Gemeinde Michelfeld
Home Nach oben Burg

 

 

 

 

 

 


 

 

 

Die Ortschaft Michelfeld



Der Stich bei A.W. Ertl aus dem churbairischen Atlas von 1687
zeigt die Ortschaft Michelfeld mit dem Kloster etwa von Pferrach
aus gesehen. Das Türmchen am rechten Bildrand gehört
zur damaligen Pfarrkirche St. Leonhard, der heutigen Friedhofskirche.

Michelfeld liegt im Landkreis Amberg-Sulzbach, und damit in der bayerischen Oberpfalz. Die Stadt Pegnitz liegt etwa 7 km nordwestlich, die Marktgemeinde Neuhaus an der Pegnitz etwa 8,5 km südwestlich. Zum Rathaus Auerbach sind es (Luftlinie) ca. 3 km in südöstlicher Richtung. (Luftbild aus BayernAtlas)  

Dieses Siegel verwendete der damalige Bürgermeister Franz Zinner am 30. April 1978 letztmals, denn mit diesem Tag endete die gemeindliche Selbständigkeit von Michelfeld. Seit 1. Mai 1978 ist die  alte und traditionsreiche Ortschaft ein Teil der Stadt Auerbach i.d.OPf..
Es ein weiter und oftmals beschwerlicher Weg bis dorthin, der auf dieser Seite kurz aufgezeigt werden soll.

Erste Besiedelung
"Aus der Zeit vor der urkundlich festgehaltenen Gründung des Klosters Michelfeld wissen wir von den Menschen unserer engeren Heimat sehr wenig. Unsere Gegend hier war finster durch ausgedehnte Wälder, das Klima feucht, rauh und kalt. Die Menschen früherer Zeiten zogen Flußtäler, wie sie die Altmühl oder die Fränkische Schweiz zu bieten haben, für ihren Wohnaufenthalt vor. Höhlen wurden als Wohnstätten benützt. Unsere Gegend war für Besiedlungszwecke wenig geeignet und nicht beliebt. Grabungen in Höhlen unserer Gegend, vornehmlich im Windloch bei Sackdilling und im Kleinen Bauernloch lassen jedoch den Schluß zu, daß etwa um die Zeit 500 vor Christus sich in unserer Gegend Menschen ansiedelten, die dann allerdings mit kalten, zugigen und nassen Wohnhöhlen zufrieden sein mußten. Man nimmt an, ´daß es die Unruhe und die Unsicherheit verschiedener Zeitabschnitte gewesen sind, welche die Menschen in die oft versteckt gelegenen Höhlen getrieben haben´. Hier waren sie vor Feinden und Nachstellungen sicher, mußten aber auch das unbequeme Leben in Kauf nehmen. Es waren also Flüchtlinge, vielleicht auch Ausgestoßene oder Vertriebene, die zuerst ihr Wohnlager in unserer Gegend aufschlugen." (1)
Ein vorgeschichtliches Grabhügelfeld, das eine, wenn auch sicher nur ganz dünne Besiedelung vor Christi Geburt belegt, findet man bei Ortlesbrunn, ca. 4,5 km nordöstlich von Michelfeld. In der als Schauhöhle für die Allgemeinheit zugänglichen Maximiliangrotte bei Krottensee (ca. 8 km südlich von Michelfeld) fand man ebenfalls Spuren vorchristlichen Menschen. Beim nahen Maximilianfelsen und beim Rabenfels im Auerbacher Bürgerwald fand man bei Grabungen  Keramikstücke von der Jungsteinzeit bis zu den Kelten über den ganzen Felsen und unten rund herum verteilt; diese herausragenden Felsen wurden wegen ihrer besonderen Form und Lage seit Menschengedenken bei kultischen Ritualen als Opferplätze benutzt.
Wann genau sich im heutigen Ortsgebiet von Michelfeld Menschen niederließen ist nicht bekannt. Es ist allerdings sicher, dass bereits vor der Klostergründung im Jahre 1119 eine Ansiedlung hier bestand; in der Urkunde von 1119 heißt es nämlich klar: "Sciant etiam omnes quod ipse locus, in quo monasterium constructum est, cum esset mansus ad jus nemoris pertinens alio mansu in Risehae episcopatui restitutus est." (2) Auf deutsch: "Jedermann soll es wissen, daß der Ort selbst, worin das Kloster steht, früher eine Forsthube, dem Bistum für eine andere Hube in Riseha zurückgegeben worden ist." (3, Seite 53) Wenn diese Forsthube, wie damals üblich, zu einem Königshof gehörte, so kommt dann nur der von Velden in Betracht, und ihre Entstehungszeit dürfte damit ins frühe 10. Jahrhundert zu datieren sein.
Darüber wo genau die erste frühe Ansiedlung "qui dicitur Michilvelt" (2) zu suchen ist, gibt es nur Vermutungen; eine davon deutet auf die Höhe "Am Berg" hin. Auch die nicht mehr vorhandene uralte Burg Huwen- oder Gernotenstein muss in diesem Zusammenhang genannt werden.

Die Klostergründung 1119
durch den Bamberger Bischof Otto I. den Heiligen war ein sehr bedeutsames Ereignis nicht nur für das Dorf Michelfeld und seine Bewohner, sondern für unsere ganze Gegend. Neben zahlreichen Ortschaften übergab der fromme Stifter dem Kloster auch verschiedene Privilegien, so z.B. Weide-, Fisch- und Imkereirecht im Bischofswald. Damals schon war Otto die Ruhe für den Konvent ein wichtiges Anliegen, wie es in der Gründungsurkunde vom 6. Mai 1119 heißt: Das alles haben wir "übergeben, indem wir auch hierbei auf die Ruhe der Mönche bedacht waren. Wir treffen nämlich dagegen Vorsorge, dass sie etwa mit Nachbarstreitigkeiten behelligt werden, die nicht ausblieben, wenn ihre Besitzungen von fremden Besitz eingeengt würden." (3, Seite 53) Da Bischof Otto ein eifriger Anhänger der cluniazensischen Reformbewegung war, die u.a. gegen Laieninvestitur, Priesterehe und die aufgekommene Verweltlichung in den Klöstern eintrat und vor allem zur Rückbesinnung und Rückkehr zur Regel des Hl. Benedikt aufforderte, dürfen wir sicher sein, dass er  auch an die Mönche in Michelfeld die Forderung nach einem Gott wohlgefälligen Dienst, nach der Reinheit der Religion und nach der Unversehrtheit der benediktinischen Mönchsordnung stellte. Die Einsetzung von Imbriko aus dem Kloster Michelsberg bei Bamberg als erstem Abt in Michelfeld unterstreicht dies.

Marktverlegung 1144
Die Absicht von Bischof Otto, weltliche Sorgen und den Alltagslärm von seinem Kloster fern zu halten erfüllte sich jedoch nicht. Schon bald kamen die Menschen der Umgebung an den Werk- und vor allem an den Sonn- und Feiertagen nach Michelfeld, um dort die Gottesdienste zu besuchen. Praktischerweise wollten sie danach auch gleich ihre weltlichen Geschäfte erledigen, und so ließen sich sehr schnell rund um das Kloster Handwerker, Händler, Wirte und Kaufleute an, die ihre Dienste anboten: in Michelfeld war ein regelrechter Markt mit all seiner Geschäftigkeit und der dadurch bedingten Unruhe und Hektik entstanden. Damit war es mit der erwünschten Ruhe und Beschaulichkeit für die Mönche vorbei.
Die Michelfelder Äbte Hartung und vor allem Adalbert (1142-55) baten Bischof
Egilbert (1139 - 1146) von Bamberg, diesen sich um das Kloster herum gebildeten regen Marktbetrieb doch woandershin zu verlegen, da die Frömmigkeit der Mönche und die „Klosterzucht“ gefährdet wären. Ihre Bitten waren nicht umsonst: der Bischof verlegte den Markt mit Zustimmung des Königs Konrad III. und des zuständigen Vogtes Gebhard mitsamt den Häusern, die um die Klostergebäude entstanden waren, einfach in das etwa 4 km südöstlich gelegene Dorf Urbach. „Diese im Jahre 1140 begonnene Übertragung war im Jahre 1144 vollendet. Ihr verdankt Auerbach, dem mit königlicher Vollmacht ein Wochenmarkt für jeden Donnerstag verliehen wurde und in der Folge noch das Marktrecht von Hopfenohe zugeteilt wurde, sein Aufblühen, ... .“ (4, Seite 14) Die gut gestartete Entwicklung von Michelfeld war damit zumindest vorläufig zum Stillstand gekommen. Auerbach dagegen war 1144 Markt und selbständige Pfarrei geworden.

Literaturangaben

1 Ortner, Dr. Reinhold, in Festbeilage zu 850 Jahre Michelfeld
Der Neue Tag, 9. Mai 1969
2 Schnelbögl, Dr. Fritz, Auerbach in der Oberpfalz
Herausgeber Stadt Auerbach, 1976, Seite 298
3 Wolf, Gerhard Philip / Tausendpfund, Walter, Pegnitz - Veldensteiner Forst, Erlangen 1986
4

Schwemmer, Wilhelm, Burg und Amt Veldenstein-Neuhaus
Frankenverlag Spindler, Nürnberg 1961

Über mir kurzzeitig zur Verfügung gestellte
Fotos und Informationen
über die Gemeinde Michelfeld
würde ich mich sehr freuen, denn
daran arbeite ich gerade.

Bitte etwas Geduld.

Wenn Sie Kontakt mit mir aufnehmen möchten, können Sie mich hier erreichen oder telefonisch unter 09643 683.

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 6.1.2006

Home Nach oben Burg