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Geistliche in Neuzirkendorf

Eine Pfarrei wird in erster Linie geprägt durch den jeweiligen Geistlichen, der in ihr die Gläubigen betreut. Im Laufe der Jahrhunderte, seit denen in Neuzirkendorf Seelsorge betrieben wird, gab es wie andernorts auch hier bei den Priestern Licht- und Schattenseiten; auch Priester sind Menschen. Diese kurze Übersicht, die aus verschiedenen Gründen wohl nicht vollständig sein kann, möchte die Männer nennen bzw. mit wenigen Sätzen vorstellen, die in den verschiedenen Epochen an der Spitze der Pfarrgemeinde standen und hier meistens auch segensreich gewirkt haben.
Von den ersten Seelsorgern in Neuzirkendorf konnten bisher keine Namen gefunden werden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass schon bald nach der Gründung des Benediktinerklosters Michelfeld im Jahre 1119 durch Bischof Otto I. den Heiligen in dieser Gegend Patres tätig waren, wenn auch wohl die Kapelle „in Cirkendorf“ (1) nicht ständig besetzt war.

Arnoldus
Der erste uns dem Namen nach bekannte Geistliche Neuzirkendorfs wird am 15. März 1306 in einer Urkunde des Bamberger Bischofs Wulfing von Stubenberg „di­lec­tus noster Arnoldus Canonicus in Tewerstat“ (1) genannt; Tewerstat ist die heutige Pfarrei St. Gangolf in Bamberg. In dieser Urkunde wurde bestimmt, dass nach dem Tode bzw. nach der Pensionierung Arnolds diese Seelsorgestelle mit der Pfarrkirche St. Leonhard in Michelfeld vereinigt („perpetuo sit astricta“) und dem dortigen Benediktinerkloster mit allen Einkünften incorporiert, d.h. einverleibt werden sollte.
Für die nächsten Jahrhunderte fehlen leider mit wenigen Ausnahmen die Namen der Benediktinerpatres, die vom Kloster Michelfeld aus mit der Seelsorge in Neuzirkendorf betraut waren.

Konrad Heubscher
Er war Benediktinerpater in Michelfeld und wird 1488 bis 1491 als Pfar­rer in Neuzirkendorf genannt. Er ist praktisch als einziger Seelsorger dieser Zeit namentlich überliefert, und das wohl deshalb, weil in seine Amtszeit die Kirchen­umbaumaßnahme fällt, auf welche die Sandsteintafel außen an der Westwand der gotischen Sakristei mit dem Wappenbild der adeligen Kellner zurückgeht. In einer entsprechenden Urkunde dazu heißt es u.a.: „Ich Jorg kellner Swabe genannt Der Eltst vnndter meynen geswistrigedten Vnd Ich katharina des genanntten Jorgen muter zu zirckenndorff .... Als her Conradt hewbscher die zeyt pfarrer doselbst den Chore derselben kirchen mit eynem estrich vberslahen vnd ziren hat lassen .... nach Cristj vnnsers lieben herren gepurt virtzehennhundert vnd darnoch in dem Eynvndnewnzigisten Jare.“ (2)

Die Geistlichen in der Reformationszeit
Die Lehre Martin Luthers machte im 16. Jahrhundert auch vor den alterwürdigen Mauern des Benediktinerklosters Michelfeld nicht halt, von dem aus ja seit Jahrhunderten die Seelsorge in Neuzirkendorf betrieben wurde. Doch „noch im Jahr 1547 waren die Mönche ganz und gar der katholischen Religionsausübung hingegeben“, schreibt der letzte Abt des Klosters Michelfeld Maximilian Prechtl (1800-1803). (3)
Doch mit dem Tod des Michelfelder Benediktiners Georg Groß 1569 war im Kloster auch die katholische Lehre vorläufig ausgestorben.

Johannes Renner
Er war einer der Benediktinerpatres, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts einige Jahre Neuzirkendorf betreuten. Zusammen mit Kas­par Zerer, Wolfgang Pfeumdter, Philip Hilpoltsteiner, Friedrich von Aufseß, Tobias Praittensteiner und Philipp Modschiedl bildete er den aus nur sieben Mönchen bestehenden Kon­vent Michelfelds, der am 21. Juni 1547 aus seiner Mitte den Friedrich von Aufseß zu seinem Abt wählte. Man kann davon ausgehen, dass jeder dieser Patres wohl irgendwann einmal auch in Neuzirkendorf aushilfsweise Gottesdienste abhielt.

Philipp Modschiedl
Er war der zunächst letzte Michelfelder Benediktiner, der in Neuzirkendorf seelsorgerisch wirkte, wohl in den Jahren von 1555 bis 1558. Im Kloster Michelfeld versah er nach dem Ableben von Abt Friedrich von Aufseß von 1558 an das Amt des Administrators oder Verwalters. Er war sicher auch der vorläufig letzte katholische Seelsorger in Neuzirkendorf. Pater Modschiedl starb 1560.

Lorenz Weih
1558 wurde Neuzirkendorf zur selbständigen Pfarrei erhoben, die sogleich mit dem lutherischen Pfarrer Lorenz Weih besetzt wurde. Er war bis 1561 in der Gemeinde.

Michl Frank
war der zweite lutherische Pfarrer in Neuzirkendorf und betreute die Pfarrei bis zum Jahre 1578.

Vitus Maier
wirkte von 1578 bis 1583 in Neuzirkendorf.
Ein Kirchenvisitationsprotokoll sagt sinngemäß von ihm: „Er hat mit seinem Schulmeister beständig Injurienhändel und muß öfters vor ihm ausreißen, weil beide stechmäßig sind. Der Pastor hat jüngst in Auerbach bei einem Spielhandel auch eine Maultasche davon getragen. Zu seinen Predigten macht er kein geschriebenes Konzept. Sonsten ist er aber gar gut, wenn er gleich öfters ein Trünklein hat.“ (4)

Balthasar Mutius
Pfalzgraf Johann Kasimir, ein überzeugter Anhänger des gestrengen Schweizer Reformators Johannes Calvin (1509-1564), wurde 1583 neuer Landesherr der Pfalz und damit unserer Heimat. Er versuchte mit allen Mitteln, den Kalvinismus einzuführen. Deshalb musste auch der neue Pfarrer Calviner sein. Balthasar Mutius kam deshalb 1583 nach Neuzirkendorf. Er stammte von Schmalkalden und hatte u. a. in Erfurt und Wittenberg studiert. 1568 war er als Schulmeister in Michelfeld eingesetzt und war anschließend dort von 1578 bis 1583 Prädikant oder Prediger.
Bei der Kirchenvisitation 1596 wurde bemerkt, „zu Zirkendorff soll Zauberey und Sagerey“ getrieben und arg gespielt und gesoffen werden. (5)
1598 am 28. September war in Neuzirkendorf wieder calvinische Kirchenvisitation. Pfarrer Mutius klagte bei dieser Gelegenheit (sinngemäß) über „das viele Schmähen und Fluchen und über das Tanzen und Spielen in den Rockenstuben, die besonders beim Hirten und beim Schmied gehalten werden. Wenn dann die Knechte und Mägde von den Rockenstuben heimkommen, kriechen sie in die warmen Backöfen und die Mägde zanken und beneiden sich darnach untereinander, wer am längsten bei den Knechten drin geblieben sei. Ja etzliche Bauernleute legen Mägde und Knechte auf einem Boden zusammen, damit sie willigere Dienstboten haben. Dadurch entstünde große Schande, denn die Mägde kommen nieder und verschleppen ihre Kinder. Wohin, das weiß Gott! In Zirkendorf sind zwar die Götzen aus der Kirche gebracht, aber nit verbrannt worden. Sie sind an verschiedenen Orten verborgen und es wäre besser, wenn sie zu Asche gemacht würden. Man könnte sie leicht finden.“ (6)
Weil er wohlhabend war, konnte Mutius im Jahre 1609 sogar dem Kurfürsten Friedrich IV. 2000 Gulden leihen, was in der damaligen Zeit doch eine bedeutende Summe war. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der Pfarrer ab 1610 mit seiner Familie in Auerbach, wo er sich die Häuser Nr 216 und 217 (heute Schloßhof 12 und 13) gekauft hatte und seine Studien betrieb.

Andreas Echinger
In einem Schreiben vom 25. September 1609 , welches beginnt mit „Von gotts gnaden Christian Fürst zu Anhalt .... der Obern Churfürstlichen Pfaltz in Bayern Stathalter“ (7), wird mit der Ruhestandsversetzung von Pfarrer Mutius zugleich sein Nachfolger präsentiert, „daß solche Pfarr förderlichst anderweit ersetzt werde“. (7)
Echinger oder Eginger war somit calvinischer Pfarrer in Neuzirkendorf von 1610 an. Im Kirchenvisita­tionsprotokoll vom Jahre 1616 heißt es von ihm, dass er zwar „ein frommes Männlein“ sei, aber wegen seiner kleinen Statur von der Gemeinde nicht immer respektiert würde und sogar schon „aus der Kirche geschafft“ worden sei.

Wieder katholische Geistliche
Herzog Maximilian I. von Bayern erhielt 1623 von Kaiser Ferdinand II. (1619-37) für seine treuen Dienste in den Anfangsjahren des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) die pfälzische Kurwürde und wurde damit praktisch neuer Landesherr unserer Heimat.

Kurfürst Maximilian
setzte in den Folgejahren alles daran,
die katholische Lehre wieder einzuführen.
Die Zeit der Gegenreformation hatte begonnen.

Der calvinische Pfarrer Echinger wurde so am 17. Dezember 1626 abgesetzt. Er wollte mit seiner Familie nach Pegnitz ziehen, die Pegnitzer nahmen ihn aber nicht auf, weil er Calvinist war. Deshalb zog er in das Markgrafentum Bayreuth.

Die Pfarrei Neuzirkendorf wurde in den folgenden Jahrzehnten zunächst zusammen mit Thurndorf geführt.

Nikolaus Dorn
aus Ebermannstadt wurde 1626 der erste katholische Pfarrer von Thurndorf und Neuzirkendorf nach der Reformation. Er hatte in Rom studiert. Wegen des großen Priestermangels behielt er diese beiden Pfarreien auch, als er 1634 bis 1645 Stadtpfarrer in Auerbach war. Von dort aus ließ er durch seine Kapläne ab 1640 auch noch die Pfarreien Hopfenohe und Troschenreuth mit versehen. Dorn starb 1667 als Dekan und Stadtpfarrer von St. Martin in Amberg.

Johann Braun
war 1637 und 1638 Kaplan in Thurndorf und Neuzirkendorf.

Georg Flück
war 1638 Pfarrverweser in Thurndorf und Neuzirkendorf.

Michl Grebner
aus Auerbach versorgte 1638 bis 1640 Thurndorf und Neuzirkendorf.

Heinrich Lorber
aus Bamberg verweste 1640 bis 1643 für Stadtpfarrer Dorn die Pfarreien Thurndorf und Neuzirkendorf.

Friedrich Mayer
aus Waischenfeld war 1644 Pfarrverweser in Thurndorf und Neuzirkendorf

Veit Weiß

Jakob Kraut
war 1648 bis 1650 Verweser von Thurndorf und Neuzirkendorf.

Johann Madler
aus Hasenried, Kanoniker des Eremiten-Ordens des hl. Augustin, war bis 1649 Pfarrer in Pleinfeld, Diözese Eichstätt, und wurde im nämlichen Jahr Pfarrverweser von Thurndorf und Neuzirkendorf, später Pfarrer in Kirchenthumbach. 1663 bis 1670 war er Pfarrer von Hopfenohe.

Jakob Koch
war 1650 bis 1654 Pfarrer in Thurndorf und Neuzirkendorf.

Peter Merrodt
aus Fulda war 1654 bis 1688 Pfarrer von Thurndorf und Neuzirkendorf.

Johannes Krösel
versorgte als Pfarrer von Michelfeld 1688 bis 1701 auch die Pfarrei Neuzirkendorf mit.

Wiedererrichtung des Klosters Michelfeld 1669
Der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria (1651-79) setzte am 29. Juli 1669 das Kloster Michelfeld mit allen Rechten wie vor der Reformation wieder ein;  Benediktiner des Klosters Oberalteich bei Straubing erweckten die alte Abtei wieder zum Leben. Die Michelfelder Patres übernahmen 1701 auch wieder die Pfarrei Neuzirkendorf und versorgten sie von ihrem Kloster aus, weil das hiesige Pfarrhaus 1634 in den Kriegswirren zerstört worden war.
Die Namen der betreffenden Patres können leider nicht lückenlos genannt werden.

Pater Paulus Tröllinger
legte als „Prior et Parochus Neuen-Zirkendorf“ 1701 ein neues Matrikelbuch an. Er wurde 1704 von Michelfeld weg nach Oberalteich berufen.

Pater Leonhard Gruber
versah 1704 die Pfarrei Neuzirkendorf. Er verließ wohl schon ein Jahr später das Kloster und zog nach Creußen.

Pater Joseph Valter
war, wie seine beiden Vorgänger und sein Nachfolger, Pfarrer von Michelfeld (1705 bis 1717 oder 1719), und versorgte wie sie wohl auch die Pfarrei Neuzirkendorf.

Pater Maurus Ehrenreich
war 1719 bis 1722 als Benediktiner zugleich Pfarrer von Michelfeld und Neuzirkendorf. Die Seelsorge werden in diesen Jahrzehnten sicher auch andere Michelfelder Mönche aushilfsweise mit besorgt haben.

Pater Chuirinus Ölhardt
war, wie seine beiden Nachfolger nicht zugleich Pfarrer von Michelfeld. Er versorgte 1722 bis 1732 die Neuzirkendorfer Gläubigen.

Pater Nonnosus Hertel
aus Amberg war seit 1714 Konventual des Klosters Michelfeld und als solcher 1732 bis 1742 Provisor in Neuzirkendorf. Unter ihm wurde 1734 die durch einen Brand zerstörte Kirche „Maria Hilf“ in Altzirkendorf wieder errichtet. Er erhielt 1735 die Erlaubnis, dort zu zelebrieren und dabei eine Sammlung zur Bestreitung der Baukosten vorzunehmen.

Für die nächsten vier Jahrzehnte bis 1782 nennt das Matrikelbuch keine Namen der Patres, die als Seelsorger von Neuzirkendorf wirkten.

Pater Otto Gigleithner
stammte aus Schwandorf, war 1782 bis 1788 Pfarrherr von Neuzirkendorf und später von Michelfeld (1795 bis 1799 und nochmals 1801 bis 1808). In seiner Amtszeit haben Aushilfe geleistet:

Pater Anton Ziegler und Pater Joseph Hertenberger 1783

Pater Placidus Zeitler 1784

Pater Wolfgang Liber und Pater Maurus Hildebrand 1786

Pater Bernhard Popp und Pater Benedikt Gulder 1787

Pater Emmeram Stricker
bekam dann 1788 die Pfarrei „Neuenzirkendorf“ übertragen. Er stammte aus Kemnath und war 1799 bis 1801 Pfarrer in Michelfeld. Nach der Säkularisation verließ er das Kloster und wurde Weltpriester.

Prior Innocentius Burger
hat 1791 Aushilfe geleistet. Er war 1779 bis 1786 Pfarrer von Michelfeld und anschließend wohl in der zum Kloster gehörenden Präpositur Zeil tätig gewesen.

Pater Johann Evangelist Thumser
ist 1792 im Matrikelbuch von Neuzirkendorf verzeichnet. Er wurde später 1808 der letzte klösterliche Pfarrer von Michelfeld (bis 1837). Als solcher rettete er die dortige St. Leonhardskirche vor dem drohenden Abriss.

Pater Henricus Bauer
ist 1794 in Neuzirkendorf zu finden.

Pater Anton Ziegler
ist 1795 als parochiae Zirkendorfensi constituto sequentes verzeichnet.

Pater Amandus Brand
hat 1797 Seelsorgeaushilfe geleistet.

Pater Maurus Hildebrand
war 1799 Vikar in Neuzirkendorf.

(Pater) Anton Ziegler
geboren 1751 zu Amberg, war bis zur Aufhebung der Abtei Michelfeld Benediktinerpater, anschließend Weltpriester. 1805 bis 1808 war Ziegler Kurat in Neuzirkendorf, und anschließend 1808 bis 1824 Pfarrer in Gunzendorf. Er starb 1830 als Commorant in Michelfeld.

1808 wurde Neuzirkendorf mit der Pfarrei Gunzendorf vereinigt.
Der dortige Kaplan Gregor Pösl, ein ehemaliger Novize des aufgehobenen Klosters Michelfeld, sollte eigentlich Neuzirkendorf betreuen. Pfarrer Ziegler war aber wohl für Neuzirkendorf mehr eingenommen und übertrug die Seelsorge der Pfarrgemeinde in Gunzendorf seinem Kaplan Pösl, während er selbst Neuzirkendorf bis 1824 versah. Beide Geistlichen wohnten übrigens in Michelfeld. Da Pfarrer Ziegler häufig krank war, musste der Kaplan meistens beide Gemeinden versehen.

Gregor Pösl
ehemaliger Conventual des Klosters Michelfeld, war, wie schon gesagt, 1808 bis 1824 Kaplan in Gunzendorf und versah die dortige Pfarrei Gunzendorf und die Filiale Neuzirkendorf.
1824 bis 1848 war Gregor Pösl Pfarrer in Gunzendorf und bekam für Neuzirkendorf folgende Kapläne:

Johann Kröner

aus Trunstadt war 1828 bis 1830 Kaplan in Gunzendorf für die Filiale Neuzirkendorf. Er starb 1841 als Pfarrer in Tiefenpölz.
Christoph Schierer
von Bamberg war 1830 bis 1832 Kaplan in Gunzendorf mit Seelsorgeeinsatz in Neuzirkendorf.
Joseph Schwindl
stammte aus Thurndorf und war 1830 bis 1833 Kaplan in Gunzendorf für die Filiale Neuzirkendorf; er starb 1876 als Dechant in Burgkunstadt.
Kaspar Then
aus Lichtenfels war 1833/34 Kaplan in Gunzendorf für Neuzirkendorf. Er war als Original bekannt und starb 1892 als Pfarrer von Isling.
Peter Motzner
aus Bamberg war 1834/35 Kaplan in Gunzendorf.
Balthasar Eschbach
aus Bamberg war 1835/36 Kaplan in Gunzendorf für die Filiale Neuzirkendorf. Er starb 1880 als Pfarrer von Schlüsselau.
Johann Merk(e)l
aus Großenbuch war 1837 bis 1841 Kaplan in Gunzendorf für die Filiale Neuzirkendorf. Er starb 1877 als Commorant in Kunnersreuth.
Adam Eichhorn
aus Staffelstein war 1841/42 Kaplan in Gunzendorf für die Filiale Neuzirkendorf. Er wanderte 1858 nach Amerika aus.
Philipp Schwarz
aus Bamberg war 1842 bis 1844 Kaplan in Gunzendorf.
Franz Werner
aus Kirchenlamitz (geboren 1818) war 1843 bis 1845 Kaplan in Gunzendorf für die Filiale Neuzirkendorf. Er war zuletzt Pfarrer in Hallstadt und starb 1904 als Senior der Erzdiözese Bamberg.
Georg Häckl
aus Auerbach war 1845 bis 1847 Kaplan in Gunzendorf für die Filiale Neuzirkendorf. Von 1847 bis 1864 war er Pfarrer in Troschenreuth.

Johann Neubauer
aus Kupferberg war zunächst 1847 bis 1851 Kaplan und Pfarrverweser in Gunzendorf.
Während dieser Zeit wurde Neuzirkendorf eine selbständige Kuratie und Neubauer war der erste Kurat, der 1851 bis 1856 in Neuzirkendorf selbst residierte.
Er starb 1897 als Pfarrer in Reuth und legte testamentarisch 5.000 Mark zur Errichtung einer Pfarrei in Neuzirkendorf fest. Falls aber die Pfarrei nach 50 Jahren noch nicht errichtet sein sollte, würde das ganze Kapital zurück nach Kupferberg zur Gründung eines Pfründenhauses fallen. Leider wurde nichts aus der selbständigen Pfarrei Neuzirkendorf.

Johann Besold
aus Haag war 1856 bis 1866 sogenannter Lokalkaplan in Neuzirkendorf. Er starb 1878 als Pfarrer in Paring (Diözese München).

Johann Melchior Ott
aus Hausen bei Banz war 1866 bis 1869 Kurat in Neuzirkendorf, anschließend ein Jahr Pfarrverweser in Michelfeld. Er starb als kgl. geistl. Rat, Dechant und Pfarrer in Kronach 1884.

Kaspar Hugel
aus Stegaurach war 1869 bis 1872 Kurat in Neuzirkendorf. Er starb 1884 im Alter von erst 48 Jahren als Pfarrer von Litzendorf.

Joseph Reichmaier
aus Nürnberg, geboren 1846, war 1873 bis 1882 Kurat in Neuzirkendorf, anschließend bis 1893 Pfarrer in Gunzendorf. Er lebte zuletzt als Kommorant in Isling und Gremsdorf. Pfarrer Reichmaier starb am 24.06.1926 und vermachte sein Vermögen frommen Stiftungen.

Von 1882 bis 1894 war in Neuzirkendorf kein eigener Kurat, sondern Pfarrer Reichmaier bzw. seine Nachfolger Ludwig Wagner und Georg Schmitt von Gunzendorf besorgten auch die Kuratie Neuzirkendorf mit.

Bernhard Fredrich
aus Sömmerda (Diözese Paderborn) hatte 1894 bis 1896 die Kuratie Neuzirkendorf inne. Anschließend war er Pfarrer in Windheim (Dekanat Teuschnitz im Frankenwald). Er verließ im Jahre 1900 die Diözese Bamberg und kehrte in sein Heimatbistum zurück, wo er 1914 starb.

Johann Burckhardt
aus Ansbach, geboren 1870, war 1896 bis 1899 Kurat in Neuzirkendorf, danach bis 1922 Benefiziat in Pottenstein, im Anschluss daran bis 1934 Pfarrer von Sterpersdorf (Dekanat Höchstadt/Aisch) und lebte dann bis zu seinem Tod am 7. März 1940 als Kommorant in Bamberg.

Kaspar Montag
stammte aus Bamberg, wo er 1873 geboren und 1896 zum Priester geweiht worden war. Von 1899 bis 1903 wirkte Montag als Kurat in Neuzirkendorf, danach bis 1926 Pfarrer in Hopfenohe. Anschließend war  Geistlicher Rat Montag bis 1958 Pfarrer in Iphofen, wo er am 26.10.61 starb.

Joseph Drummer
aus Neualbenreuth bei Waldsassen (Diözese Regensburg), geboren 1876, war 1903 bis 1906 Kurat in Neuzirkendorf und anschließend Kurat in Aisch. 1908 wurde Drummer Pfarrer in Birnbaum (Dekanat Kronach), ein Jahr später auch von Neufang. Er starb mit nur 35 Jahren am 11.11.1911 als Pfarrer in Birnbaum.

Heinrich Schneider
geboren 1865 in Weselberg, Diözese Speyer, war 1906 bis 1908 Kurat in Neuzirkendorf und danach bis 1916 Pfarrer in Gunzendorf. Von 1916 bis 1932 war er Pfarrer von Zeyern (Dekanat Kronach). Pfarrer Schneider starb am 17.6.1942 als Kommorant in Herxheim in der Pfalz.

Ernst Deinzer
geboren 1878 in Pottenstein, war vom 9. April 1908 bis zum 15. April 1912 Kurat in Neuzirkendorf, anschließend u.a. 1913 bis 1931 Pfarrer in Haag. Am 25.12.1966 starb Deinzer als Pfarrer von Wiesenthau (Dekanat Ebermannstadt).

Johann Brendel
geb. 1877 in Wohlmutshüll bei Ebermannstadt, war vom 16. August 1912 bis zum 1. Oktober 1925 Kurat in Neu­zirkendorf, anschließend Pfarrer in Freienfels, wo er 1929 wohl aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand ging; Pfarrer Brendel starb am 14.6.1939.

Andreas Bierfelder
geboren 1891 in Forchheim, wurde am 25.4.1915 zum Priester geweiht. Nach verschiedenen Kaplanstellen, u.a. in Waischenfeld und St. Gangolf Bamberg, war er vom 1. Dezember 1925 bis zum 15. April 1928 Kurat in Neu­zir­kendorf, anschließend Pfarrer in Tiefenpölz bis 1931, Pfarrer in Schlüsselau bis 1938 und zuletzt bis 1948 Pfarrer in Pinzberg (Dekanat Ebermannstadt). Pfarrer Bierfelder starb am 1.12.1955.

Friedrich Meier
geboren 1888 in Kleindechsendorf, zum Priester geweiht am 26.7.1914. Nach Kaplaneinsätzen u.a. in Altenkunstadt und Schlüsselfeld kam er nach Neuzirkendorf, wo er vom 16. April 1928 bis zum 31. März 1936 als Kurat wirkte. Anschließend war er bis 1962 Pfarrer in Virnsberg (Dekanat Ansbach). Pfarrer Meier starb am 26.10.1978 als Benefiziat in Herzogenaurach.

Ludwig Seiderer
geboren am 27. 10.1905 in Hochfeld im Bayerischen Wald (Diözese Regensburg), zum Priester geweiht am 8. März 1931. Nach 5 Kaplanjahren in Kirchehrenbach und Röthenbach/Pegnitz, wurde er am 1. August 1936 Kurat in Neuzirkendorf und blieb es bis zu seinem Tode am 22. Dezember 1969.

Ludwig Seiderer wurde am 2. Weihnachtsfeiertag 1969 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem hiesigen Friedhof beerdigt. Er hatte über 33 Jahre segensreich in der Kuratie Neuzirkendorf gewirkt, liebevoll betreut von seiner Schwester Maria, die ihn ein knappes Jahr überlebte.

Seit 1969, mit dem Tode von Ludwig Seiderer, ist der Pfarrhof in Neuzirkendorf verwaist, denn die Kuratie wurde wegen des immer größer werdenden Priestermangels nicht mehr besetzt.

Anton Müller
1970 bis 1973 versorgte Erzbischöflicher Geistlicher Rat Pfarrer Anton Müller von Gunzendorf aus die Kuratie Neuzirkendorf nebenamtlich mit.

Anton Müller, geboren 1911 in Nürnberg,
war seit 1938 Priester und 1940 bis 1945  Kriegsteilnehmer.
Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen
die große Pfarrei St. Bonifaz in Nürnberg
aufgeben musste, wirkte er von 1967 bis 1982
als Pfarrer in Gunzendorf.
Pfarrer Müller starb am 20. Februar 1989
und fand im Priestergrab auf dem Nürnberger Südfriedhof
seine letzte Ruhestätte.

Dr. Simon Shih
Von 1973 bis 1990 war der Thurndorfer Pfarrverweser Geistlicher Rat Dr. Theol.  lic. bibl. Simon Shih zugleich nebenamtlicher Administrator der Kuratie Neuzirkendorf. Pfarrer Dr. Shih kam am 13.02.1923 in der Diözese Taiyuan in China zur Welt, wurde 1951 zum Priester geweiht und wirkte ab 1973 in Thurndorf. Dr. Shih starb am 5. November 1991 und ruht im Priestergrab des Thurndorfer Friedhofs.

Johannes Nikel, CR
Pater Johannes ist am 9.2.1953 geboren und wurde am 15.6.1980 zum Priester geweiht. Vom 1. Januar 1988 bis zum 31. August 1990 war er Kaplan in Auerbach mit Seelsorgeauftrag in Gunzendorf.

Vom 1. September 1990 bis zum 31. August 2004
betreute der polnische Pater
von der Kongregation der Resurrektionisten
von Thurndorf aus
die Kuratie Neuzirkendorf nebenamtlich mit.

Am 1. September 2004 wechselte Pater Johann zur Pfarrei Neuhaus an der Pegnitz.

Paul Mietki, CR
Pater Paul war (seit 2000) zunächst Kaplan in Auerbach und übernahm am 1. September 2004 Thurndorf, von wo aus Neuzirkendorf ja schon seit 1982 mit betreut wurde.

Pater Paul wurde zum 1. November 2006
Pfarrer von St. Johannes der Evangelist in Michelfeld
mit Betreuung von St. Ägidius Gunzendorf.
Pater Paul verstarb plötzlich am 26. Mai 2010
bei einer Fahrt mit Michelfelder Ministranten in Krakau
und wurde in seiner polnischen Heimat beerdigt.

Dominik Sobolewski, CR

Mit dem Wechsel von Pater Paul Mietki
auf die Pfarrerstelle in Michelfeld
wurde zum 1.11.2006 Pater Dominik Sobolewski CR,
Stadtpfarrer von Auerbach
und Dekan des gleichnamigen Dekanates,
zusätzlich mit der Seelsorge
in der Kuratie Neuzirkendorf betraut.

verwendete Quellen

(1)

Monumenta Boica, Band XXV, Seite 121

(2)

Monumenta Boica, Band XXV, Seite 485

(3)

Prechtl, Maximilian, Kurzgefaßte Geschichte des Klosters Micheldfeld
(in Franz Wolfrings unveröffentlichten Beiträgen zur Geschichte Michelfelds)

(4)

Köstler, Joseph, Band XXII, Seite 11 ff

(5)

Visitationsprotokoll, in Oberpfälzer Religion und Reformation 2, Folio 394 

(6)

Visitationsprotokoll, in Oberpfälzer Religion und Reformation 2, Folio 485

(7)

Brief, in Kloster Michelfeld, Fasz. 120  (Staatsarchiv Amberg)

-  Wachter, Friedrich, General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007-1907

- Schematismus des Erzbistums Bamberg, verschiedene Jahrgänge

- Weber, Rudolf, 1144-1994  850 Jahre Pfarrei St. Johannes d.T. Auerbach i.d.OPf.

- Weber, Rudolf, Auerbach i.d.OPf. - Streifzug durch die Geschichte einer Stadt

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 14. April 2011

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