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Das Dorf gehörte bis zum 30. April 1978 zur Gemeinde Michelfeld
und kam danach mit dieser zur Stadt Auerbach i.d.OPf..
Das Dorf
liegt an der Straße Michelfeld-Pegnitz kurz vor Nasnitz. Bis auf ein
einziges Anwesen liegen alle auf der rechten Seite von Michelfeld herkommend. Der ursprüngliche Name der Ansiedlung soll "Fridrichs" gewesen sein, was soviel bedeutet wie Siedlung oder Hof eines gewissen Fri(e)drich. Eine andere Deutung führt den Ortsnamen zurück auf "im forahach, d. i. Föhring, Föhrenwald". (3, Seite 13 f) Im Ort, genauer gesagt an der Stelle des heutigen Anwesens Nr. 4, soll einst ein dem heiligen Nikolaus geweihtes Schwesternkloster gestanden haben. Caspar Bruschius schreibt: „Extra Michelsfeldensis Coenobii muros est trans Steinwasserium rivum colliculus cum vetusto phano S. Nicolai, in quo antiquitus & a prima Coenobii fundatione Moniales Benedictinae professionis victitarunt. Hae postea reformatae Babenbergam in S. Theodorae Coenobii translatae sunt“. (1, S. 86-87) Prof. Dr. Reinhold Ortner (1930-2024), dem Sohn des langjährigen Michelfelder Schulleiters Josef O. ist es zu verdanken, dass uns zumindest eine sehr gute Dokumentation (2) darüber erhalten ist. Dr. Ortner erstellte sie kurz bevor 1977 das alte Anwesen Nr. 4 in Pferrach mit den "sonderbaren Fenstern" und den außergewöhnlich dicken Grundmauern abgebrochen wurde und einem modernen Haus weichen musste.
Das jetzt abgerissene Wohnhaus
stand auf alten Mauern, die eine Länge von 13,40 Meter und eine Breite von 9,30
Meter hatten. Die Mauerstärke betrug über einen Meter. An diesen Gebäudetrakt
schloss sich ein kleineres Gebäude an, welches 6,5 Meter Länge und 6,4 Meter
Breite aufwies. Auch hier hatten die Mauern eine Stärke von über 1 Meter. Die
Westseite dieses kleineren Gebäudes schloss ein großer romanischer Bogen ab,
der offensichtlich gleichzeitig die Direktverbindung zum größeren Gebäude
darstellte. Darüber war deutlich sichtbar ein weiterer, größerer runder
Bogen, von dem anzunehmen war, daß er den Abschluss des Deckengewölbes
darstellte. Noch sehr gut erhalten waren die Fensternischen und Fensterbogen in
diesem kleineren Gebäude, das dadurch unschwer als Kapelle oder als Altarraum
eines Kirchleins zu identifizieren war. Ein etwa in zwei Meter Höhe beginnender
Fensterbogen befand sich in der Mitte der Südwand, ein weiterer Bogen, in
seiner Form von diesem etwas verschieden, bildete ehemals das Fenster über dem
wahrscheinlich an der Ostwand stehenden Altar. (Um die hier geschilderten Mauern
dieses kleineren Gebäudes waren die Mauern des eigentlichen Stadels errichtet;
diesem Umstand war es sicherlich zu verdanken, dass die Überreste noch so gut
erhalten waren.)
Das größere Gebäude - es war offensichtlich ehemals das Kirchenschiff - wies im 1. Stock und zu ebener Erde bauliche Eigenarten auf (dicke Grundmauern und entsprechende Fensternischen), die auf ein ebenfalls hohes Alter schließen ließen.
Außer der oben erwähnten Stelle bei Bruschius mit dem Hinweis auf das alte Nikolaus-Kloster bei Michelfeld weiß auch die Überlieferung im Volksmund von einer Nikolaus-KapeIle in Pferrach zu berichten. Eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit der Annahme, daß es sich bei diesen Überresten um das uralte Kloster-Heiligtum handelte, ist die Tatsache, daß der Weiler Pferrach offensichtlich an einer alten Handelsstraße lag und daß der Hl. Nikolaus seit alters her in Michelfeld und Umgebung eine besondere Verehrung genoß. "In der St. Leonhardskirche (ehemalige Pfarrkirche) von Michelfeld befindet sich am Hochaltar eine Statue des HI. Nikolaus."(2)
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