Rauhenstein
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Die ehemalige Ortschaft
Rauhenstein

Die Ortschaft Rauhenstein liegt bzw. lag gut 500 m nordwestlich des ehemaligen unbeschrankten Übergangs der Lokalbahn Auerbach-Ranna über die Staatsstraße Auerbach-Neuhaus im Tal der Pegnitz. (BayernAtlas; hist. Karte)
Am 1. Januar 1972 kam die bis dahin selbständige politische Gemeinde Ranna durch einen freiwilligen Akt zur Stadt Auerbach, und dadurch auch die seit dem Gemeindeedikt von 1818 dazugehörigen Siedlungen Rauhenstein, Hunger, Lehnershof und Rußhütte.
Während die Ortschaft Ranna selber, sowie Lehnershof und Rußhütte sich weiterentwickelten und heute noch bestehen, kennen wir von Rauhenstein nur mehr den Namen und den Platz, an dem über Jahrhunderte Menschen siedelten.
Hunger - mit „Hunger“ wurden früher unfruchtbare, unergiebige Böden bezeichnet - ist praktisch ganz von der Landkarte und aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden; sein Standort war bis etwa 1970 in der Nähe des Bahnhaltepunktes Rauhenstein südlich des Gleiskörpers etwa gegenüber dem vor wenigen Jahren ebenfalls abgebrochenen Sägewerk Fraas. (siehe Kartenausschnitt)
Von der Existenz Rauhensteins, dessen wechselvolle Geschichte hier kurz aufgezeigt werden soll, kündeten nur mehr einige wenige Mauerreste und vor allem die „Rauhensteiner Straße“ im Ortsteil Ranna. Im Frühsommer 2007 wurde eine kleine Anlage eingeweiht, die ehemalige Rauhensteiner zur Erinnerung an "ihr Dorf" errichtet hatten.

Die Gründung
Am 17. Januar 1410 erlaubte Pfalzgraf Johann dem Auerbacher Bürger Heinrich Stromeyer aus dem berühmten Geschlecht der Stromer, bei der Stockwiese unterhalb der herzoglichen „Hamerstad genant Segmül“ gegen eine jährliche Abgabe von 4 Gulden einen neuen Hammer zu errichten. Nach dem Tode des Erbauers verkauften seine Erben 1427 den Hammer an den Nürnberger Bürger Endres Prünster. Dieser betrieb das Werk nicht selber, sondern hatte Hammerschmiede angestellt. Einer der ersten dieser Zunft hieß wohl Rauh oder Rauch, und von ihm könnte auch der erste Teil des Ortsnamens herrühren. Eine andere Deutung geht auf das Eigenschaftswort „rauh“ zurück, das so viel wie „mit Gebüsch bewachsen“ bedeutete.
Da das Hammerwerk mit seiner wertvollen Einrichtung relativ einsam und für die damalige Zeit praktisch schutz- und wehrlos am Pegnitzlauf lag, befestigten seine Besitzer bzw. Betreiber es mit einem burgähnlichen Gebäude, zu dem man früher auch „Stein“ sagte. „Rauhenstein“ bedeutet also entweder Burg des Rauh oder die mit Gebüsch umwachsene Burg. Zum zusätzlichen Schutz durfte Prünster den Blechhammer mit einem Graben umziehen und das Pegnitzwasser dort hineinleiten, „darumbe das sy dester sichrer sein vor unrechtem Gwallte“. Als Gegenleistung dafür und für verschiedene andere Privilegien musste Prünster jährlich 4 Gulden Hammerzins ans Kastenamt nach Auerbach entrichten.
Prünster war nicht der erste und nicht der einzige Nürnberger Patrizier, der auf einem Hammer in unserer Gegend saß. Schon 1405 z.B. hatte der Bamberger Bischof Albrecht Graf von Wertheim dem Nürnberger Hans Streber Burg und Hammer Steinamwasser verliehen. In diesen Jahrhunderten bestanden enge geschäftliche Beziehungen zu Nürnberger Geschlechtern.

Diese nebenstehende alte Zeichnung von 1522/23
zeigt von oben nach unten dem Lauf der Pegnitz nach
die drei an dieser gelegenen Hämmer
Fischstein, Rauhenstein und Ranna.
In der Mitte ist der Hammer Rauhenstein
mit seinen  Nebengebäuden zu erkennen.
Es handelt sich hier wohl um
die erste noch erhaltene bildliche Darstellung
der Ansiedlung Rauhenstein.

Verschiedene Besitzer
Im Jahre 1451 ist Hans Franck aus Auerbach Besitzer des Hammers Rauhenstein. Ihm folgt etwa 20 Jahre später Konz Walz, ebenfalls aus Auerbach. Nach seinem Tode übernahm um 1480 dessen Witwe Barbara den Hammer. Der lief wohl in diesen Jahrzehnten nicht besonders gut, denn er war beim Kloster Michelfeld mit 450 Gulden verschuldet. Dieses Geldgeschäft zeigt aber auch, dass Abt Werner Lochner (reg. 1461-1494) an einer Verbindung mit dem Hammer Rauhenstein sehr gelegen war.
Die Witwe Barbara Walz ehelichte den Auerbacher Bürger Peter Pestler, der dadurch nunmehr Hammerherr von Rauhenstein wurde. In einer Aufzählung der Hämmer des Auerbacher Gebietes von 1488 wird er als Besitzer von Rauhenstein genannt; aus dem ursprünglichen Blechhammer war nun ein Schienhammer geworden. 

Arbeitsweise der Hämmer
Blechhammer und Schienhammer, wie unterscheiden sie sich?
Eine gute Zusammenstellung über die verschiedenen Hammerarten findet man bei Schnelbögl. Dort heißt es: Die Hämmer „waren teils eisenerzeugende Hammerwerke, die aus dem Erz durch Schmelzen das Eisen gewannen und dieses zu Schienen oder Stäben schmiedeten (daher auch Schien- oder Stabhämmer genannt), teils waren es eisenverarbeitende Hämmer; sie stellten aus dem im Schienhammer gewonnenen Eisen, dem „Deichel“, das Blech her (Weißblech, Schwarzblech usw.). Die feineren Blechsorten (Dünn­bleche) wurden in Nürnberg und Sulzbach verzinnt, seit 1533 auch in Amberg. Dass die hochstehenden Nürnberger Metallgewerbe auf die Blechproduktion der Oberpfalz in hohem Maße angewiesen waren, ist schon oft dargelegt worden. Wir besitzen viele Nachweise über den Bezug von Eisen aus den im Umkreis von Auerbach gelegenen Hämmern durch Nürnberger Kaufleute. Die verarbeitenden Hämmer erzeugten aber auch Werkzeuge, wie Pickel, Äxte, Schaufeln usw. Als Hersteller solcher hauptsächlich dem landwirtschaftlichen Bedarf dienenden Geräte war der Staubershammer noch bis vor wenigen Jahren in Betrieb. Zu den einzelnen Werken gehörten in der Regel auch land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Der Holzbedarf war enorm.“ (2, Seite 83f)

Hammerherr Stadt Auerbach

Doch auch unter Pestler und seinem Nachfolger und auch als Schienhammer brachte Rauhenstein nicht den erhofften Ertrag, ja die Verschuldung nahm sogar zu.
Das Hammerwerk ging nun 1517 unter Abt Bartholomäus Stürmer (reg. 1511-29) völlig in den Besitz des Benediktinerklosters Michelfeld über. Im Jahr darauf erhielt das Kloster vom Hochstift Bamberg auch 30 Tagwerke Wiesengrund zum Hammergut verliehen. Um die Einnahmen zu steigern wurde nebenbei auch eine Mühle mit einem Mahlgang betrieben. Unter Abt Quirin von Giech (reg. 1529-45) hatte die "neue Lehre" Martin Luthers auch im Kloster Michelfeld Einzug gefunden, unter Abt Friedrich von Aufseß (reg. 1547-58) wurde es 1558 praktisch  aufgehoben, da kein neuer Abt gewählt und keine Novizen mehr aufgenommen  werden durften. Nach dem Tod des letzten Mönchs 1569 wurde Kloster Michelfeld  unter staatliche Verwaltung gestellt. Über den ehemaligen Richter von Michelfeld Hans Meusl, über Hans Stauber vom Staubershammer und den Pfarrer von Viechtach Johann Weidner kam der Hammer Rauhenstein am 26. September 1580 an die Stadt Auerbach, die jeweils einen Ratsherrn für die Werksleitung bestellte.
Im Salbuch der Stadt von 1610 finden wir eine detailgenaue Beschreibung des Hammergutes Rauhenstein. So werden dort u.a. folgende Gebäude aufgeführt: das Hammerhaus mit Hütte und Stadel, umgeben von einem Graben, das Wirtshaus mit einem Felsenkeller, das Schmiedehaus neben der Brücke, das Kohlenmesserhaus mit Garten, der Stadel des Blechmeisters, ein Bauernhaus mit Hof, Stadel und Söldengütl auf dem Berg, die Mühle mit einem Mahlgang und einer neugebauten Stallung und das Hirthaus oberhalb des Wirtshauses

Dieser Ausschnitt
aus der Skizze von 1522/23
lässt den hier beschriebenen
Umfang des alten
Hammers Rauhenstein
in etwa erkennen.

Nach anfänglichen Erfolgen blieb auch die Stadt in den folgenden Jahrzehnten nicht von großen Verlusten verschont. So wurde im Verlaufe des 30-jährigen Krieges (1618-48) im August 1626 auch der Hammer Rauhenstein total zerstört. Erst 1650 wurden das Hammerwerk und das zugehörige Herrenhaus von der Stadt wieder errichtet. Nach einem guten halben Jahrhundert folgte der nächste Niederschlag, denn im Verlaufe des „Spanischen Erbfolgekrieges“ (1701-14) zogen erneut feindliche Truppen in unsere Gegend. Am 24. Mai 1703 fand bekanntlich bei Krottensee eine größere Schlacht zwischen den kaiserlich-fränkischen Soldaten unter General Janus und einem bayerischen Heer unter dem Kommando des Obersten von Maffei statt; die Gefallenen wurden dabei ins „Windloch“ der heutigen Maximiliansgrotte geworfen. Im Umfeld dieser kriegerischen Auseinandersetzung muss wohl auch der Hammer Rauhenstein wieder zerstört worden sein, denn in einer Stadtkammerrechnung vom Jahre 1710 heißt es über den Hammer Rauhenstein, dass er öd liegt und deshalb an Einnahmen lediglich 62 Gulden Pacht für Felder, Wiesen und Fischzucht verbucht werden konnten.

Der Abt als Hammerherr
Auch in den folgenden Jahren konnte die Stadt aus den Erträgnissen des Hammers Rauhenstein keine großen Reichtümer erwerben. Hinzu kam noch ein längerer Rechtsstreit mit dem neuerstandenen Kloster Michelfeld. Dieses war nach seiner vorübergehenden Auflösung ein Jahrhundert zuvor im Jahre 1669 vom bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria den Benediktinern zurückgegeben worden. Die Äbte Albert Stöckel (reg. 1695-1706), Wolfgang Rinswerger (reg. 1706-21) und vor allem Heinrich Harder (reg. 1721-38) versuchten, die ehemaligen Besitztümer wieder zurückzuerhalten. Der Streit um den Hammer Rauhenstein wurde schließlich am 22. März 1732 vom königlichen Kammergericht München so entschieden, dass die Stadt das Hammergut gegen 1.800 Gulden abzutreten hatte, ein Jahr darauf erhielt Auerbach weitere 700 Gulden.
Um aus dem Hammerwerk auch größere Einnahmen erzielen zu können gingen die Mönche sofort an den Wiederaufbau. Die Pläne für das herrschaftliche Gebäude stammten von dem Michelfelder Mönch Anton Denzler.

Sicher waren diese Arbeiten 1736
endgültig beendet, denn in diesem Jahr
ließ Abt Heinrich von Michelfeld
am neu erbauten Hammerhaus
das klösterliche Wappen
und sein persönliches anbringen.
(Foto von 1980)

Die folgenden knapp sieben Jahrzehnte beschreibt Joseph Köstler (1) als die glücklichste und erfolgreichste Zeit des Hammergutes und der Ortschaft Rauhenstein. In der neuerbauten Mühle zog der Wohlstand ein. Der Müller Götz aus Steinamwasser betrieb erfolgreich Mühle und Schneidsäge, Stall, Feldbau und Fischwasser brachten reiche Erträge. Abt Heinrich, seine Nachfolger und ihre Mönche kamen gern nach Rauhenstein, sie hatten sich im ersten Stock des Hammerherrenhauses sogar ein eigenes Zimmer vorbehalten. Der Mühle gegenüber stand das Wirtshaus. Auch hier blühte das Geschäft, denn „Die Straß von Nürnberg in das Land zu Böheim“ führte über Rauhenstein und brachte viele Leute in die Ortschaft. Vor dem Wirtshaus standen deshalb immer Fuhrwerke mit Eisen und Erz, mit Holz und Kohlen, mit Brettern und den verschiedensten Handelswaren, während sich die Fuhrleute in der Gaststube stärkten. Des Wirtes beste Kunden und Stammgäste waren wohl die immer durstigen Hammerschmiede und Kohlenbrenner.

Das ehemalige Wirtshaus in Rauhenstein.
Die Ortschaft bestand um 1800
aus immerhin acht Häusern und Anwesen,
in denen über 70 Menschen lebten.

Doch auch das Kloster konnte sich nicht allzu lange an seinem zurückerworbenen Besitz Rauhenstein erfreuen. Im Zuge der Säkularisation wurde die Abtei am 18. März 1802 unter kurfürstliche Verwaltung gestellt und verlor damit ihre Selbständigkeit wieder, und diesmal endgültig: ein Jahr später erfolgte am 23. April 1803 die Aufhebung des alten Benediktinerklosters. Den gesamten, nicht unerheblichen Besitz des Klosters, u.a. an Grund und Boden sowie Immobilien, nahm der Staat an sich und veräußerte ihn großenteils, so auch das Hammergut Rauhenstein.

Zerteilung des Gutes
Bei der Versteigerung am 28. November 1803 erwarb Andreas Reinsfeld den Bauernhof, das Wirtshaus und das Tagwerkerhaus zusammen mit dem Forstrecht und großem Feldbau um 6.195 Gulden. Die Mühle ersteigerte der bisherige Pächter Götz um 9.011 Gulden. Anno 1809 kaufte Georg Winter den Bauernhof, 1812 Georg Eckert von Hammerschrot das Tagwerkerhaus, jeweils mit einigem Feldbau.
Das Mühlenanwesen mit sämtlichem Inventar erwarb 1811 der Müller Leonhard Kalb von Weißenohe. Etwa ein halbes Jahrhundert später besaßen Ildephons Grüner und sein Sohn Joseph von der Hämmerlmühle 26 Jahre lang die Rauhensteiner Mühle. Nach einigen weiteren kurzzeitigen Besitzern kaufte 1881 der Fürther Bronzefabrikant Johann Jakob Gerstendörfer das Anwesen um 28.750 Mark. Er wandelte die Mühle in ein Metallhammerwerk um und erweiterte dieses 1888 um eine Hammerstielhütte. 1901 bis 1904 betrieb die Firma Carl Rudolf Braungart aus Nürnberg das Werk.

1904 erwarben die drei Fürther Kaufleute
Gustav Auerbach, Lippmann Auerbach
und Salomon Löwengart das Anwesen.
Im Jahre 1906 wurde hier
eine Aluminiumfabrik aufgemacht.
Nach dem ersten Weltkrieg
errichtete die Firma Pöhlmann
aus Bindlach eine Farbmühle,
die bis in die fünfziger Jahre arbeitete.

Der Niedergang des Hammerhauses
Während des 2. Weltkrieges und noch Jahre danach fanden verschiedene Familien im ehemaligen herrschaftlichen Hammerhaus eine Wohnung. Doch als im Jahre 1960 die Wasserschutzzone Ranna ausgewiesen wurde, kam das endgültige Aus für Rauhenstein: die angestammten Bewohner wurden im Lauf der folgenden Jahre umgesiedelt, das „Schloß“ verfiel immer mehr und wurde im Dezember 1987 abgerissen. Das Sägewerk Fraas wurde als letztes Anwesen von Rauhenstein vor wenigen Jahren dem Erdboden gleichgemacht.


Eines der letzten Fotos des einstmals so stolzen
Hammerherrenhauses von Rauhenstein (1987)

Das Wirtshaus in Rauhenstein
Hammerschmiede sind, wegen ihrer Arbeit in großer Hitze, von Berufs wegen durstig. Und so entstand auch beim Hammer Rauhenstein schon sehr früh eine Wirtshaus, das bald zum Mittelpunkt des Dörfchens wurde.

Wenige Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs bauten die Wirtsleute Barbara und Konrad Holzmann ihr Anwesen (bisherige Ansicht siehe weiter oben) gründlich um. Im Erdgeschoss des großen Hauses war die Gaststube, darüber waren einige Fremdenzimmer eingerichtet. So (Foto aus 3) sah das traditionsreiche Wirtshaus etwa ab 1950 bis zum Abriss 1967 aus.

Die Rauhensteiner fühlten sich wohl in "ihrem Wirtshaus", und viele Gäste aus den Nachbarorten gingen gern dorthin. Auf diesem alten Foto (aus 3) ist auch der "Boder" Erich Fuchs (Pfeil) zu sehen, der dem Elvis Presley die Haare schnitt, als er vom 3. November bis zum 20. Dezember 1958 in Grafenwöhr auf Manöver war.

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Der Lehrer und Maler Ludwig Haimerl

Ludwig Haimerl (1894-1971)
war zu Beginn der zwanziger Jahre
des 20. Jahrhunderts für einige Zeit
Lehrer an der Volksschule Ranna.
Er (Foto aus 4) wohnte mit seiner Familie
im "Ertlhaus" (Nr. 8) in Rauhenstein.

Seinen Wohnort skizzierte der begabte Maler Haimerl so (Bild aus 5):

Für Auerbach hat sich Ludwig Haimerl "unsterblich" gemacht, weil er 1928/29 den Sitzungssaal des Rathauses mit seinen Gemälden ausgestaltete.

Die Stirnseite des Sitzungssaals zum oberen Marktplatz hin ziert seither ein Wandbild Haimerls, das den Einzug von Kaiser Karl IV. in die Stadt Auerbach anno 1364 darstellt.

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Das Ende von Rauhenstein
Als die Stadt Nürnberg ihr Wasserschutzgebiet festlegte und ausweitete, mussten auch die Ortschaften Fischstein und Rauhenstein weichen, da sie in diesem lagen. Ab 1970 wurden die einzelnen 12 Anwesen abgelöst und danach abgebrochen.

Straße nach Auerbach bzw. zur Staatsstraße
b  Straße nach Ranna
c  Straße nach Ober- und Unterbrand
d  Kirchweg nach Auerbach
e  Lokalbahn  Auerbach-Ranna
1    Sägwerk Iger, zuletzt Fraas (D.S. = Dampfsäge)
2    Hunger/Hungerhof, Familie Barth
3    Familie Schlegl
4    Familie Richard Winter
5    Familie Iger
6    Familie Kohl
7    Familie Karl Winter (Mietshaus)
8    Familie Franz Winter
9    Familie Karl Winter (Bauernhof)
10    Familie Holzmann (Gasthaus)
11    Familie Regn
12    das alte Hammerschloss

(Lokalisierung der Anwesen und deren Eigentümernamen nach 3; die Zahlen sind keine Hausnummern!)

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Letzter Bürgermeister von Ranna
war seit Ende des Krieges 1945
Karl Winter (1919-1971)
aus Rauhenstein (oben Nr. 9).
Er verunglückte im Oktober 1971 tödlich.
Ihm zur Seite standen zuletzt die Gemeinderäte
Josef Bachmann, Bruno Fraas, Franz Graf,
 Fritz Maul, Hans Regn und Franz Winter.
Fritz Maul führte als 2. Bürgermeister
die Geschäfte der Gemeinde Ranna
nach dem Tod von
Karl Winter am 14.10.1971
bis zur Eingemeindung nach Auerbach.
(Foto aus 7)
 

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Seit 1981 bezieht auch die Stadt Auerbach ihr Trinkwasser von der E-NERGIE aus diesem Gebiet.

Heute nur mehr Erinnerung ...
Diese Tafel an der 2007 errichteten schlichten  "Gedenkstätte" erinnert uns heute in kurzer Form an die wechselvolle Geschichte des Ortes Rauhenstein. 

... und Naturschutzgebiet
Am 19. März 1998 erließ die Regierung der Oberpfalz als zuständige Behörde die Verordnung zur Errichtung des Naturschutzgebietes "Pegnitzau zwischen Ranna und Michelfeld".

Das dadurch geschützte Gebiet umfasst ca. 198 ha in einem ca. 8 km langen, unterschiedlich breiten naturnahen Talabschnitt der Pegnitz in den drei  Regierungsbezirken Mittelfranken, Oberfranken und Oberpfalz.
"Durch die Unterschutzstellung soll das Wiesental mit dem charakteristischen, aus traditioneller Nutzung hervorgegangenen Lebensraum und Artenspektrum erhalten werden. Viele der dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind mittlerweile hochgradig gefährdet." (Quelle)

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Über 100 Jahre alter "Gruss aus Rauhenstein" (6)
Was bleibt, ist die Erinnerung!

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verwendete und weiterführende Quellen

1 Köstler, Joseph, Chronik von Auerbach, 27 handgeschriebene Bände, Band XIX, Die Orte der Pfarrei Auerbach
2 Schnelbögl, Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, Auerbach 1976
3 Privatarchiv Wilke, Udo, Ranna
4 Privatarchiv, Haimerl, Johann, Ränkam (Furth im Wald)
5 Privatarchiv, Haimerl, Waltraud, Weiden
6 Privatarchiv, Dietl, Hermann, Grafenwöhr
7 Privatarchiv, Winter, Hans (Sohn von Karl), Ranna

 



I bi der Schacher Seppeli
(Schweizer Weise)

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 4. Februar 2024

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