Friedhofskirche
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Anno 1611, also vor gut 400 Jahren, vollendete Johann Krapp die künstlerisch wertvolle Bemalung der Westempore der Friedhofskirche St. Helena in Auerbach.

Friedhofskirche
St. Helena
in Auerbach

Friedhöfe und Friedhofskirchen sind ein bleibendes „Memento Mori“ für uns Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, erinnern sie uns doch täglich daran, wie vergänglich un­ser Leben ist, oder wie es im alten Kirchenlied heißt, „Mitten wir in Lebenszeit, sind vom Tod umfangen“.

Die älteste christliche Begräbnisstätte Auerbachs soll schon lange vor der Pfarreierhebung (1144) neben einer Kapelle etwa an der Stelle der heutigen Spitalkirche in der Unteren Vorstadt gelegen haben. Der erste Friedhof der Pfarrei Auerbach wurde dann unmittelbar um die 1144 errichtete hölzerne Kirche St. Jakobus d. Ä. angelegt, wie auch Knochenfunde bei den verschiedenen Grabungen im Zuge von Baumaßnahmen immer wieder beweisen. „Nachdem dieser Platz bald überfüllt war und ums Jahr 1349 eine schnelle Pestilenz den 4. Teil der Menschheit hinweg­raffte, legte man am östli­chen Ende der oberen Vorstadt den heute noch gebräuchlichen Got­tesacker an.“ (1) Sicher war dies zunächst nur der östlich des Hauptweges gelegene Teil des heutigen Friedhofs.
Schnelbögl meint, dass der Friedhof erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts vom Kirchplatz in­mitten der Stadt in die Obere Vorstadt verlegt wurde. „Der verbreiteten Auffassung, der Auerbacher Friedhof gehe noch bis ins Mittelalter zurück, muß wi­dersprochen werden. Es wäre entgegen allen Erfahrungen, die wir in den Städten unseres Bereiches machen konnten, wenn ein Friedhof schon in so früher Zeit vor das Tor hinaus verlegt worden wäre. ... Es war auch in Auerbach nicht anders.“ (2) Vielleicht war es aber doch anders!

Sicher von der ersten Kapelle
auf dem Auerbacher Friedhof
stammt diese eher unscheinbare
Steinplastik an der Außenmauer
des Altarraums der Kirche.
Sie ist etwa 85 mal 45 cm groß
und stellt die Geißelung Jesu dar.
Der Heiland ist an die Martersäule
angebunden und der Scherge links
holt mit der Geißel zum Schlag aus.
Um die Wucht des Schlages zu erhöhen,
ist der Oberkörper des Gerichtsdieners
leicht nach hinten gebeugt.
Trotz des hohen Alters und der Tatsache,
dass Wind und Wetter ungehindert Zugang
haben, ist dieses Relief
von ergreifender Aussagekraft.

Die erste Friedhofskirche
Etwa ein Jahrzehnt nach der eigentlich nur von Schnelbögl bezweifelten Anlage des neuen Friedhofs außerhalb der Stadtmauer baute man dort 1360 die erste Kapelle „und stellte sie unter den Schutz der heiligen Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin des Großen. Das Kreuz als Siegeszeichen, so hatte es dem Kaiser (der in der Schlacht an der Milvischen Brücke unter dem Zeichen des Kreuzes seinen Rivalen Maxentius besiegte und später den Beinamen der Große erhielt) in schwerem Kampfe vorgeschwebt und ihn zur Überwältigung seiner Feinde geführt; auch dem Sterbenden ist das Kreuz, welches die heilige Helena auf dem Berge Golgatha wiederfand, das Siegespanier im Kampf gegen Tod und Teufel.“ (3) Der Legende nach brachte die hl. Helena das mit dem Blut Christi getränkte Kreuz ihrem Sohn nach Konstantinopel (früherer Namen Byzanz, seit 1930 Istanbul). Später gelangte ein wesentlicher Teil davon in die Kirche S. Croce in Gerusalemme in Rom, von wo aus im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Kirchen und Klöster Kreuzpartikel erhielten.

Das ebenfalls aus der ersten Kapelle
stammende Steinrelief
"Christus, der gute Hirt"
(ca. 80x35 cm) befindet sich im Chorraum
der Friedhofskirche. Es zeigt Jesus,
der das verloren gegangene
und wieder gefundene Lamm
in Anlehnung an das Gleichnis
vom guten Hirten (Joh 10, 1-39)
liebevoll im  Arm trägt .
Es handelt sich hier sicher um
eine der ältesten Christusdarstellungen
unserer Gegend - fast versteckt
an der Südwand des Chorraumes
der Friedhofskirche
St. Helena in Auerbach.

„Diese ursprüngliche Kapelle
war sicher der niedrigere Teil
der Friedhofskirche,
der bei der Erweiterung 1595
als Chorraum verwendet wurde.
Auch wenn für diese
Entstehungsgeschichte
keine Urkunde vorhanden ist,
gibt es klare Hinweise.

Augenfällig ist der merkwürdige, fast plumpe Anbau des größeren Gebäudeteils. Auch ist das Maßwerk der Fenster im Chorraum anders gearbeitet als im Kirchenschiff. Außerdem finden sich nur am niedrigen Gebäude Steinreliefs.“ (4)

Der Erweiterungsbau von 1595
Nach gut 200 Jahren war der Friedhof wieder zu klein geworden; der Rat kaufte des­halb 1586 das angrenzende Gartengrundstück des Lehrers Wenzeslaus Göllner zu seiner Erweiterung. Wenige Jahre später, in Auerbachs calvinischer Zeit unter Kurfürst Friedrich V. (1596-1632; "Winterkönig" 1619/20), wurde die Friedhofskirche einer umfassenden Erweiterung unterzogen. An der Decke über der Empore findet man die Worte: „angefangen anno 1595 und ausgebaut 1599“; gemeint ist damit wohl der Anbau des rechteckigen, 16 m langen und 10,5 m breiten Schiffs, wenn man den Altar­raum als seit 1360 beste­hend annimmt. Durch eines der zwei Portale - das kleinere an der Seite ist das ältere - gelangt man ins Innere.

Die Holzdecke
Sofort ist man gefangen von der Schönheit und Einzigartigkeit der bemalten, flachen Holzdecke des Kirchenschiffs. Durch einen längs verlaufenden Unterzug und zwei Quergurten ist sie in 6 Felder geteilt.


Wappen des pfälzischen Kurfürsten an der bemalten Kirchendecke

„Von Interesse ist die im Stil der deutschen Renaissance durchaus bemalte flache Holzdecke des Langhauses. Bretterdecke mit Unterzug. Am Unterzug in Malerei Bandverschlingungen und fünf Wappen: 1. Pfälzischer Löwe. 2. Wappen von Auer­bach.

3. Reichsapfel. 4. Zeichen des Meisters (Bohrer und Dreieck, in Lilien auslaufend).

5. die herzoglich bayerischen Wecken.“ (5)
Die 4. Darstellung ist wohl eher ein Doppel- oder Ehewappen der Familien Weismann und Stromer, die wesentlich mit zur Erbauung und Ausgestaltung der Friedhofskirche beigetragen haben. „Parallel zur Langseite des Schiffes laufen die Schalbretter, welche durch einfache, rothbraune Profilleisten von einander geschieden sind. Die Grundfarbe der einzelnen Bretter ist abwechselnd orangegelb und grau. Die gelben Felder sind durch grau in grau ge­malte Rosetten mit zierlichen schwarzen Anschlußornamenten noch lebhafter gestal­tet. ... Der Gesamtcharakter ist der der Renaissance, doch kommt im Figürlichen der auch bei gothischen Chorstühlen, Wasserspeiern usw. so häufige mittelalterliche Humor mehrmals zur Gel­tung. Bei den Feldern gegen das Presbyterium wächst Akanthus-, Reben- und Hopfenlaub theils aus Vasen aller Art hervor; dazwischen sind Waffen und Musikinstrumente allerlei Gat­tung, Trinkhörner, Figuren usw. einge­fügt.“ (6)
In der Mitte der Holzdecke sind auf den grauen Feldern die zwölf Apostel dargestellt; eigent­lich verwunderlich, denn auch diese Bilder stammen wohl aus der Zeit, als der Kal­vinismus, also die „Bilderstürmer“, in Auerbach dominierte. „Der protestantisch-lutherisch gesinnte Rat lehnte zwar die Heiligenver­ehrung im allgemeinen ab, doch machte er mit den in der Heili­gen Schrift genannten Aposteln eine Ausnahme. Darum sind diese sowohl auf der Decke wie an der Empore dargestellt. Um ihre Verbundenheit mit dem Evangelium anzudeuten, ist einigen von ihnen, besonders bei den Emporebildern, ein Buch als Symbol beigegeben." (7)

Die West- oder Orgelempore

"Große Beachtung verdient auch die dekorativ bemalte Empore der Kirche. Hier sind ebenfalls die Apostel dargestellt. Jedem wurde ein Bild gewidmet, für dessen Kosten hervorragende Persönlichkeiten der Stadt aufkamen. Bürgermeister, Ratsherren und Beamte nach Verdienst und Rang, und zuletzt der Deutsche Schuldiener und Organist Hans von Hausen." (8)

"Auf die 12 Bilder verteilt schrieb der Maler jeweils einen Satz des Apostolischen Glaubensbekenntnisses in lateinischer Sprache und Schrift, darunter die Widmung des Stifters in deutscher Sprache und gotischer Schrift." (8) Beim Glaubenssatz von der Himmelfahrt Jesu unter dem Bild des Apostels Bartholomäus heißt es "Dise figur hat Herr Georgius Heber Ratsperson malen lasn".
"Die Malereien an der Brüstung sind mehrfach beschädigt und nicht so gut erhalten wie jene an der Decke. Es sind derbe, noch sehr an das Mittelalter erinnernde Bilder." (5, Seite 31)

"Credo in Spiritum Sanctum" (ich glaube an den Heiligen Geist) ist dem Apostel Thomas gewidmet. "Hanns Thoma Koz, dieser Zeit Vorstmeister alhy hat solche figur maln lasen". Unter diesem 8. und dem folgenden 9. Glaubenssatz steht:

"Johannes Krapp finiuit* anno milesi(mo) sexcen(tesimo) undec(imo)", übersetzt "Johannes Krapp hat dieses Werk 1611 fertig gestellt".
* dieses lateinische Wort wurde wohl bei einem späteren Nachmalen der Buchstaben etwas entstellt, was auch an anderen Stellen feststellbar ist

Vielleicht ist der einheimische Künstler Johann Krapp** auch der Schöpfer der wunderschön bemalten  Holzdecke und der nur mehr an ganz wenigen Stellen in Spuren vorhandenen Wandmalereien.
Das nebenstehende Foto zeigt einen solchen Überrest (an der Trennwand zwischen Chorraum und Kirchenschiff, vom Altar aus gesehen links) der ursprünglich sicher vorhandenen reichen Wandmalerei. Nicht zuletzt aus Geldmangel konnten diese mittelalterlichen Fresken bei der letzten Renovierung anno 2000 leider nicht freigelegt werden.

** Johann Krapp malte 1612 auch das Altarbild "Taufe Jesu im Jordan" für die Kapelle St. Johannes Baptista im Hammerhaus von Altenweiher.

Pfarrer Kaspar Frey
Eine der noch wenigen erhaltenen alten Grabplatten in der Friedhofskirche erinnert an einen großen Förderer dieses alten Heiligtums, an den Pfarrer Kaspar Frey (1694-1722 in Auerbach). Sicher wegen seiner Verdienste um die Gottesackerkirche wurde er nach seinem Tode am 20. März 1722 vor den Stufen des Hochaltars begraben.

Die letzte Ruhestätte
von Pfarrer Kaspar Frey
wurde mit einer rötlich-braunen
Steinplatte abgedeckt.
Diese wurde um 1950 versetzt
und fristet heute
hinter dem Chorbogen rechts
ein nahezu vergessenes Dasein.

Pfarrer Frey ließ in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer und in der Spitalkirche St. Katharina neue Altäre errichten und kümmerte sich auch sonst um die einheimischen Gotteshäuser, doch in besonderer Weise lag ihm die Friedhofskirche am Herzen. „Im Jahre 1721 fand auf seine Initia­tive eine gründliche Restaurie­rung der verwahrlosten Gottesackerkirche statt, wobei auch der westliche baufällige Giebel neu gebaut werden mußte. Bildhauer Johann Michael Doser und der Maler Thomas Wild, zwei Auerbacher Bürger, bekamen den Auftrag, die drei noch heute bestehenden Altäre zu fertigen und zu fassen." (9)

Altäre der Friedhofskirche St. Helena
"Das spätgotische Kirchlein, von außen sehr unscheinbar, besteht aus einem rechteckigen Schiff (16,0 m : 10,5 m) und einem aus dem Achteck konstruierten Presbyterium." (6)

Der Hochaltar steht in der Apsis der Kirche und ist der hl. Kaiserin Helena geweiht.

"Als Zentralfigur zeigt der Hochaltar eine schöngeschnitzte Statue der heiligen Helena, nur durch einen Purpurmantel auf deren kaiserliche Würde hindeutend, sonst als Büßerin mit hohen Pilgerstiefeln gekleidet. Mit dem linken Arm umschlingt sie das von ihr wieder aufgefundene Kreuz. Eine reiche Drapierung rahmt die Schutzheilige der Kirche ein.

Dem Gesamtaufbau entsprechend, scheint der Altar ursprünglich nur die Helena-Statue als einzigen figuralen Schmuck besessen zu haben, flankiert von je zwei edlen korinthischen Säulen. In diesem Frührokokostil trat die Heilige eindrucksvoll als die große Verehrerin des Kreuzes Christi hervor. „In hoc signo vinces“, in diesem Zeichen wirst du siegen, auch über Tod und Teufel! Auf diese Weise wird auch die Wahl der Kaiserin Helena zur Schutzheiligen der Friedhofskirche verständlich: Sie pflanzt das Siegeszeichen des Kreuzes auch auf Grab und Gruft.
Leider ist der Gesamteindruck des schönen Altares durch spätere Zutaten gestört. Die seitlichen barocken Voluten wie auch die Pendantfiguren der Heiligen Laurentius und Florian entsprechen nicht der ursprünglichen Anlage des Altares und entstammen wahrscheinlich der Zeit um 1721, als die Kirche der letzten großen, Erneuerung unterzogen wurde." (10)

"Durch die eingezogene Apsis ergeben sich in dem anstoßenden Langhaus des Kirchenschiffes genügend breite Schulterwinkel für die Aufstellung von Nebenaltären." (10)

Die beiden Nebenaltäre "sind nicht der Verehrung der Kirchenpatronin gewidmet, sondern stehen mit dem Hauptaltar durch die Darstellung des Leidensopfers Christi am Kreuz in einer gedanklichen Verbindung. Der rechte Nebenaltar zeigt das Kreuz mit dem leidenden Heiland als Opferlamm. Auf der Gegenseite ist der Geopferte in einer Pietagruppe im Mittelfeld des Altars, im Hintergrund von dem leeren Kreuz überragt. Hier ist der Leichnam Christi nicht auf dem Schoße Mariens aufgebahrt, sondern in halbliegender Haltung an der sitzenden Gottesmutter lehnend dargestellt. So stellen die Altäre der Friedhofskirche gewissermaßen eine Geschichte des Kreuzes dar." (10)
"Auch die heute nicht mehr vorhandene Kanzel aus der Renaissancezeit erhielt damals zierli­che Rokokozutaten. ... Außerdem schaffte der Geistliche eine kleine Orgel mit Roko­kogehäuse an.“ (9) Dieses Musikinstrument fiel dem ersten Weltkrieg zum Opfer. 2005 kaufte der "Förderkreis Friedhofskirche St. Helena" ein neuzeitliches Instrument, welches das alte Harmonium ablöste.

Umstritten, weil nicht zum Stil der Kirche und ihrer Einrichtung passend, ist dieses 1946 an der Nordseite angebrachte Mosaik des Münchner Künstlers Anton Mildritter.

Die Friedhofskirche heute
Obwohl die Friedhofskirche kunsthistorisch sehr interessant und auch bedeutend ist, und ob­wohl ihre Ursprünge weit zurückreichen, führt sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis herauf in unsere Tage doch ein eher bescheide­nes Dasein. Aber nicht nur der Zahn der Zeit ließ ihre altehrwürdige Schönheit verblassen und verschwinden; als vor gut einem halben Jahrhundert an der Nordwand das oben abgebildete großflächige Mosaikbild angebracht wurde, mussten diesem größere Teile der uralten  Wandbemalung weichen.
Da nach dem II. Weltkrieg die Zahl der evangelisch-lutherischen Christen durch die vielen Heimatvertriebenen anwuchs, hielten diese durch das Entgegenkommen von Stadtpfarrer Johann Ritter von August 1946 bis zur Einweihung ihrer eigenen Chri­stuskirche am 16. Mai 1954 regelmäßig Gottesdienst in der Friedhofskirche. Danach wurde sie nur gelegentlich sakral genützt und musste lange auf eine gründliche Sanierung und Restau­ration warten.
Der Kirchenstiftung war es um die Jahrtausendwende unter tatkräftiger Unterstützung verschiedener Stellen und vor allem weiter Kreise der Bevölkerung gelungen, eine solide Finanzierung auf die Beine zu stellen, das Projekt in Angriff zu nehmen und auch zu Ende zu führen. Besonders der eigens dazu gegründete „Förderkreis Friedhofskirche St. Helena“ - Frau Jeanette Walter (+2009) muss hier besonders hervorgehoben werden - hat sich sehr darum verdient gemacht, dass dieses Kleinod Auerbachs vor dem Verfall bewahrt und für die Nachwelt erhalten werden konnte.

Am Ostersonntag des Jahres 2002 (31. März) wurde die mit großem Aufwand restaurierte Friedhofskirche St. Helena im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes zusammen mit den neuen Glocken durch Regionaldekan Domkapitular Dr. Josef Zerndl geweiht und der Pfarrgemeinde und der Öffentlichkeit übergeben. Seither werden auch wieder öfter gern und gut besuchte Gottesdienste in diesem alten Heiligtum im Auerbacher Friedhof  gefeiert und so auch die Verbundenheit der Lebenden mit den Verstorbenen zum Ausdruck gebracht.
Der schlichte Tischaltar mit dem Ambo, beides aus Stein, stammt aus der Hauskapelle des 2005 abgebrochenen Kinderheimes in der unteren Vorstadt, dem heutigen Haus St. Josef der Schulschwestern.

Seit ca. einem halben Jahrhundert
wird jeweils am Karfreitag
in der Friedhofskirche
vor dem Hauptaltar
ein "heiliges Grab" aufgebaut.
Vorher hatte es in der
Pfarrkirche St. Johannes Baptista
in der Nische beim Ausgang
zum Ölberg seinen Platz.

Auch in Auerbach gehörten seit alters her bunte Glaskugeln, manchmal auch Schusterkugeln genannt, zum Heiligen Grab.

Die ursprünglich wohl aus venezianischen Glashütten stammenden Kugeln galten als Sonnen- und Glücksymbole. Die farbigen oder mit gefärbtem Wasser gefüllten Glaskugeln wurden durch hinter ihnen aufgestellte Kerzen oder Öllämpchen durchleuchtet. Das flackernde Licht verlieh der Grabesszene eine geheimnisvolle Atmosphäre.
Heute findet man die bunten Glaskugeln fast nur noch in Gärten als "Rosenkugeln".

Der aus Auerbach stammende Künstler und Mediziner Dr. Rudolf Lodes hat auf diesem Ölgemälde die Friedhofskirche St. Helena von der Stadt her gesehen verewigt.

verwendete Quellen

1 Köstler, Joseph, Kirchen- und Schulgeschichte, Band V, S. 211 ff
2 Schnelbögl, Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, S. 197
3 Anders, Hubert, Friedhof und Friedhofskirche in Auerbach, in  Der Neue Tag (NT) vom 30.11.1966
4 Graf, Alfred, Kunstdenkmal ersten Ranges, in NT vom 31.10.1990
5 Hager, Georg, Die Kunstdenkmäler von Bayern, Band XI, S. 29
6 Niedermayer, Friedrich, Die Gottesackerkirche zu Auerbach in der Oberpfalz, in Der Sammler, Beilage zur Augsburger Abendzeitung, Nr. 79, S. 6 f
7 Schnelbögl, Fritz, a.o.O., S. 390
8 Pirner, Hans, Hl. Helena Patronin der Friedhofskirche, in NT vom 18.03.1989
9 Graf, Alfred, Renovierung der Kirche lag ihm am Herzen, in NT vom 30.10.1993
10 Anders, Hubert, Die Auerbacher Friedhofskirche ..., in Der Neue Tag vom 10.3.1967)

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 10. Oktober 2012

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