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Das Arbeiterlager
Bernreuth
1
Straße Nitzlbuch – Bernreuth
2 Straße Auerbach – Bernreuth
3 Arbeiter- bzw. Flüchtlingslager
4 Westlager
Das
nördlich des ehemaligen Dorfes Bernreuth gelegene,
nach 1945 zunächst mit Heimatlosen, und dann mit Heimatvertrieben belegte Lager (Bild 1, Seite 552) wurde größtenteils bereits im Jahre 1937 als
„Arbeiterlager“ erbaut. Innerhalb weniger Monate erstellte man damals für
1.400 Personen zwölf Baracken mit einer Größe von je 40 mal 12 Meter, sowie
drei Wirtschaftsbaracken mit Küchen und Speisesälen.
Dieses Foto
einer Baracke
des Arbeiterlagers
in Bernreuth
wurde wohl nach 1945
aufgenommen. |
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Die
im Lager unterzubringenden
zahlreichen Arbeiter waren u. a. vorgesehen für den Bau des eigentlichen
Westlagers wenige hundert Meter südlich von Bernreuth, von Schießbahnen, Zieleinrichtungen und
Bunkern. 1939 wurde die Kapazität des „Arbeiterlagers Bernreuth“ um 1.000
Plätze auf 2.400 aufgestockt, so dass es bei Kriegsende 1945 aus etwa 25
Baracken der genannten Größe bestand. Jede davon hatte einen Eingang an der
Stirnseite, einen Mittelgang mit drei abzweigenden Schlafsälen und fünf
kleinere Zimmer.
Das Arbeiterlager diente nach seiner Fertigstellung während des Krieges zur Unterbringung übender
Truppen, da das nahe Westlager nicht ausreichte. Hier auf dem Foto von 1941 sind im Vordergrund große Zelte für die
Pferde der Einheiten aufgebaut.
Auf diesem Foto von 1942 ist das 1941 an der
Straße nach Ebersberg eingerichtete Lager
für sowjetische Kriegsgefangene markiert. In der Bildmitte am Hang sind die Baracken
des Arbeiterlagers Bernreuth zu sehen.
Nutzung nach Kriegsende
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 nutzen zunächst amerikanische
Nachschubeinheiten, die aus 800 bis 1.000 meist farbigen Soldaten bestanden, die
Baracken des ehemaligen Arbeiterlagers der deutschen Wehrmacht
für einige Monate als Unterkunft. Im ehemaligen Westlager richteten die
Amerikaner ein Lager für deutsche Kriegsgefangene
ein.
Noch 1945 übernahm die Flüchtlingsorganisation UNRRA
(United Nations Relief and Rehabilitation Administration) das ehemalige
Arbeiterlager Bernreuth zur Unterbringung "heimatloser Ausländer" (DPs,
Displaced Persons).
Ab Mitte 1947 stand das ehemalige Arbeiterlager Bernreuth wieder leer und wurde
nun mit Heimatvertriebenen ("Flüchtlinge"), vor allem aus
Schlesien und dem Sudetenland,
belegt. Diese Nutzung dauerte nun gut zehn Jahre.
Am 11. März 1954 teilte das Landratsamt Eschenbach der zuständigen Gemeinde
Nitzlbuch mit, dass ab sofort keine freiwerdenden Wohnungen in Ort und Lager
Bernreuth mehr neu belegt werden dürfen. Im Mai 1955 war die Zahl der
Lagerbewohner dann auch schon von 1.142 auf 873 gesunken. Noch im gleichen Jahr
wurden die ersten Baracken abgerissen.
Ende
und Abbruch des Arbeiterlagers Bernreuth
Im Frühjahr 1958 stellte die Gemeinde Nitzlbuch den formellen Antrag an die
Regierung, den Ortsnamen "Bernreuth-Siedlung", den das ehemalige
Arbeiterlager seit 1949 führte, wieder zu löschen.
Die
restlichen, ab 1937 errichteten Baracken wurden abgebrochen und das Material an
Interessenten verkauft. Das Arbeiterlager Bernreuth hatte endgültig aufgehört
zu existieren.
verwendete Quellen
1 |
Kugler, Hans-Jürgen,
Nitzlbuch/Bernreuth,
Auerbach 2000 (Bezugsquelle) |
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Truppenübungsplatz Grafenwöhr,
Chronik der ehemaligen Standortverwaltung Grafenwöhr, mehrere Ordner, unveröffentlicht |
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Griesbach, Eckehart, Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Behringersdorf 1985 |
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Burckhardt, Paul, Die Truppenübungsplätze Grafenwöhr, Hohenfels, Wildflecken,
Weiden 1989 |
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Mädl, Helmut, Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr, 1980 |
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 22.
November 2010
Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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