Erzweg
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Der Erzweg
Ein Wanderweg von Pegnitz über Auerbach, Neuhaus usw.
bis nach Sulzbach-Rosenberg

Dieser "Qualitätswanderweg" ist insgesamt etwa 230 Kilometer lang. Die Haupttrasse verläuft dabei von Pegnitz in Oberfranken bis Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz). Mit sieben zusätzlichen Schlaufenwegen werden die umliegenden Ortschaften und natürlich auch deren Gastronomiebetriebe an den Weg angeschlossen. Bundesweit gibt es bisher nur etwa 20 dieser zertifizierten Qualitätswanderwege.
Der Erzweg erfüllt die strengen Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes und genügt damit den Ansprüchen und Bedürfnissen des modernen Wandergastes. (Veröffentlicht sind diese Kriterien im Infoflyer: „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ – Gütesiegel für Wanderwege.)
Bei mehr als 50 Prozent des gesamten Erzwegs läuft man beispielsweise auf Naturboden und nicht auf Schotter- oder Asphaltdecken.
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Himmlische Eindrücke bieten die Wege, die sich über lichtdurchflutete Felsgrate hinweg ziehen, tief eingeschnittene Täler durchqueren, dann jedoch auch weite, sanft geschwungene Hügellandschaften zeigen und idyllische Bach- und Flusslandschaften mit weiten Wäldern abwechseln lassen.
Einzigartig ist nicht nur die Kuppenalb, die das wohl abwechslungsreichste Landschaftsbild nördlich der Alpen bietet, sondern auch der fast übergangslose Wechsel der Landschaftstypen innerhalb der Region. Durchsetzt ist die Landschaft mit kulturhistorisch hochinteressanten Stätten, wie der Ruine Lichtenegg, dem spätkeltischen Oppidum der Houbirg, dem gotischen Rathaus und dem mächtigen Schloss von Sulzbach-Rosenberg, der imposanten Klosteranlage von Michelfeld, dem geschäftigen Marktplatz von Pegnitz.
Die Naturlandschaft kontrastiert nicht nur in sich, sondern auch mit den industriellen Zeugen des Erzabbaus. Der Erzweg verbindet die Stätten einer über 1000-jährigen Bergbautradition. Die Gewinnung, Verhüttung und der Handel mit dem Eisenerz sowie die Bedeutung des Landkreises als „Ruhrgebiet des Mittelalters“ ist nur noch Geschichte, doch hat sie die Region und Kultur geprägt und ihre Spuren überall hinterlassen. Maxhütte, Grube Leonie, Maffeischächte, um nur einige zu nennen, das sind die weithin sichtbaren, nun aber stillen Artefakte des Erzabbaus und seiner Verhüttung. Das Erz als bestimmender Faktor seit Jahrhunderten: Immer wieder stößt man auf seine Verarbeitung, auch dort, wo sich jetzt nur noch Natur ausbreitet, etwa am ehemaligen Hammerwerk Fischstein oder auf dem Auerbacher Gottvaterberg, über den einst eine Drahtseilbahn das Erz beförderte.
Der Erzweg, sowie seine sieben ausgewählten Schlaufenwege,  inszenieren das Kontrastprogramm virtuos und bieten Landschaft und Kultur authentisch dar. Nicht satt werden dürfen Genusswanderer, denen das Angebot an Wegen alles bietet. was Naturbegeisterten Spaß macht: Vom beschaulichen Waldspaziergang im Veldensteiner Forst bis zum anspruchsvollen Felsensteig im verwirrenden Labyrinth der Königsteiner Steinberge bietet sich eine Fülle an Möglichkeiten. Meditativ-spirituelles tritt neben verwegen- erlebnisreiches Naturerleben. Und letztlich kommt auch der Genuss in den zahlreichen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten nicht zu kurz." (1)

Ein gut aufgemachter und durch sein günstiges Format zum Einstecken geeigneter Führer (über 120 Seiten mit reichhaltigem Bild- und Kartenmaterial) "Die Erzwege - 13 Genusswanderungen in der Erzregion zwischen Sulzbach-Rosenberg, Plech und Pegnitz" von Andreas Schettler macht das Wandern zu einem Erlebnis. "Neben präzise recherchierten Tourenbeschreibungen enthält er stets auch interessante Einblicke in die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte. ... Die Netzförmigkeit lässt es zu, attraktive Tageswanderungen auf den Wegen zu gestalten." (2)

Herausgeber des empfehlenswerten Wanderführers ist der VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg). Gegen eine Schutzgebühr von 3,50 € ist er direkt beim VGN und in den einzelnen Gemeinden (z.B. Rathaus Auerbach) erhältlich.

Zur Information sind an markanten Stellen entlang des Erzwegs insgesamt 41 Tafeln aufgestellt, die den Bezug der jeweiligen Örtlichkeit zum Bergbau anschaulich erläutern.

Haupttrasse des Erzwegs
Knapp 100 km lang ist die Haupttrasse des Erzwegs, aufgeteilt in folgende fünf Etappen.

Etappe 1: Pegnitz - Auerbach (23 km)
Verlauf: Pegnitz Bahnhof - Rosenhof - Erzhalden Kleiner Johannes - Zipser Berg - Neuhof - Hainberg - Reisacher Höhe - Penzenreuther Höhe und Kapelle - Steinamwasser - Flembachtal - Staubershammer - Michelfeld mit Kloster und Asamkirche - Saas - Felsländle - Speckbachtal - Auerbach Leonie - Auerbach Zentrum

Rathaus Pegnitz

Wappen Michelfeld

Rathaus Auerbach

Etappe 2: Auerbach - Neuhaus a. d. Peg. (19,2 km)
Verlauf: Auerbach Stadtmitte - Leonie - Naturschutzgebiet Leonie - Degelsdorf - NSG Leonie - Neumühle (Auerbacher Mühlenweg) - Erzverladestation - Kolonie - Auerbacher Gottvaterberg - Maffei-Schächte - Nitzlbuch - Anhöhen von Sand - Hohe Tanne - Eichenkreuz-Hütte - Parasolfels - Rabenfels - Schlawackenberg - Vogelherdgrotte - Maximiliansgrotte - Krottensee - Distlertal - Neuhaus an der Pegnitz

In der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer sind u. a. Werke des bekannten Barockkünstlers Johann Michael Doser zu sehen - und der wohl einmalige Eisenerzaltar.

Die Fördertürme des ehemaligen Eisenerzbergwerks Maffei erinnern als Industriedenkmal an den Bergbau in Auerbach.
Die Türme und ihr Umgriff sind eine Außenstelle des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern in Theuern.

Einmalig schön ist die Tropfsteinhöhle Maximiliansgrotte bei Krottensee, und eine Grottenführung sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Etappe 3: Neuhaus a. d. Peg. - Etzelwang (19,2 km)
Verlauf: Neuhaus a. d. Peg. - Distlertal (Grotte) - Krottensee - Schlierau-Kapelle - Mysteriengrotte - Rinnenbrunn - Oberachtel - Buchhof - Brandberg - Kirchenreinbach - Rupprechtstein - Etzelwang

Burg Veldenstein thront majestätisch über dem Markt Neuhaus an der Pegnitz

Etappe 4: Etzelwang - Högen (13,3 km)
Verlauf: Etzelwang - Brennberg - Oed - Weigendorf - Hartmannshof  Bahnhof - Hartmannshof - Högener Tal - Fallmühle - Haunritz-Mühle - Haunritz - Lichtenegg -(-> Unterhögen - Högen)

         Gemeinde Etzelwang

     Ruine Lichtenegg

Etappe 5: Högen - Sulzbach-Rosenberg (16 km)
Verlauf: Högen - Lichtenegg - Thannlohe - Kutschendorf - Brendelberg - Kuhfels - Frankenhof - Aichazandt - Obere Wagensass - Sulzbach-Rosenberg

              Rathaus Sulzbach-Rosenberg
            
Foto Horst Müller

Stahlwerk der Maxhütte
Foto Horst Müller

Sieben Schlaufen
Mit sieben  weiteren Wegen, die von der Haupttrasse abzweigen und gleichsam als Schlaufen wieder zu dieser zurückführen, werden auch umliegende Ortschaften und Sehenswürdigkeiten an den Erzweg angebunden.

Neuhauser Schlaufe

Etappe 1: Hohe Tanne - Neuhaus a. d. Peg. (16,6 km)
Verlauf: Hohe Tanne - Rußhütte - Kammerweiher - Fischstein - Oberbrand - Mosenberg (Ranna) - Hammerschrott - Aussichtsfelsen - Neuhaus Burg Veldenstein
Markierung: durchgehend Rotpunkt

Das Kirchlein in Ranna
ist der heiligen Maria Magdalena,
der Schutzpatronin
der Hammerschmiede, geweiht.
Ranna war wie Fischstein
und Rauhenstein einst
ein blühender Eisenhammer.

Etappe 2: Neuhaus a. d. Peg. - Hohe Tanne (11 km)
Verlauf: Neuhaus a. d. Peg. - Distlertal - Krottensee - Ohrental - Steinerne Stadt - Schlawackenberg - Rabenfels – Parasolfels - Eichenkreuzhütte - Hohe Tanne
Markierung: Rotpunkt (bis Steinerne Stadt), ab dort: Erzweg-Hauptachse, Rotkreuz

Der Rabenfels
im Auerbacher Bürgerwald,
eine Laune der Natur

Plecher Schlaufe

Etappe 1: Neuhaus a. d. Peg. - Bernheck (14, 1 km)
Verlauf: Neuhaus a. d. Peg. - Karlskapelle - Pfaffenhofen (Ortsteil der Stadt Velden) - Kupfertal - Fingerstein - Raumhöhle - Engental - Großer Berg - Plech - Sportplatz - Bernheck
Markierung: durchgehend Blaupunkt

Etappe 2: Bernheck - Mosenberg - Neuhaus a. d. Peg. (16,9 km)
Verlauf: Bernheck - Wirrenloch - Hühnerfelsen -Teufelspredigtstuhl - Mosenberg - Hammerschrott - Aussichtsfelsen - Burg Veldenstein - Neuhaus a. d. Peg.
Markierung: Blaupunkt (bis Mosenberg), dann Rotpunkt

Königsteiner Schlaufe

Etappe 1: Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg - Kirchenreinbach - Königstein (19,2 km)
Verlauf: Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg - Weißenstein - Schloss Neidstein - Tabernackel - Rupprechtstein - Kirchenreinbach - Gaisheim - Mittelreinbach - Hohe Zant - Eschenfelden - Hochberg - Ossinger - Königstein
Markierung: bis Tabernackel grüne Lokomotive / Pendolino-Emblem; von Tabernackel bis Rupprechtstein: Blaukreuz; ab Rupprechtstein bis Königstein: Rotstrich waagrecht

Schloss Neidstein
(Gemeinde Etzelwang) stammt
in seinen Anfängen
aus dem 11. Jahrhundert.
Ins Rampenlicht trat es besonders,
weil es 2006
der Oscar-Preisträger
Nicolas Cage kaufte.
Seit 2009 gehört es einem
Amberger und hat eine
neue und interessante Nutzung.

Etappe 2: Königstein - Auerbach (17 km)
Verlauf: Königstein - Döttenberg - (Mannsberg) - Brentenfels – Felsenlabyrinth - Sackdilling - Nitzlbuch - Bernreuth - Maffei- Schächte - Auerbacher Gottvaterberg - Erz-Verladestation (ehemaliger Bahnhof) - Auerbach Stadtmitte
Markierung: Rotstrich (bis Mannsberg; von dort: Gelbstrich bis Maffei-Schächte, der Rest verläuft auf dem Erzweg Hauptachse mit Rotkreuz

Der über 60 m hohe Kirchturm
überragt die ganze Stadt Auerbach.
Von oben hat man natürlich
eine phantastische Sicht.
(Schlüssel im Pfarr- oder Rathaus)

Hirschbacher Schlaufe und mittlerer Erzweg

Etappe 1: Etzelwang - Hartenstein (15,7 km)
Verlauf: Etzelwang - Lehendorf - DAV-Hütte Bürtel - Bürtel - Neutras - Gemeindeberg - Mittagsfels - Prellstein - Hirschbach (Wanderwege) - Reichental - Schlangenfichte - Großmeinfelder Windloch - Lohhügel - Großmeinfeld - Hartenstein (Burg)
Markierung: Blaustrich (bis Bürtel); Grünstrich (von Bürtel bis Lohhügel); Rotpunkt (ab Lohhügel bis Hartenstein)

Das Zentrum der Gemeinde Hartenstein
mit ihrer wohl vor dem Jahre 1000
erbauten Burg
liegt hoch über dem Pegnitztal.

Etappe 2: Hartenstein - Rinnenbrunn - (Erzweg) - Etzelwang (15,2 km)
Verlauf: Hartenstein - Kreuzweg - Rinnenbrunn - Oberachtel - Buchhof - Kirchenreinbach - Rupprechtstein - Etzelwang
Markierung: Hartenstein - Rinnenbrunn: Rotpunkt, ab dort: Rotkreuz (Erzweg -Hauptachse)

Edelsfelder Schlaufe

Etappe I: Königstein - Edelsfeld (11,2 km)
Verlauf: Königstein - Schafberg - Steinberg - Kühlochberg - Teufelsstuhl - Pruihausen - Neuernstfeld - Kleinalbersdorf - Edelsfeld
Markierung: Rotring (bis Ausstieg zum Schafberg), dann durchgehend Blaustrich

Edelsfeld
ist eine sehr aufstrebende Gemeinde
mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten
verschiedenster Art. So gibt es hier z.B.
einen Kulturweg und einen Naturerlebnispfad.
(Foto: Sebastian-Kneipp-Grundschule
mit Solardach)

Etappe 2: Edelsfeld - Königstein (14,9 km)
Verlauf: Edelsfeld - Hahnenkamm - Schnellersdorf - Appelshöhle - Hohe Zant - Eschenfelden - Hochberg - Ossinger - Königstein
Markierung: Blaustrich (Edelsfeld - Hohe Zant); Rotstrich (Hohe Zant - Königstein, wie Königsteiner Schlaufe)  

Auf dem über 600 m hohen
Ossinger bei Königstein
befinden sich eine Aussichtsturm
und eine bewirtschaftete Hütte.
Sehenswert ist auch
die romanische Doppelkapelle (Foto)
auf dem nahen Breitenstein.

Neukirchener Schlaufe mit südlichem Erzweg

Etappe 1: Sulzbach-Rosenberg - Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg (12,7 km)
Verlauf: Sulzbach-Rosenberg - Erlheim - Seidersberg - Haselgraben - Niederrichter Höhen - Osterhöhle - Lupberg - Lenzenberg - Peilstein - Hartenfels - Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg
Markierung: Rotstrich waagrecht

Neukirchen
bei Sulzbach-Rosenberg

Etappe 2: Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg - Högen (15,4 km)
Verlauf: Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg - Weißenstein - Schloss Neidstein (Markierung bis hierher: grüne Lokomotive; Pendolino-Emblem) - Tabernackel - Rupprechtstein (bis hierher: Blaukreuz); - ab Rupprechtstein weiter mit Erzweg (Rotkreuz): - Etzelwang - Brennberg - Oed - Weigendorf; ab Weigendorf weiter mit Blauring / böhmischen Löwen auf Högener Schlaufe: Weigendorf - Fallmühlberg - Haunritz - Högener Tal - Unterhögen - Högen

Högener Schlaufe

Sulzbach-Rosenberg - Weigendorf (16, 1 km)
Verlauf: Sulzbach-Rosenberg - Kauerhof - See - Schwand - Bachetsfeld - Büchelberg - Högen - Unterhögen - Haunritz - Fallmühlberg - Weigendorf
Markierung: böhmischer Löwe (ab Kauerhof)  

Das umfangreich renovierte Schloss Sulzbach-Rosenberg (Foto Horst Müller) hat eine lange und interessante Geschichte. Auch das Stadtmuseum und das einzigartige Literaturarchiv sind einen Besuch wert.
In dieser Stadt, die untrennbar mit dem Eisenerzbergbau und der Verhüttung des Bodenschatzes verbunden ist - auch wenn diese Ära (Maxhütte) vorbei ist - endet der Erzweg.

verwendete Quellen

1 Erzweg - Durch das Land der tausend Feuer (Nord), Flyer mit Karte, Landkreis Amberg-Sulzbach; ebenfalls erhältlich die Ausgabe Süd
2 Schettler, Andreas, Die Erzwege - 13 Genusswanderungen in der Erzregion zwischen Sulzbach-Rosenberg, Plech und Pegnitz, Herausgeber VGN, Nürnberg 2010

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 24. Juli 2012

Wanderschaft (Das Wandern ist des Müllers Lust)
Melodie Carl Friedrich Zöllner (1800 - 1860)
Text Wilhelm Müller (1794 - 1827)

Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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