete. Mit Hansmichl Trenz, genannt der Kannes, kam der Name Trenz 1750 wieder zurück und blieb bis 1876 auf dem Anwesen, zu dem in dieser Zeit ca. 67 Tagwerk Grund gehörten. Nach einer im Hof ausgebrochenen Feuers­brunst, die einen Teil des Dorfes einäscherte, kauften die jüdischen Güterhändler Isak Lamm und Jakob Sternberger das Anwesen von Vitus Trenz, der mit seiner Familie nach Kirchenthumbach zog. Sie veräußerten mehrere Grundstücke daraus und tauschten es schließlich mit Michael Wittmann und seiner Ehefrau Anna, einer verwitweten Höllerer, aus Neuhaus. 1888 übernahm Georg Höllerer den Hof und übergab ihn 1930 an Sohn Johann, welcher 1950-58 Landtagsabgeordneter war; seit 1959 bewirtschaften Erich Höllerer (1931-2021) bzw. dessen Sohn Norbert mit ihren Familien diesen Bauernhof in Reichenbach.
Hof Nummer 3
, beim Mathes, gehörte schon vor 1425 zum Bürgerspital und musste an dieses z.B. 1560 u.a. an Michaeli 7 Viertel Korn, an Martini 7 Viertel Hafer, an Ostern ein Schock (60 Stück) Eier, an Pfingsten 4 Käse, eine Vasnachtshenne abfüh­ren, sowie 4 Frontage mit dem Pflug leisten. Der frühere Hausnamen war deshalb auch Spitlbauer.
Der Zehent oder Zehnt gehörte wie bei allen Reichenbacher Anwesen dem Kloster Michelfeld.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg baute das Spital den niedergebrannten Hof (Foto Oktober 2005) wieder auf und veräußerte ihn mit ca. 75 Tagwerk Grund um 150 fl an Hans Stümpfl, einen Bauernsohn aus Degelsdorf. 1721 saß auf dem Anwesen Ma­thes Hofmann, von dem der Hausname herstammt. 1838 erwarb Georg Michl Rupprecht aus Ohrenbach das damals stark verschuldete und schließlich vergantete Anwesen, zu dem ca. 95 Tagwerk Grund gehörten. Die Hofstelle wurde bis vor kurzem noch von Anna Rupprecht, einer Schwester des verstorbenen Vorbesitzers, bewohnt. 2019/2020 wurde der Hof abgebrochen. Auf einem Teil des Areals wurde ein neues Wohnhaus errichtet.
Das Anwesen Nummer 4, beim Kroher, heute Hausnummer 14, gehörte schon seit 1384 zum Bürgerspital Auerbach. 1560 musste der Hof dorthin an Michaeli 7 Viertel Korn, an Martini 7 Viertel Hafer, an Vasnacht und St. Gallus jeweils eine Henne, an Pfingsten und Weihnachten je 5 Käse, und an Ostern 2 Schock Eier abliefern, sowie 4 Frontage mit dem Pflug einbringen. Der älteste bekannte Besitzer ist 1560 Georg Held, der den Hausnamen "der Groß" trug, weil das Anwesen mit über 100 Tagwerk das größte Reichenbachs war. Der im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstörte Hof wurde erst 1667 vom Spital wieder aufgebaut und zwei Jahre später mit ca. 100 Tagwerk Grund an Leonhard Kroher, auf den der Hausname zurückgeht, um 220 fl verkauft. Seit 1837, als Georg Trenz, ein Sohn von Nr. 5, den Hof erwarb, sitzen Trenz auf diesem Anwesen. Fritz Trenz musste ebenfalls der Maxhütte weichen, baute seinen großen Aussiedlerhof aber in Reichenbach unweit der bisherigen Hof­stelle. Auch die Kapelle, die seit etwa 1870 beim Anwesen stand, errichtete Trenz neu. Heute ist die Landwirtschaft verpachtet.
1374 kam der Bauernhof Nummer 5, heute beim Leindl Hausnummer 15, der bislang ein Bamberger Lehen war, und auch dem Spital abgabepflichtig war, zur Frauen­messe der Auerbacher Pfarrkirche. Als Gilt musste 1560 sein Inhaber jeweils dem Benfiziaten und dem Spital an Michaeli 3,5 Viertel Korn, an Martini 3,5 Viertel Hafer, jährlich 8 Käse und eine Vasnachtshenne abliefern, dazu waren auch drei Frontage mit dem Pferd zu leisten. Der Frauenmesser mußte jeweils an Martini 3 Achtl Korn verbacken und das Brot daraus an arme Leute verteilen lassen. Diese Abgaben mussten, nachdem 1555 die Frauenmessstiftung einging, bis 1848 an den Auerbacher Pfarrer entrichtet werden.
Ab 1520 sind Georg Kraus, Heinz Maier, Georg Trenß, Hans Stümpfl, Georg Trenß und Hansmichl Trenß Hofbesitzer. 1777 heiratete Friedrich Vogl die Witwe seines Vorbesitzers und gab dem Anwesen seinen Hausnamen "beim Vogl", der knapp zwei Jahrhunderte darauf blieb. Als 1937 Johann Friedl in Bernreuth abgelöst wurde, er­warb er diesen Hof und brachte auch seinen Hausnamen „beim Leindl“ mit nach Reichenbach. 1977 erfolgte wegen des Erzabbaues erneut eine Ablösung; diesmal bauten die Friedl ihr Anwesen als modernen Aussiedlerhof in Reichenbach wieder auf.
Das kleinste Anwesen, Nummer 6 beim Heiner, war nur dem Kloster Michelfeld ab­gabepflichtig. Seine Besitzer waren u. a. 1721 Georg Ziegler, genannt Mühlgörgl und 1762 Johannes Trenß mit dem gleichen Hausnamen. 1770 bis 1875 gehörte der Hof zur Neumühle und wurde von dort aus als „Zubaugütl“ bewirtschaftet; das Haus be­wohnten in diesen 100 Jahren Taglöhner. 1875 erwarb es Elias Weber, der es 12 Jahre später vertauschte und nach Gunzendorf zog. 1887 wurde Heinrich Rupprecht aus Penzenreuth neuer Besitzer; dieser Name blieb bis zur Ablösung durch die Maxhütte auf dem Anwesen.

Das Hirthaus
(Hirtenhaus), später Dornröschen
Wie in anderen Dörfern existierte auch in Reichenbach seit alters her ein Hirte; für diesen hatte das Dorf ein eigenes Hirthaus gebaut, welches die Nummer 7 trug und von Degelsdorf her kommend am Ortseingang links stand. Das Holzhäuschen wurde erst im vorigen Jahrhundert durch ein Steingebäude ersetzt. Der Dorfhirte hatte von der Gemeinde auch Äcker und Wiesen zur Eigennutzung überlassen bekommen, und er musste deshalb auch den Zehnt ans Kloster Michelfeld abführen. Bis nach dem 2. Weltkrieg hatte das Dorf Reichenbach einen Hirten.
1952 erwarb Hugo Ebert (1909-1973), ein Heimatvertriebener aus Albernhof im Egerland, mit seiner Ehefrau Margarete (1915-1982) das ehemalige Reichenbacher Hirthaus und einigen Grund von der Gemeinde. Er baute das Anwesen um und an, und eröffnete 1954 darin die Gaststätte Dornröschen, ein gemütliches Lokal, das sich regen Zuspruchs der Ortsbewohner und vor allem zahlreicher Spaziergänger und Ausflügler erfreute.
Als besondere Attraktion stellte der rührige Wirt Hugo Ebert 1954 zur Fußball-Weltmeisterschaft (16. Juni bis 4. Juli 1954) einen Fernseher für seine Gäste auf, was ihm den Namen Fernseh-Hugo einbrachte.


Diese alte Ansichtskarte zeigt einen Teil des Gastraumes des Dornröschens.
Die Karte überließ mir freundlicherweise Jürgen Marx aus Thierstein. Danke!

Durch zahlreiche Um- und Anbauten war aus dem ehemaligen Hirtenhaus ein ansehnliches Lokal geworden, das  auch gerne von jüngeren Leuten und ganzen Familien aufgesucht wurde.
Nach dem Tode von Hugo Ebert 1973 führten Tochter Inge (1942-2016) und ihr Ehemann Günther Leißner (1939-2014) das Dornröschen bis zur Ablösung erfolgreich weiter. Durch seine Schließung 1975 wurde unsere Heimat wieder um ein gemütliches Lokal ärmer. Tochter und Sohn errichteten sich mit ihren Familien neue Häuser in Reichenbach an der AS 43. (Foto s. weiter unten)

Das heutige Dorf
Hausnummer 8 in Reichenbach trägt die Pinzigbergkapelle, die erstmals 1708 nach einem Gelübde von einem Krottenseer Bauern errichtet wurde. Das heutige Kirchlein wurde 1818 der Muttergottes geweiht und wird von einigen frommen Idealisten liebe­voll gepflegt.
Die Anwesen 9 (Albersdörfer) und 9a (früher Huber, heute Trenz) entstanden nach dem 2. Weltkrieg. Die beiden Häuser auf dem Eichelberg, Nummer 10 (Raß Werner) und 11 (Trenz Johann) waren ebenfalls in dieser Zeit gebaut worden und mussten um 1975 dem Bergbau weichen.

Nach der Ablösung des Dornröschens errichteten 1975 Horst Ebert und Günther Leißner mit ihren Familien etwas abgesetzt vom alten Dorf in schöner Lage die schmucken Häuser Nummer 12 und 13.

Naturschutzgebiet Grubenfelder Leonie

Einige Jahre nach dem Ende des Eisenerzbergbaus 1987 wurde das ehemalige Bergbaugebiet im Jahre 1996 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Auf den Fluren des alten Dorfes Reichenbach weiden heute Auerochsen und Exmoor-Ponys friedlich nebeneinander und verhindern ein Verbuschen des Areals. (Foto 2009)

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verwendete und weiterführende Quellen

1 Köstler, Joseph, Chronik der Stadt Auerbach, 27 handgeschriebene Bände, Lagerort Archiv der Stadt Auerbach
2 Schnelbögl, Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, 1976

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 4. März 2022

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