Kirchen, Kapellen
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Kirchen und Kapellen
in und um Auerbach

Eine ganze Reihe von größeren und kleineren Kirchen, von Kapellen und Bildstöcken finden wir in unserer näheren Heimat. (1, S. 53-78) Dabei sind es nicht nur von unseren Vorfahren geschaffene Zeugen der Frömmigkeit, denn auch in unseren Tagen bauen die Gläubigen noch solche.
Auf dieser meiner Webseite habe ich in verschiedenen Artikeln schon zahlreiche Gotteshäuser aufgezeigt; Näheres siehe unter

Pfarrkirche Auerbach
St. Johannes der Täufer
Asamkirche Michelfeld
St. Johannes der Evangelist
Magdalenkirchlein
Ranna
Maria Himmelfahrt
Mutterhaus Auerbach
evangelisch-lutherische
Christuskirche
St. Josef
Hauskapelle
Kapelle
auf dem Gottvaterberg
Kapelle
auf dem Pinzigberg
Kapelle
bei Fischstein
St. Laurentius
Weißenbrunn
St. Ägidius
Gunzendorf
St. Georg
Neuzirkendorf
Friedhofskirche
St. Helena (Auerbach)
Friedhofskirche
St. Leonhard (Michelfeld)
Maria unbefleckte Empfängnis
Speinshart
St. Martin
Troschenreuth
St. Jakobus
Thurndorf
Zur heiligen Famile
Welluck
St. Anna
Nasnitz
Barbaraberg
bei Speinshart
Herz Jesu
Sorghof

Auch über Gotteshäuser, die bei der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr vor nunmehr über einem dreiviertel Jahrhundert mit ihren Ortschaften aufgelöst wurden, findet man bei mir Artikel:

Dornbach Haag Hopfenohe
Langenbruck Pappenberg .

Über die Kirche St. Georg in Schlaggenwald, über dessen ehemalige Bewohner die Stadt Auerbach 1956 die Patenschaft übernommen hat, finden Sie hier etwas.

Hier entstehen nun in nächster Zeit kurze Artikel über weitere  Kapellen usw. in unserer Gegend:

Zum Guten Hirten
Siechen
Poppenkapelle
Auerbach
Zur verlassnen Mutter
Auerbach
Lauberkapelle
Auerbach
Ruppertenkapelle
Hagenohe
Zum Guten Hirten
Weidelwanger Mühle
St. Jakobuskapelle
Nasnitz
. .

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Über mir leihweise zur Verfügung gestellte
Fotos und Informationen über
Kirchen, Kapellen und Bildstöcke
in unserer Heimat
würde ich mich sehr freuen, denn ...

... daran arbeite ich gerade.

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Die Poppenkapelle

Gleich vier Denkmäler finden wir an der Staatsstraße 2162 nach Neuhaus gegenüber dem Auerbacher Freizeitbad Schwimm-sala-bimm: einmal das Poppenkapelle (1, Seite 61f) genannte über 300 Jahre alte kleine Gotteshaus, dann das uralte Steinkreuz, und das alte Marterl mit einem neuzeitlichen Bild. Das ganze Ensemble steht im Schutz von 2 riesigen, um 1830 gepflanzten, Linden, einem Naturdenkmal. Eine Bank lädt zur Rast ein.

Woher die 1708 errichtete Poppenkapelle ihren Namen hat, war schon für den engagierten Heimatforscher Joseph Köstler (1849-1925) nicht aufzuklären. Er mutmaßte, er sei „zurückzuführen auf einen Bürger Popp, der damals in Auerbach lebte“. (3, Band V, Seite 107 ff)

 

Vorgänger der Poppenkapelle

Bei den Lohweihern war die Auerbacher Flur zu Ende, wie auf dem folgenden Kartenausschnitt von Johann Trost aus dem Jahr 1664 (nach 4, Seite 324) zu erkennen ist. Diese Flurgrenze kam von Norden, der Hohen Straße her, verlief auf dieser nach Westen bis zum Auftreffen auf die heutige Rosenhofer Straße, und dann zunächst auf dieser vorbei am Rohsenhoff (der Rosenhof gehörte wie die Rosenhütte - heute Rußhütte - zu Michelfeld). Die Flurgrenze verließ dann die Straße nach Nordosten, um kurz danach noch einmal in südliche Richtung zurückzukehren. Das eingezeichnete Siechenhäusl, das der ganzen Siedlung den volkstümlichen Namen Siechen-Siedlung gab, stand in der Auerbacher Flur. Danach verlässt die Flurgrenze diesen Ausschnitt nach Norden.
Zurück zum südlichen Teil des Kartenausschnitts zu den Lohweyhern. Hier begann früher bereits der Herzogs-Wald, und an dessen Rand führte der Weg nach Rauhenstein und weiter nach Plech und Nürnberg, im Plan Nurnberger Straß. Nach Südosten gab es die Abzweigung Rainiger weeg, was ziemlich sicher Ranniger weeg, also Weg nach Ranna heißen muss.

(Ausschnitt der Karte von 1664 aus 4, Seite 324)

 

Für den Bau der Poppenkapelle an dieser Weggabelung Anfang des 18. Jahrhunderts wurden wahrscheinlich Teile der Plecher Marter verwendet, die bis dorthin auf diesem Platz gestanden hatte. Johannes Neubig berichtet in der ersten gedruckten Chronik Auerbachs über diese Säule, „welche die Auerbacher auf dem vielbewanderten Scheideweg nach Nürnberg und dem Orte Rauhenstein errichtet hatten“, und die wohl auch eine Art Wegweiser mit einem Kreuz oben drauf war. Ihre Inschrift lautete: „Wie die hand weißt, da naus get die Nürnberger Strassen. Ruf Gott an, er wird dich nit verlassen. In Gottes Nahmen wir Spanen an, Gott ist geschirr, er ist fuhrman. Wenn er verlegt und greift ins Rath, so get mein fur warlich fein von statt.“ (5, Seite 46).

Diese Plecher Marter war wohl um 1390, also in der Regierungszeit von König Wenzel von Böhmen (1361-1419; König des Hl. Römischen Reichs 1378-1400) an dieser Stelle erbaut worden. Sie ersetzte das alte Steinkreuz, das sicher schon vor der Marktgründung 1144 hier gestanden hatte und die Grenze zwischen der Auerbacher Flur und dem Wald markierte. Das Steinkreuz wurde im Kauf der Jahrhunderte von der Natur überwuchert, irgendwann mit Erde bedeckt, und einfach vergessen.

„Etwa 1570 in der Calvinisten-Bilderstürmerei mußte das Bildwerk (Anm.: die Plecher Marter) gegen den entschieden vertretenen Willen der lutherischen Bürger und des Landrichters abgebrochen werden. In der Gegenreformation wurde es wieder aufgerichtet.“ (3, Band V, Seite 107 ff)

Das alte Steinkreuz „ist plump, massiv, aus hartem Dolomit.“ (3, Band V, Seite 107 ff) Welche Bedeutung diese Steinkreuze ursprünglich hatten ist heute umstritten: waren es Wegweiser, Wetterkreuze oder Sühnezeichen für begangene Untaten? Wir wissen es nicht mit Sicherheit, und so birgt dieses uralte Steinkreuz etwas Geheimnisvolles in sich.

1907 fand Ingenieur Schwemmer aus Auerbach bei der Grabungen zur Suche nach der alten Plecher Marter das Steinkreuz und ließ es an der Poppenkapelle aufstellen. Hier steht es auch heute noch, als steinernes Zeugnis aus der frühen Geschichte unserer Heimat.

In alten Karten findet man noch die Bezeichnung bei der blechenen Marter, was wohl bei der Plecher Marter bedeutet.

Die Kapelle heute

Im Lauf der folgenden Jahrhunderte verfiel die Poppen- oder Dreifaltigkeitskapelle allmählich. Auch die notdürftige Reparatur 1956 konnte den Verfall letztlich nur verzögern.

1983 machten sich einige Freunde der Gottvaterbergkirche unter anderem Richard Merkl (Schanni, 1937-2019) an die Renovierung und Sanierung (auch) der Poppenkapelle. U.a. wurde außen eine Isolierschicht angebracht und der Innenraum mit Platten bedeckt, die von der Gottvaterbergkirche übriggeblieben waren. Eine neue schmiedeeiserne Tür außen ließ den nutzbaren Innenraum etwas größer werden.

 

Im März 1984 wurde ein neues Altarbild angeschafft, das ein Holzschnitzer aus dem Raum Rosenheim gefertigt hatte. Darauf ist die Krönung Mariens durch Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiligen Geist dargestellt. Das alte Bild, das die hl. Dreifaltigkeit zeigte, war entwendet worden.

 

In den Folgejahren nahmen sich besonders Richard Merkl und seine Frau Rosmarie der Poppen- und der benachbarten Verlassenen-Mutter-Kapelle an. Beider Sohn Richard trat in die Tradition seines 2019 verstorbenen Vaters.

In einer feierlichen Maiandacht am 14. Mai 2009 segnete der aus Auerbach stammende Pfarrer i.R., EGR Hermann Spies (1926-2022) ein neues, modernes Marienbild für die alte Steinsäule. Die Kinderbuchautorin und Künstlerin Marlene Reidel (1923-2014) hatte es auf seine Anregung hin und in seinem Auftrag gemalt.

 

Zuletzt wurde die Poppenkapelle 2019 durch die Stadt Auerbach saniert, und so für kommende Generationen erhalten.

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Zum Guten Hirten
Siechensiedlung

Anlässlich des Siedlerfestes im August 1988 wurde die Kapelle Zum Guten Hirten am Eingang des Siedlungsgebietes Rosenhof feierlich durch den damaligen Domkapitular Alois Abrecht, assistiert von  Pater Philippus Eichenmüller (OSB) links, und Pater Wladyslaw Dymny (CR) eingeweiht.

Am Mikrofon der damalige 1. Bürgermeister Hanni Haberberger (1928-2013), rechts die beiden Vorsitzenden
der Siedlergemeinschaft Hans Schriefer (1920-2000) und Herbert Lehner.
Maßgeblich am Bau beteiligt war Mitglied Joseph Krause (1919-2002).

   Über dem Altar der Kapelle steht eine in Kastelruth holzgeschnitzte Statue des Guten Hirten. (Foto Weihnachten 2011) 

Das Foto vom Frühjahr 2010 zeigt die Kapelle Zum Guten Hirten im Osterschmuck.

Die alte Glocke im Türmchen hing ursprünglich in Zeltenreuth (heute Truppenübungsplatz Grafenwöhr).
Über Auerbach kam sie nach Reichenbach, von dort nach Nitzlbuch, und wurde von Johann Trenz
für die Kapelle Zum Guten Hirten gestiftet. (nach 2)

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Die Ruppertenkapelle

Diese schmucke kleine Kapelle mit einer einladenden Sitzgruppe steht im Schatten einer riesigen alten Linde zwischen Hagenohe und Alt- bzw. Neuzirkendorf auf der Höhe nahe bei den Windrädern. Es ist die Ruppertenkapelle (Roppertenkapelle). (Foto vor der Sanierung)

Ihren Namen trägt sie, weil sie früher zum Anwesen Nr. 1 in Hagenohe gehörte. Dieses trug seinen Hausnamen beim Rupperten, weil es 1731-1780 einem Hans Rupprecht gehörte. Errichtet wurde das kleine Gotteshaus 1837, wie eine Inschrift über dem Eingang besagt. Dort sind auch die Initialen BF eingekratzt, die den Erbauer Baptist Friedl nennen. Dieser ließ der Überlieferung nach die Kapelle aus Dankbarkeit hier am alten Schul- und Kirchenweg der Hagenoher nach Neuzirkendorf bauen, weil sein Gespann in der Nähe vom Blitz erschlagen worden war, er selber aber wie durch ein Wunder am Leben blieb.

Die Dorfgemeinschaft von Hagenohe pflegte ihre Kapelle, die von Margareta und Josef Schleicher (Hagenohe Nr. 1) noch vor der Eingemeindung nach Auerbach (1. Mai 1978) der damaligen Gemeinde Ranzenthal übergeben worden war, liebevoll, und tut das immer noch. Im Jahr 2018 wurde z.B. das Dach neu eingedeckt. Vor dem Marienbild in der Kapelle stehen auch immer frische Blumen usw., um die sich Elfriede Bauer (Hagenohe 18) dankenswerterweise kümmert. 
Das Unwetter Fabienne am Sonntagabend, den 23. September 2018, beschädigte die Kapelle gewaltig, als ein großer Ast der Linde abbrach und auf das neue Dach fiel. Beim gleichen Sturm stürzte z.B. auch die große alte Linde vor der Kirche in Altzirkendorf um und fiel auf das Gotteshaus.  
Die Stadt Auerbach als Rechtsnachfolger von Ranzenthal reparierte den Schaden im Sommer 2021 umfassend. Die fast 200 Jahre alte Kapelle wurde so vor dem Verfall gerettet. (Foto unten September 2021)
Es bleibt zu hoffen, dass die etwa gleichalte Linde nicht einen Strich durch die Rechnung macht.

 

Weil das angestammte Marienbild restauriert werden sollte, hing vorübergehend diese Darstellung in der Kapelle.

In einer kleinen Andacht mit zahlreichen Dorfbewohnern und anderen Gläubigen wurde die kleine Kapelle am 15. Oktober 2022 durch den früheren Kaplan von Auerbach P. Thomas Rostek, CR, erneut kirchlich benediziert. Dabei war auch das alte Bild, von Karl Ross aus Pegnitz restauriert, wieder an seinem angestammten Platz  

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Jakobus-Kapelle in Nasnitz

Dieses Bild (April 2019) zeigt die Ende Juli 2010 feierlich eingeweihte Kapelle an der Staatsstraße 2162. Das nebenstehende Feuerwehrhaus war 2004 zum fünfzigjährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr gebaut worden.
Das kleine Gotteshaus hat als Patron den hl. Jakobus den Älteren, dessen Gedenktag der 25. Juli ist. Die Kapelle wurde durch Helga und Wolfgang Kraus errichtet, und steht auch auf deren privatem Grund, den sie erst im Jahr 2000 erworben hatten. Allerdings sind alle herzlich willkommen zur Rast und zum Beten.

Gewissermaßen als Beweis
dieser Einladung an alle Vorübergehenden und Vorbeifahrenden
wurde von den Eigentümern auch ein Wegstück zur Straße hin gepflastert.

Eine schöne kleine Anlage unmittelbar neben der Kapelle,
u.a. mit Gartenteich und Sitzgruppe, (Foto 2019)
lädt jedermann zum Verweilen und Ausspannen ein.
St. Jakobus Nasnitz
ist Bestandteil des Michelfelder Kapellenwegs
.

So wie unsere Vorfahren häufig Wegekreuze und kleine Kapellen errichteten, haben dies auch die Eheleute Kraus in unseren Tagen getan: „Aus Dankbarkeit. … noch keinen Tag richtig krank, das Geschäft läuft hervorragend, mit der Familie ist alles gut.“ (6) Als Patron wurde Jakobus der Ältere gewählt, weil Helga und Wolfgang Kraus begeisterte und überzeugte Jakobspilger sind. Natürlich sind beide auch schon die verschiedenen Etappen des Jakobswegs gegangen, der als Ziel das Grab des Apostels Jakobus im spanischen Santiago de Compostela hat.

Das Innere der modernen Jakobs-Kapelle ist schlicht, aber doch sehr eindrucksvoll. Der Altartisch mit dem aus Kacheln gebildeten Kreuz gegenüber dem Eingang wird eingerahmt von zwei künstlerisch gestalteten Buntglasfenstern. Unter ihnen stehen auf ebenfalls hölzernen Konsolen geschnitzte und in Farbe gefasste Statuen, links die Gottesmutter Maria, und rechts der hl. Jakobus.
Bänke rechts und links der Eingangstür, die ebenfalls von Buntglasfenstern eingerahmt ist, lädt zum Verweilen ein. Auf ihr liegen auch eine kurze Beschreibung der Kapelle und ein Gästebuch zum Eintragen.

 

An den Seitenwänden hängen auf schieferartigen Fließen aufgebrachte Bilder, die den Leidensweg Jesu darstellen. „Die 14 Kreuzwegstationen gestaltete Horst Welzel aus Pegnitz, der auch in dem Glaselement … der Eingangstür seine … Kunst walten ließ.“ (7) Von Welzel stammen ebenfalls die vier Buntglasfenster. Hier Station 12, Jesus stirbt am Kreuz.

Vom Türmchen des kleinen Gotteshauses läutet seit Mai 2011 eine elektrisch gesteuerte Glocke mit dem Bild der Gottesmutter u.a. dreimal täglich den Engel des Herrn. Früher war dieses Glöcklein, gegossen 1747 in Amberg, auf dem Anwesen Nasnitz 21 (heute Penzenreuther Straße 8, beim Glockenschouster).

In Nasnitz gibt es auch die Dorfkapelle St. Anna.

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verwendete und weiterführende Quellen

1 Böhm, Leonore, Denkmäler der Auerbacher Altstadt mit Umland, in Beiträge zur Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz, Regensburg 2020
2 oh, Siedler bauten unter großen Entbehrungen, in Nordbayerische Nachrichten vom 4. August 2013
3 Köstler, Joseph, Chronik der Stadt Auerbach, 27 handgeschriebene Bände, Lagerort Archiv der Stadt Auerbach
4 Schnelbögl, Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, Auerbach 1976
5 Neubig, Johannes, Auerbach, die ehemalige Kreis- und Landgerichts-Stadt in der Oberpfalz, Auerbach 1839
6 Moderne Kapelle sticht förmlich ins Auge, in Nordbayerische Nachrichten vom 21.7.2010
7 Buchfelder, Else, Lob für Kapellen-Bauer, in Nordbayerische Nachrichten vom 27.7.2010
   

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Ein Haus voll Glorie schauet
Melodie Joseph Mohr (1843-1892)

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 28. Oktober 2022

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bin ich sehr dankbar.
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