Michelfeld
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Michelfeld in der Oberpfalz

 

Das Wappen der ehemals selbständigen politischen Gemeinde Michelfeld (bis 30. April 1978) zeigt auf blauem Grund den silbernen, mit einem goldenen  Heiligenschein versehenen Johannesadler. Dieser ist Symbol des Patrons des 1119 im Ort gegründeten Benediktinerklosters St. Johannes der Evangelist. Seit mindestens 1461 unter Abt Werner Lochner (1461 - 1494) ist dieser Johannesadler mit dem Heiligenschein in den Klostersiegeln zu finden. Interessant: auch nach der ersten Aufhebung des Klosters 1558 siegelten die pfalzgräflichen Klosteradministratoren mit dem Johannesadler, allerdings ohne den Heiligenschein.

Der Ortsname "Michelfeld"
Man kann verschiedene Deutungen und Theorien über diesen Namen hören; dabei ist der zweite Wortteil unumstritten: mit "feld" oder "veld" bezeichnete man ein waldfreies Gelände innerhalb eines Forstgebiets, eine größere Lichtung. Schwieriger wird es bei "michel":

Bei vielen Ortsnamen (z.B. Zogenreuth, Ortlesbrunn, Gunzendorf oder Bernreuth) ist der ehemalige Besitzer ein Teil des Namens: in diesem Fall wäre es also ein "Michel" oder "Michl" gewesen, der dem Ort seinen Namen gab. In einigen alten lateinischen Urkunden findet man tatsächlich "Michaelis campus" (campus heißt Feld).

Nicht zuletzt dieses "Michaelis campus" führt den Namen auf den Erzengel Michael als "Namenspatron" zurück. Verstärkt wird dieses Theorie auch noch durch die Bemerkung in einer alten Schrift, dass das 1119 gegründete Benediktinerkloster unter dem besonderen Schutz des Erzengels Michael stehe. Aber: bereits vor dieser Klosterstiftung gibt es "mansus michelfelt", die Forsthube Michelfeld.
Andererseits wurde der hl. Michael im Ort besonders verehrt: nachweislich schon vor dem dreißigjährigen Krieg stand in der Nähe der mindestens seit der Pfarreigründung 1120 existierenden St. Leonhardskirche (wahrscheinlich schon früher; heute Friedhofskirche) eine kleinere "Nebenkirche", die St. Michael geweiht war. Viel wissen wir nicht über dieses Kirchlein, aber: "Wieskapelle, St. Leonhardskirche und St. Michaels-Kapelle: alle drei standen ... noch einträchtig beisammen im Friedhof im Jahre 1816 und länger. Vielleicht gelingt es, später noch Licht in die Frage zu bringen, wo St. Michael gestanden hat." (1)

Die wahrscheinlichste und wohl einzig richtige Erklärung ist jedoch die Rückführung von "michel" auf die alte Bedeutung "groß": "Daß das ... 1119 "in loco qui dicitur Michilvelt"  gestiftete "monasterium Sancti Johannis Evangeliste" mit einem Michael nichts zu thun habe, zeigt die alte Dativreflexion des Adjektivs michel: in michelin velt, ze micheln velt." (2)


"Gruß aus Michelfeld", abgeschickt vor ca. 100 Jahren
(Archiv Ludwig Götz)

Über die Höhlen um Michelfeld, z.B. das Guckerloch, findet man hier etwas.

verwendete Quellen

1 Wolfring, Franz, Über St. Leonhard, Ölberg und Wieskapelle in Michelfeld, unveröffentlicht, Pfingsten 1982, Seite 10
2 Schmeller, Johann Andreas, Bayerisches Wörterbuch, S. 1562; dort auch zitiert MB (Monumenta Boica) XXV 545, 549 u.a.
3 Schnelbögl, Dr. Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, Herausgeber Stadt Auerbach, 1976, Seite 26
4 Ortner, Dr. Reinhold, in Festbeilage zu 850 Jahre Michelfeld, Der Neue Tag, 9. Mai 1969

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 13. Dezember 2008

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